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Im Sog der Angst

Im Sog der Angst

Titel: Im Sog der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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ihm - Torvil Larsen - ist ein Beamter der UNRWA in Gaza. Wenn ein internationaler Konflikt ausbricht, wird Larsen immer zur Stelle sein, um ein paar Dollar zu machen. Wenn man ihn nicht aufhält.«
    »Wollen Sie ihn aufhalten?«, sagte Milo.
    »Ich«, sagte Bumaya und klopfte sich auf die Brust, »bin ein Beschaffer von Informationen und kein Mann der Tat.«
    Milo blickte auf das Foto der lächelnden Jungen. »Wo wohnen Sie in L.A.?«
    »Im Haus eines Freundes.«
    Milos Notizblock wurde herausgezogen. »Name, Adresse und Telefonnummer.«
    »Ist das nötig?«
    »Warum sollte es ein Problem für Sie sein, mir das zu sagen?«, fragte Milo.
    Bumaya senkte den Blick. Trank sein Glas leer. »Ich wohne bei Charlotte und David Kabanda.« Er buchstabierte den Nachnamen langsam. »Sie sind Ärzte, Anstaltsärzte im Veterans Hospital in Westwood.«
    »Adresse?«, fragte Milo.
    »Charlotte und David kennen mich als Kommilitonen. Ich habe Jura studiert. Sie glauben, dass ich Anwalt bin.«
    Milo klopfte auf den Block. »Die Adresse.«
    Bumaya nannte die Nummer eines Apartmenthauses an der Ohio.
    »Telefon?«
    Bumaya rasselte sieben Ziffern herunter. »Wenn Sie Charlotte und David anrufen und preisgeben, was ich Ihnen gesagt habe, werden sie verwirrt sein. Sie glauben, ich führe eine juristische Recherche durch.«
    »Ist ihre Wohnung Ihr einziger Aufenthaltsort?«, fragte Milo.
    »Ja, Detective.«
    »Sie sind Sonderbotschafter, aber Sie bekommen keine Hotelgutscheine?«
    »Wir sind ein sehr armes Land, Detective, das um seine Wiedervereinigung kämpft. Mr. Lloyd MacKenzie, unser De-facto-Konsul, räumt uns einen speziellen Rabatt ein. Ein wahrer Vertreter des Humanitätsgedankens.«
    »Was können Sie mir noch über Larsen sagen?«, fragte Milo.
    »Ich habe Ihnen viel gesagt.«
    »Soll ich die Frage wiederholen?«
    »Eine Einbahnstraße«, sagte Bumaya.
    »Hm-mhm.«
    Bumaya entblößte zwei Reihen gleichmäßiger, perlweißer Zähne. »Das ist alles, was ich dazu zu sagen habe.«
    »Okay«, erwiderte Milo und klappte den Notizblock zu.
    »Sir«, sagte Bumaya, »Zusammenarbeit liegt in unser beider Interesse.«
    »Sir«, sagte Milo, »wenn es etwas gibt, das Sie wissen sollten, werde ich Sie informieren. Seien Sie in der Zwischenzeit vorsichtig. Wenn ein ausländischer Agent in eine laufende Ermittlung verwickelt wird, macht das keinen guten Eindruck.«
    »Detective, ich habe nicht die Absicht...«<
    »Dann werden wir keine Probleme haben«, sagte Milo.
    Bumaya runzelte die Stirn.
    »Möchten Sie noch einen Gin Tonic haben?«, fragte Milo. »Der geht auf mich.«
    »Nein«, sagte Bumaya. »Nein danke.« Das Foto der ermordeten Jungen lag noch auf dem Tisch. Er nahm es und schob es wieder in seine Brieftasche.
    »Sind Sie geübt im Gebrauch von Schusswaffen, Mr. Bumaya? Wo Sie mal ein Cop gewesen sind und so.«
    »Ich weiß, wie man schießt. Allerdings reise ich nicht bewaffnet.«
    »Wenn ich mir also das Apartment Ihrer Freunde ansehe, werde ich nicht auf Waffen stoßen?«
    »Auf keine einzige«, antwortete Bumaya. Seine Lippen bewegten sich eine Weile unschlüssig auf emotionalem Terrain, bis sie sich zu einem kleinen, müden Lächeln entschlossen. »Vielleicht habe ich mich nicht klar genug ausgedrückt, Detective Sturgis. Meine einzige Absicht ist, Informationen zu sammeln und meinen Vorgesetzten Bericht zu erstatten.«
    »Diese ganze Mühe für Albin Larsen?«
    »Für ihn und andere.«
    »Andere hier in L.A.?«
    »Hier, in anderen Städten. Anderen Ländern.« Bumaya schloss die Augen, dann öffnete er sie wieder. Seine Regenbogenhaut, die klar und wissbegierig gewesen war, hatte sich mit einem Schleier überzogen. »Ich werde dies über einen sehr langen Zeitraum tun.«
    Wir sahen zu, wie er die Bar verließ.
    »Glaubst du, ich bin zu hart mit ihm umgesprungen?«, sagte Milo.
    »Ein bisschen.«
    »Ich sympathisiere mit seinem Anliegen, aber ihm geht es nur um seine Ziele, und ich kann keine Komplikationen gebrauchen. Wenn ich Larsen hinter Schloss und Riegel bringe, tue ich Bumaya und seinen Vorgesetzten den größten Gefallen überhaupt.«
    »Das klingt sinnvoll«, sagte ich.
    »Tut es das?« Er runzelte die Stirn. »Diese beiden Jungen.« Er schaute zur Theke und gab bei dem Mann im grünen Hemd einen dritten Whisky in Auftrag.
    Der Mann im grünen Hemd blickte auf mich herab. »Für Sie auch einen?«
    Ich legte die Hand auf mein Glas und schüttelte den Kopf. Als Milos Glas wieder vor ihm stand, erklärte ich: »Bumaya hat

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