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Im Schloss unserer Liebe

Im Schloss unserer Liebe

Titel: Im Schloss unserer Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Lennox
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könnte dich und die Liebe zu Pferden auch überwinden.“
    „Kelly.“ Er umfasste ihr Gesicht und küsste sie sanft auf den Mund. Noch bevor sie Einwände erheben konnte, zog er sich wieder zurück. An diesen flüchtigen federleichten Kuss hatte er keinerlei Erwartungen geknüpft, schon gar keine Forderungen.
    Mit ihm begann die Liebe.
    „Denk über alles nach, Kelly“, sagte er leise. „Lass dir Zeit. Ich dränge dich nicht. Ich habe mich in dich verliebt. Verrückt, aber es ist nun mal geschehen. Ich weiß, dass unsere Zukunft nicht leicht ist. Vielleicht sollten wir sie miteinander teilen. Wenn das Vertrauen gewachsen und die Zeit reif ist.“
    „Sobald wir uns beide wieder auf ein Pferd wagen, ist es so weit“, versuchte sie zu scherzen, doch es klang bitter.
    „Um einander zu vertrauen, müssen wir nicht wieder reiten.“
    Sie hob die Hände und wich zurück. „Hör auf, Rafael. Gib auf! Ich hätte nie reiten lernen dürfen. Ich hätte nie Kass begegnen dürfen. Und ich darf niemandem mein Herz schenken außer meinem Sohn. Ich gehöre nicht zum Fürstenhaus. Ich gehöre zu niemandem. Ich gehöre nur zu Matty.“
    Bevor er antworten konnte, hatte sie sich umgedreht und war gegangen.
    Er ließ sie gehen. Ihm blieb nichts anderes übrig. Außerdem hatte er Verständnis für ihren Widerwillen. Auch er hätte lieber nicht zum Fürstenhaus gehört. Wie konnte er sie zu etwas überreden, was ihm selbst so schwerfiel?
    Doch irgendetwas hatte sich verändert. Sein Blick auf die Dinge. Vor seinem geistigen Auge tauchte ein Bild auf.
    Kelly … Kellyn, Prinzessin Kellyn Marie de Boutaine.
    Würde es ihm gelingen, sie davon zu überzeugen, dass dies ihre Bestimmung war? Er musste es versuchen.
    Aber wie?

8. KAPITEL
    Wenn ein Fürst gestorben war, musste ein neuer gekrönt werden. Doch Rafael weigerte sich, daran zu denken. Als im Schloss so etwas wie Normalität und Routine eingekehrt war, obwohl Kelly sich kaum noch blicken ließ, sprach Crater bei ihm vor und drängte ihn, sich endlich mit Mattys Krönung zu beschäftigen.
    „Der Junge ist noch zu klein dafür“, wehrte Rafael ab.
    „Sie werden ihm zur Seite stehen und an seiner statt die Eide ablegen. Sie werden sich verpflichten, die Regierungsgeschäfte zu führen, bis er alt genug ist, sie zu übernehmen.“
    „Und welche Aufgabe ist seiner Mutter zugedacht?“
    „Kellyn möchte nicht als Prinzessin behandelt werden“, erklärte Crater. „Sie wird anwesend sein, aber nicht in öffentlicher Funktion.“
    „Obwohl sie Kass’ Witwe ist? Ich finde, das geht nicht.“
    „Dann versuchen Sie, die Prinzessin umzustimmen. Mir ist es nicht gelungen.“
    Auch Rafael würde an ihrer Entscheidung nichts ändern können. Schon allein deshalb nicht, weil er sie seit der nächtlichen Begegnung in den Stallungen kaum noch zu Gesicht bekam. Für Matty nahm sie sich Zeit, aber für nichts und niemanden sonst im Schloss. Völlig abgeschieden verbrachte sie ihre Tage mit Studien. Kaum hatte sie sich ihm ein wenig geöffnet, war sie vor Schreck wieder in ihr Schneckenhaus geflohen.
    Rafael litt darunter und grollte. Manchmal ertappte er sich bei dem Wunsch, Kellys Eltern ausfindig zu machen und zur Rede zu stellen. In seiner Wut auf den Cousin haderte er mit dessen Tod. Wenn Kass noch lebte, könnte er ihn wenigstens für seine Untaten zur Rechenschaft ziehen.
    Und Rafael trauerte. Um die ausgelassene, glückliche Frau, die Kelly hätte sein können, wenn sie nicht diesem Mann in die Hände gefallen wäre.
    Das Wetter verstärkte seine düstere Stimmung. Nach den strahlenden Tagen, mit denen sie in Alp de Ciel begrüßt worden waren, hatte sich die Sonne verschleiert. Der Himmel war bleischwer geworden. Drohende Wolken zogen auf, und es regnete fast ohne Unterlass.
    Wer mochte da an eine Krönung denken?
    „Ich habe in Alp d’Azuri, Alp d’Estelle und Alp de Montez vorgefühlt“, fuhr Crater fort. „Allen Fürstenhäusern würde es Ende dieses Monats passen. Wenn wir noch warten, riskieren wir, dass Prinzessin Phillippa von Alp d’Estelle nicht dabei sein kann. Sie erwartet wieder ein Kind. Prinz Max würde gewiss nicht ohne seine Frau kommen. Wir brauchen die Anwesenheit aller Prinzen und Prinzessinnen.“
    „Warum eigentlich?“
    „Wenn wir wirtschaftlich stark werden wollen, müssen wir uns mit allen drei Ländern zusammenschließen. Davon hat jedenfalls Ihr Vater geträumt. Nun wäre die Zeit günstig dafür. Allerdings müssten Sie Alp de Ciel durch

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