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IM SCHLOSS DES FRANZÖSISCHEN MILLIONÄRS

IM SCHLOSS DES FRANZÖSISCHEN MILLIONÄRS

Titel: IM SCHLOSS DES FRANZÖSISCHEN MILLIONÄRS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: BARBARA DUNLOP
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überhaupt als Regisseur ausgewählt hatten. Aber dann hörte er zufällig mit, wie Isabella von seiner „künstlerischen Vision“ schwärmte. So etwas schien in Hollywood selten zu sein. Das erklärte wohl auch, dass alle klaglos die Tyrannei und die Launen von Lars ertrugen. Ich hätte den Mann schon vor Wochen gefeuert, dachte er.
    Bei passender Gelegenheit stellte Alec sich David vor.
    „Alec Montcalm.“ Er streckte die Hand aus.
    David, der auf einem Sessel vor dem Kamin gesessen hatte, erhob sich. „David Hudson.“
    „Sie sind also der Regisseur des Films?“
    „Sie sind gut informiert.“ Misstrauisch blickte David zu Markus hinüber. Offenbar vermutete er, Markus hätte vor Alec schlecht über ihn geredet.
    „Möchten Sie noch einen Drink?“, fragte Alec nach einem Blick auf Davids fast leeres Glas.
    „Warum nicht? Ich nehme noch einen Glen Klavit. Mit einem Eiswürfel.“
    Alec gab der Bedienung Bescheid. „Ich nehme dasselbe“, ergänzte er.
    „Sie haben einen guten Geschmack, was Scotch angeht“, kommentierte David.
    „Ich habe letztes Jahr sogar einmal Schloss Klavit besucht“, erzählte Alec. „Man kommt schwer hin, und verflixt kalt ist es da. Aber der Whisky, den sie dort destillieren, ist einfach Weltspitze.“
    David nickte, als die Bedienung ihre Drinks auf einem silbernen Tablett servierte.
    „Charlotte und ich waren vergangene Woche in London“, sagte Alec. Ein abrupter Themenwechsel, aber er hatte keine Lust, stundenlang über Whisky zu fachsimpeln.
    „Ich habe mir gestern schon mal Ihr Poolhaus angesehen“, erklärte David unvermittelt, ohne auch nur mit einem Wort auf die Erwähnung seiner Tochter einzugehen. „Dort werden wir ja auch drehen. Deshalb muss ich Sie fragen, ob Sie mit einer kleinen baulichen Veränderung einverstanden wären.“
    „Ihre Tochter und ich haben im Ritz gewohnt“, fuhr Alec fort. „Und wir haben uns das Royal Ballet angesehen.“
    David kniff die Augen zusammen, als ob er an Alecs Zurechnungsfähigkeit zweifelte. „Schön, schön. Ballett ist immer was Feines. Um zum Poolhaus zurückzukommen … wir haben da Schwierigkeiten mit den Lichtverhältnissen. Deshalb würden wir gerne vorne ein zusätzliches Fenster einbauen. Wenn wir mit der Kamera nach links schwenken, steht Isabella sonst zu sehr im Schatten, und die Atmosphäre darf auf keinen Fall zu düster wirken. Immerhin handelt es sich um die Schlüsselszene, in der Lillian und Charles sich ihre Liebe schwören. Ich hatte schon an indirekte Scheinwerferbeleuchtung gedacht, aber schließlich wollen wir alles möglichst realistisch darstellen und keinen übermäßigen Kitsch …“
    „Hauptsache, Sie verwenden keinen Sprengstoff“, unterbrach ihn Alec.
    Verständnislos sah Alec David an. Offenbar verstand er den Witz nicht. „Es ist eine Liebesszene.“
    „Verstehe.“
    „Sie befindet sich etwa in der Mitte des Films. Die Konflikte sind eingeführt und herausarbeitet, und die Hauptfiguren …“
    „Alles klar“, sagte Alec und nahm einen großen Schluck Whisky. „Bauen Sie meinetwegen das Fenster ein.“
    „Gut“, erwiderte David geistesabwesend. „Dann kann ich mit der Requisite über Lillians Hut sprechen.“
    „Tun Sie das“, murmelte Alec. Charlotte hat wirklich nichts mit ihrem Vater gemein, ging es ihm durch den Kopf.
    Gelangweilt ließ er seinen Blick durch den Raum schweifen. Er sah Jack, der sich mit seinem Cousin Max unterhielt. David und Jack hatten beide dunkles Haar und blaue Augen, aber davon abgesehen besaßen sie keine große Ähnlichkeit.
    „Eventuell müssen wir doch ein paar Tage länger drehen als geplant“, fuhr David fort. „Cece arbeitet gerade an ein paar Drehbuchänderungen.“
    „Das macht überhaupt nichts“, gab Alec zurück. Sollte das Filmteam doch bleiben, solange es wollte. Hauptsache, Charlotte ging nicht fort.
    Charlotte hatte das Frühstück versäumt. Auf ihrer Reise hatte sie zu wenig Schlaf bekommen, und die Anwesenheit der vielen Hudsons hatte sie zusätzlich erschöpft. So hatte sie einfach die Decke über den Kopf gezogen und fast bis um zehn Uhr geschlafen.
    Im Schloss war es ganz still, als sie sich auf den Weg in die Küche machte. Die dicken Wände hielten den Lärm von draußen fern. Cece saß am Frühstückstisch und hatte etliche Drehbuchseiten vor sich ausgebreitet. Ihr Sohn Theo spielte auf dem Fußboden mit Autos. Erst vor Kurzem hatte Cece verraten, dass Theo Jacks Sohn war – also Charlottes Neffe.
    Charlotte fand Cece

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