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Im Schloss unserer Liebe

Im Schloss unserer Liebe

Titel: Im Schloss unserer Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Lennox
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Wenn Sie die Rolle der Prinzessin übernähmen, würde mich das entlasten.“
    „Nein.“ Sie setzte ihren Weg fort und würdigte Rafael keines Blickes mehr, bis sie um eine Ecke bog.
    Da entdeckte sie Matty. In Schlafanzug und Hausschuhen, den Daumen im Mund, lief er geradewegs auf die Stallungen zu. „Matty!“, rief sie.
    Er zuckte zusammen und blieb wie angewurzelt stehen.
    „Ich bin’s doch nur“, beruhigte sie den Jungen, als sie ihn erreicht hatten. „Rafael und ich sind es.“
    „Ich möchte Blaze besuchen“, flüsterte der Junge schuldbewusst.
    „Blaze?“
    „Ja. Er gehörte meinem Papa. Und nun ist er mein Pferd. Ich musste schon in Australien immerzu an ihn denken. Papa ist doch gestorben, und ich weiß nicht, ob das irgendjemand Blaze erzählt hat.“
    „Bestimmt hat es ihm jemand gesagt.“ Kelly legte ihrem Sohn den Arm um die Schultern. „Morgen früh werden wir ihn noch einmal daran erinnern. Jetzt solltest du lieber schlafen gehen.“
    „Ich habe geschlafen. Und als ich eben aufwachte, fühlte es sich an wie morgens. Deshalb möchte ich jetzt mit Blaze sprechen.“
    „Wir bringen dich zurück ins Bett“, sagte Rafael.
    Mattys Kinn begann zu zittern. „Ich hätte es Blaze selbst sagen müssen. Er ist doch jetzt mein Pferd.“
    „Wenn du dich unbedingt versichern willst, dass es ihm gut geht, kommen deine Mama und ich mit. Es ist Ihnen doch recht, Kelly?“
    Pferde! Sie hatte nie wieder in ihre Nähe gehen wollen. Vor allen Dingen nicht in die Nähe von Kass’ Pferd. Dieses herrliche Tier hatte dazu beigetragen, sie zu verzaubern. Verzweifelt sah sie zu Rafael auf. Der nahm ihre Hand, drückte sie aufmunternd und sah Kelly verständnisvoll an.
    „Nur ein kurzer Besuch, bevor wir alle zu Bett gehen. Also verschwenden wir keine Zeit. Matty, weißt du, wo Blaze steht?“
    „Natürlich.“
    „Gut, dann führ uns zu ihm.“
    Alles sah noch so aus, wie Kelly es erinnerte.
    Vor sechs Jahren hatte Kass sie nach Sonnenuntergang in die Stallungen mitgenommen, ihr die prächtigen Pferde gezeigt und sie aufgefordert, sich eines auszusuchen.
    Diese Geste hatte sie, die Pferde über alles liebte, völlig für ihn eingenommen. Sie schaute sich jedes Tier genau an, während Kass sich im Hintergrund hielt, um schließlich mit dem Finger zu schnippen, damit ein Stallbursche die Stute sattelte, für die sie sich entschieden hatte. Dann setzte er sich auf seinen großen, prächtigen Hengst, und sie ritten gemeinsam aus.
    Für ein junges Mädchen, das sich sein Leben lang nach einem eigenen Pferd gesehnt hatte, war das gefährlich gewesen. Gefährlich, weil sie, ohne zu ahnen, was auf sie zukam, Kass geradezu jauchzend vor Glück in die Falle gefolgt war.
    Und nun, während sie wieder den Stall betrat, hörte sie, wie die Tür hinter ihr zuschlug, und fühlte sich gefangen, auch wenn nicht Kass, sondern ihr Sohn sie hineingeführt hatte.
    Nervös schaute sie sich um und entdeckte eine Stute, die friedlich den Kopf über das Futter senkte.
    „Das ist nicht Blaze.“
    „Irgendwo hier wird er sein. Ich muss ihn finden.“
    „Er steht am Ende.“ Rafael schritt die Boxen ab. Kelly riss sich vom Anblick der Stute los, ging den beiden nach und sah schließlich den Hengst, der neugierig den Hals nach ihnen reckte.
    Sie zuckte zurück. Doch Rafael nahm sie beim Arm. „Er tut Ihnen nichts.“
    „Das weiß ich“, murmelte sie. „Ich kenne mich mit Pferden aus.“
    „Kennst du Blaze?“, wollte Matty wissen.
    „Ich bin ihm schon begegnet. Matty, sei vorsichtig. Er ist zu groß für dich.“
    „Er ist aber mein Pferd“, protestierte ihr Sohn. „Mein Papa hat gesagt, dass der Prinz das beste Pferd reitet. Und Blaze ist das beste Pferd. Deshalb muss ich mich jetzt um ihn kümmern. Um Blaze und das Land. Denn mein Papa ist tot. Crater hat mir gesagt, dass ich nun für alles die Verantwortung habe.“
    Rafael und Kelly sahen sich schweigend an und wussten darauf nichts zu erwidern.
    „Crater hat mir auch gesagt, dass du mir dabei hilfst, Onkel Rafael.“ Langsam näherte er sich dem stattlichen Hengst. „Er ist wirklich sehr groß“, flüsterte er respektvoll.
    „Dein Vater sähe es bestimmt gern, wenn du vorerst ein kleineres Pferd reitest“, sagte Kelly. Doch der Junge schüttelte den Kopf.
    „Jemand muss Blaze reiten.“
    „Dein Onkel Rafael könnte vielleicht …“
    „Ich reite nicht.“
    „Crater hat mir erzählt, dass meine Mutter wie der Wind reitet“, sagte Matty und sah sich nach Kelly

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