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Im Sog der Angst

Im Sog der Angst

Titel: Im Sog der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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richtige Pistole hätte...«<
    »Kein Wort mehr, Sir«, sagte Milo. »Um Ihretwillen will ich keine Drohungen hören.«
    »Sir« , sagte Simons. »Auf einmal werden Sie offiziell?« Er schüttelte noch einmal die Handschellen. »Und was jetzt?«
    »Wo haben Ihre Kinder studiert?«
    »Drei an der Columbia, einer in Yale. Die Arschlöcher«, sagte Simons, wobei er Speichel versprühte. »Nicht meine Kinder. Die da, die Nazis und diese Roten dort hinten, die diese ganze Scheiße glauben. Vor sechzig Jahren wollten sie uns ausrotten, wir haben überlebt und waren erfolgreich und haben gesagt: ›Leckt uns am Arsch, wir sind klüger als ihr.‹ Diese Arschlöcher . Wenn Sie mich verhaften wollen, weil ich für mein Volk eintrete, na prima. Ich besorge mir einen Anwalt und verklage dieses Nazischwein, das mich getreten hat, und seine blöde Nazischlampe. Dann verklage ich diesen Araberabschaum und diesen schwedischen Scheißer, der ihn wahrscheinlich in den Arsch fickt, und Sie verklage ich gleich mit.«
    »Warum haben Sie sich Issa Qumdis ausgesucht?«, fragte Milo.
    »Er ist ein Nazi, und er ist hier.«
    »Hatten Sie sonst noch einen Grund?«
    »Ist das für Sie nicht Grund genug?«, entgegnete Simon. Murmelte: »Gojische kopf.«
    »Ja, ich bin ein blöder Goi«, sagte Milo. »Andererseits sind Sie es, der Blut auf seinen Klamotten und die Hände in Handschellen hat, und dort hinten haben Sie nichts anderes erreicht, als die Gefolgschaft dieses Kerls noch fester zusammenzuschweißen.«
    »Blödsinn«, sagte Simons. »Die sind als Judenhasser reingekommen und gehen als Judenhasser wieder raus, aber wenigstens wissen sie, dass wir nicht tatenlos zusehen, während sie versuchen, uns in die Öfen zu treiben.« Er fasste Milo ins Auge. »Sie sind kein Jude, nicht wahr?«
    »Nein.«
    »Was dann, Deutscher?«
    »Ire.«
    »Ire«, sagte Simons, als fände er das verblüffend. An mich gewandt: »Sind Sie Jude?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    Wieder an Milo gewandt: »Was ist los, lesen Cops jetzt den Jewish Beacon ?«
    »Ich schnappe hier und da was auf.«
    Simons lächelte wissend. »Okay, dann observieren Sie ihn also tatsächlich. Wurde auch Zeit.«
    »Der Mann, der Issa Qumdis vorgestellt hat«, sagte Milo. »Was ist mit dem?«
    »Was mit dem ist?«
    »Was sollte ich über ihn wissen?«
    »Ein beschissener Schwede«, sagte Simons. »Noch ein Scheiß professor - meine Kinder hatten Professoren am College, ich könnte Ihnen Geschichten erzählen...«<
    »Beschränken wir uns auf Professor Larsen im Besonderen«, sagte Milo. »Was sollte ich über ihn wissen?«
    »Er ist mit diesem Nazi zusammen, also ist er wahrscheinlich ein Nazi - wussten Sie, dass die Schweden im Krieg behauptet haben, sie wären neutral, dabei aber Geschäfte mit den Nazis gemacht haben? SS-Soldaten haben die Schwedinnen rechts und links gefickt, Orgien veranstaltet und Schwedinnen geschwängert. Wahrscheinlich sind die angeblichen Schweden zur Hälfte deutsch. Vielleicht ist er einer von denen. Larsen. Haben Sie gehört, was er da drinnen gesagt hat? Ich hätte auch auf ihn schießen sollen.«
    »Stopp«, sagte Milo. »Falls Sie so weiterreden, muss ich Sie festnehmen.«
    Simons starrte ihn an. »Tun Sie das nicht?«
    Ein Wagen kam in die Gasse, verlangsamte auf unserer Höhe das Tempo, fuhr weiter bis zur Sixth Street und bog nach links ab.
    Milo blieb still.
    »Was ist los?«, fragte Simons. »Worum geht’s hier?«
    »Sind Sie mit Ihrem Wagen hier?«
    »Wir sind in L.A., was denken Sie denn?«
    »Wo haben Sie geparkt?«
    »Um die Ecke.«
    »Welche Ecke?«
    »Auf der Sixth«, sagte Simons. »Was ist, wollen Sie ihn abschleppen lassen?«
    »Was für ein Wagen?«, fragte Milo.
    »Ein Toyota«, sagte Simons. »Ich bin Krankenpfleger, kein gottverdammter Arzt.«
    Ohne ihm die Handschellen abzunehmen, brachten wir ihn zu seinem Wagen. Es war der dritte vor meinem Seville. Milos ziviler Einsatzwagen stand auf der anderen Straßenseite.
    »Hier ist mein Vorschlag«, sagte Milo. »Sie fahren direkt nach Hause, gehen nicht über Los, kommen nicht hierher zurück. Auf keinen Fall. Halten Sie sich bedeckt, dann bezeichnen wir es als Lektion.«
    »Wie lautet die Lektion?«, fragte Simons.
    »Dass es klug ist, auf mich zu hören.«
    »Was ist so besonders an Ihnen?«
    »Ich bin ein dummer Goi , der weiß, was gespielt wird.« Milo packte Simons am Kragen und zog ihn um seinen dicken Hals zusammen. Simons’ Augen traten hervor.
    Er sagte: »Sie...«<
    »Ich tu Ihnen

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