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Im sinnlichen Bann des Sizilianers

Im sinnlichen Bann des Sizilianers

Titel: Im sinnlichen Bann des Sizilianers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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anzusehen.“
    „Meine Großeltern haben oft gesagt, Oliver würde so aussehen wie dein Vater als kleiner Junge“, gestand sie zögernd. „An ihn konnten sie sich noch gut erinnern.“
    „Du verstehst sicher, warum ich mir wünsche, dass Oliver offiziell als mein Sohn und Erbe aufwächst. Und er braucht nicht zu befürchten, irgendwann durch ein anderes Kind von seinem Platz verdrängt zu werden. Ich weiß sehr gut, wie furchtbar es ist, ohne Eltern aufzuwachsen. Meine Rolle als Vater nehme ich ausgesprochen ernst. Er wird hier im Schloss wohnen und …“
    „Hier?“, unterbrach sie ihn und schüttelte entsetzt den Kopf. „Das geht nicht. Er gehört zu mir.“
    „Bist du sicher, dass er das genauso sieht?“
    „Natürlich! Schließlich bin ich seine Mutter!“
    „Und ich bin sein Vater. Das räumt mir gewisse Rechte ein.“
    Caesar konnte die wachsende Panik förmlich in ihren Augen sehen. Louise erinnerte ihn an eine Löwenmutter, die um ihr Junges kämpfte, und er bewunderte sie dafür. Auch wenn sie gerade einige Schwierigkeiten mit ihrem Sohn haben mochte, weil ihm eine väterliche Hand fehlte, war sie ihm ganz bestimmt eine wunderbare Mutter.
    Um sich von dem Mädchen, das er damals kennengelernt hatte, in eine verantwortungsbewusste, eigenständige Frau zu verwandeln, brauchte es Charakterstärke und Entschlossenheit. Trotzdem würde er in puncto Wohnort nicht einlenken: Oliver war sein Kind, und er sollte hier auf Sizilien leben.
    „Es kommt nicht infrage, dass er teilweise hier und teilweise in London wohnen muss. Das wäre ihm gegenüber nicht fair. Er würde zwischen zwei völlig verschiedenen Welten zerrieben werden“, ereiferte sich Louise.
    Stille. Sie versuchte es auf anderem Weg.
    „Ich werde Oliver keiner … archaischen Rolle opfern, die du ihm zugedacht hast. Er ist nur ein kleiner Junge und hat keine Ahnung von altmodischen Herzogtümern und der gewaltigen Lehnsherrengeschichte von den erhabenen Falconaris.“
    „Dann wird es höchste Zeit, dass er davon erfährt.“
    „Das bedeutet für ihn eine unerträgliche Belastung!“, widersprach sie vehement. „Ich will nicht, dass er aufwächst wie du.“
    Erneut schwieg Caesar, und Louise beschlich das Gefühl, in eine Falle getappt zu sein.
    „In dem Fall wirst du zustimmen, wenn ich dir vorschlage, gemeinsam mit ihm hierzubleiben. Auf diese Weise hat er beide Eltern um sich, und du kannst ihn hinsichtlich deiner Lebensauffassung erziehen und aufklären.“
    Es sollte wie ein Vorschlag klingen, Louise verstand es jedoch eher als Drohung. „Unmöglich. Ich mache in London gerade Karriere.“
    „Du hast aber auch einen Sohn, der – laut deinem Großvater – dringend die Nähe zu seinem Vater braucht. Das dürfte wohl etwas wichtiger als deine Karriere sein?“
    „Musst du gerade sagen! Der einzige Grund, warum du Oliver hierbehalten möchtest, ist doch dein Wunsch nach einem Erben.“
    Caesar schüttelte den Kopf. „Zuerst war das der Grund, ja, aber seit ich das Testergebnis kenne, liebe ich diesen Jungen. Ob du es nun glaubst oder nicht. Ich kann es mir selbst nicht erklären, aber so sind meine Gefühle.“ Es fiel ihm schwer, das zuzugeben, aber er musste ganz offen mit ihr sein, wenn er sie überzeugen wollte. „In dem Augenblick, als mir klar wurde, dass er wirklich mein Sohn ist … Ich konnte nur noch Liebe empfinden. Ich wollte ihn sofort beschützen, ihm zur Seite stehen, und es hat mich echte Willenskraft gekostet, ihn vorhin nicht gleich in die Arme zu schließen.“
    Seine Worte erinnerten sie an ihre eigenen Gedanken kurz nach der Geburt von Oliver. „Natürlich ist mir Ollie wichtiger als meine Arbeit“, murmelte sie leise.
    „Für ein Kind ist es das größte Geschenk, wenn es in einer Familie mit beiden Elternteilen aufwachsen kann“, sprach Caesar weiter, ohne auf ihren Kommentar einzugehen. „Und das bedeutet, dass wir heiraten müssen.“

5. KAPITEL
    „Heiraten?“
    Das Wort blieb Louise beinahe im Hals stecken.
    „Es wäre das Beste für alle Beteiligten. Nicht nur wegen Oliver, sondern auch um den Ruf deiner Familie nachhaltig wiederherzustellen.“
    „Du meinst, nachdem ich ihn durch mein Verhalten zerstört habe?“, fragte sie giftig. Wie kam er auf den Gedanken, sie könnte ihn heiraten? Das war undenkbar!
    Er dagegen schien es für eine gute Idee zu halten. „Momentan hat dich das ganze Dorf als Rebellin in Erinnerung, die Schande über ihre Familie gebracht hat. Leider führt unser Festhalten

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