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Im sinnlichen Bann des Sizilianers

Im sinnlichen Bann des Sizilianers

Titel: Im sinnlichen Bann des Sizilianers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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offiziell als deinen Sohn anerkennen. Er soll hier leben und als dein Erbe erzogen werden. Allerdings verschwendest du keinen Gedanken daran, wie schockiert er sein wird, wenn er erfährt, dass du sein Vater bist. So etwas kann man nicht einfach aus heiterem Himmel verkünden. Darauf muss man ihn erst sanft vorbereiten. Und selbst wenn er die Wahrheit dann kennt und auch akzeptiert, dass du sein biologischer Erzeuger bist, kann es noch sein, dass er dich ablehnt.“
    „Weil du ihn dazu ermunterst? Damit könntest du dich endlich an mir rächen, was?“
    „So etwas würde ich niemals tun“, protestierte sie. „Nie würde ich das Glück meines Sohnes aufs Spiel setzen, um gegen dich zu punkten. Dafür bedeutet er mir viel zu viel!“
    „Falls du wirklich so denkst, sollten wir dafür sorgen, dass er so bald wie möglich alles erfährt. Oliver wünscht sich verzweifelt einen Vater. Das habe ich selbst schon in der kurzen Zeit gemerkt, die ich mit ihm zusammen war. Einmal abgesehen von dem Brief, den dein Großvater mir geschrieben hat. Und ich gehe fest davon aus, dass er sich über die Nachricht freuen wird.“
    In ihren Augen blitzte es auf, und sie sog scharf den Atem ein. Wut und Angst machten sie sprachlos.
    „Und dann können wir ihm gleich erzählen, dass wir eine Hochzeit planen, damit ihr beide in Zukunft hier leben könnt“, schloss er.
    „Ich finde, du überstürzt die Dinge. Und dass du vor allem an dich selbst und nicht an Olivers Wohl denkst! Du erpresst mich mit deinem Antrag, um deinen Willen zu bekommen.“
    „Nein. Ich versuche lediglich, dir aufzuzeigen, welche Vorteile eine Ehe für uns alle bringt. Mir geht es um Oliver, und dir sollte es ebenfalls zu allererst um unseren Sohn gehen!“
    „Aber zwischen uns gibt es keine … Liebe. Und eine Ehe sollte auf gegenseitiger Liebe basieren.“ Ein besseres Argument gegen seine Idee fiel ihr auf die Schnelle nicht ein.
    „Das stimmt so nicht“, widersprach er sofort, und Louise erstarrte.
    Fast hätte sie ihn angeschrien und gefragt, wie er das meinte. Was er ihr damit sagen wollte. Ob zwischen ihnen etwa doch Liebe im Spiel war?
    „Wir beide lieben unseren Sohn“, fuhr er fort, und ihre Schultern sackten etwas nach unten. Glücklicherweise hatte sie den Mund gehalten! „Wir schulden ihm unsere ganze Zuneigung. Er soll eine glückliche Kindheit in einem stabilen Elternhaus haben, wo Mutter und Vater durch die gemeinsame Liebe zu ihm miteinander verbunden sind. Das war uns beiden nicht vergönnt, Louise, und wir haben sehr darunter gelitten.“
    Sein vielsagender Blick verfehlte seine Wirkung nicht. Caesar hatte Erkundigungen über Louise eingeholt und war schockiert gewesen, als er alles über ihre traurige Kindheit erfuhr.
    „Du sprichst von meinem Vater, der mich nicht wollte?“ Kämpferisch streckte sie ihr Kinn vor.
    „Ich spreche davon, dass keiner von deinen Eltern sich wirklich um dich gekümmert hat. Niemand hat sich wirklich darum geschert, wie es dir geht. Ich weiß, es ist alles nicht leicht für dich, Louise“, sagte er etwas ruhiger. „Du bist nicht die Einzige, die Liebe und Respekt als Grundlage für eine funktionierende Ehe betrachtet. Mir geht es ganz genauso.“
    Ihr Herz hämmerte wie wild, so als wäre sie noch das achtzehnjährige Mädchen von früher – unendlich verliebt in Caesar Falconari.
    „Aber wir dürften doch wohl beide der Meinung sein, dass zwischen uns keine Ehe zustande kommen kann?“
    „Ich weiß, wie du über mich denkst“, sagte er gleichmütig, und ihr wurde gleichzeitig heiß und kalt. „Das war mir schon klar, nachdem du meinen Brief nicht beantwortet hast.“
    „Welchen Brief?“, wollte sie wissen und runzelte verwirrt die Stirn.
    Caesar zögerte. Wieder hatte er sich zu rasch in die Karten blicken lassen. Aber nun war er schon einmal so weit und würde um eine Erklärung nicht mehr herumkommen. Louise bestand darauf, und das zu Recht.
    „Den ich dir geschickt habe, als ich aus Rom zurück war. Ich habe mich für mein Verhalten entschuldigt und dich um Verzeihung gebeten.“
    Er hat mir geschrieben? wunderte sich Louise im Stillen. Um sich zu entschuldigen? Das gibt es doch gar nicht!
    Ihr Mund wurde ganz trocken. Instinktiv wusste sie, dass er nicht log. Und sie wusste auch, was es ihn damals gekostet haben musste, über seinen Schatten zu springen und sich ihr schriftlich zu erklären. Das war wirklich unfassbar!
    „Es gab keinen Brief“, begann sie heiser und räusperte sich.

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