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Im Sog der Gefahr

Im Sog der Gefahr

Titel: Im Sog der Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toni Anderson
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wich einen Schritt zurück, aber Ferdinand rammte ihm brutal die Faust in den Magen. Seine Knie gaben nach, fast hätte er sich übergeben.
    »Jesus!«, keuchte er, als er in einer zentimetertiefen Schlammschicht auf dem Boden landete. Wie war er nur in diese Lage geraten? »Scheiße, wofür war das denn?«
    Ferdinand zerrte ihn am Kragen hoch und schlug noch einmal zu.
Heilige Mutter Gottes!
Sein Blick trübte sich. Vor Schmerz zogen sich seine Innereien zu einem straffen Knoten zusammen.
    Dryzek ließ das Fenster ganz herunter, während Mike auf den Knien lag, sich auf einer Hand abstützte und mit der anderen versuchte, seinen Körper zu schützen. In der Dunkelheit konnte er die Hand nicht vor Augen sehen, aber die Nähe von Ferdinands Stiefeln machte ihm eine Scheißangst. Ein gezielter Tritt konnte ihm das Genick brechen, und jetzt – fünf Minuten zu spät – wurde ihm klar, dass er sich hätte davonmachen sollen, bis die Polizei Lens Mörder gefunden hatte.
    »Lass dir ein Ablenkungsmanöver einfallen. Herrgott, lass den Kerl festnehmen, wenn es sein muss. Aber finde einen Weg, um Carvers Haus zu durchsuchen. Ich will wissen, ob dieser Scheißer versucht, mein Gebiet zu übernehmen. Und wenn das der Fall ist, werde ich ihn fertigmachen, zusammen mit seinem Bruder, diesem Stück Scheiße.«
    »Und wenn ich nichts finde?« Seine Stimme klang schwach und unsicher.
Verdammt!
Wann war er ans untere Ende der Nahrungskette gerutscht?
    Ferdinand packte ihn am Hemdkragen und zerrte ihn auf die Füße. »Dann überlegen wir uns, wo du als Nächstes suchen wirst.«
    Mike zitterte am ganzen Leib. »Und wenn die Polizei es vor mir findet?« Auf keinen Fall würde er in Bamfield bleiben, um sich von Remy Dryzek fertigmachen zu lassen.
    Remy lehnte sich aus dem Wagenfenster, sodass Mike die scharfen Konturen seines Profils erkennen konnte. »Nun, das wäre wirklich eine Schande … Gordy kann es nämlich kaum erwarten, deinem alten Herrn einen Besuch abzustatten.«
    Mikes Zunge klebte ihm am Gaumen, alle Feuchtigkeit war aus seinem Mund verschwunden.
    »Normalerweise lasse ich ihn keine alten Männer oder Frauen verprügeln, aber diese Angelegenheit ist mir wichtig.« Endlich sah Mike den Mann so, wie er war – abgrundtief böse. »So wie dir deine Eltern wichtig sind.«
    Sein Herz hörte auf zu schlagen.
    »Hast du verstanden?«
    Er nickte, und eine steinharte Faust landete auf seinem Kiefer.
    »Antworte ihm, du Stück Scheiße.«
    Weiße Lichter blitzten in seinem Gesichtsfeld, für einen Moment wurde ihm schwarz vor Augen. Er taumelte, sackte auf die Knie und verkrampfte sich, als Ferdinand ihn an den Haaren packte und seinen Kopf für den nächsten Schlag zurückriss.
    »Warte!«, befahl Dryzek. »Haben wir einen Deal, Mikey?«, fragte er leise.
    »Ja, wir haben einen Deal.« Er presste die Worte zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    Ferdinand stieß ihn zu Boden. Kurz darauf peitschte ein heißer Strom Abgase über sein Gesicht, während er keuchend im Schlamm lag.
    Er war so dermaßen am Arsch.

11
    Bilder von Mordopfern lagen ausgebreitet auf dem Tisch, um den sie sich alle versammelt hatten und Kaffee tranken. Dass Holly immer noch Hunger hatte, bedeutete wohl, dass sie sich ein bisschen zu sehr an ihren Job gewöhnt hatte.
    Die Command Group war zu einer weiteren Besprechung zusammengekommen. Holly und Malone hatten sich abgetrocknet, frische Kleidung angezogen und sich die Haare frottiert – was bei ihm erfolgreicher gewesen war als bei ihr. Sie nieste.
    »Gesundheit«, sagte Messenger.
    »Danke.« Holly schniefte und nieste abermals, diesmal so heftig, dass es wie ein kräftiger Tritt in ihre Prellungen war.
    »Bless you.« Malone grinste, dann musste er selbst niesen. »Scheiße!«
    »Laut seinem Telefonverbindungsnachweis gab es keine ausgehenden Verbindungen seit Montag, dem zweiten April«, fuhr Jeff Winslow fort.
    »Bekommen wir Zugriff auf die eingehenden Anrufe und seine Mailbox?«, fragte Holly.
    »Schon passiert.« Jeff verteilte Kopien. »Wir haben an diesem Montag eine Menge Aktivitäten von einem Einweghandy aus Port Alberni. Dasselbe Handy wurde in Bamfield benutzt, seither allerdings nicht mehr. Es gibt ein paar Nachrichten von Remy Dryzek, der wissen wollte, wo zum Teufel Milbank steckt. In einer sagt er ausdrücklich, dass er ihm persönlich die Eier abreißen würde, wenn er seinen Arsch nicht bis Freitag zu ihm bewegt.«
    »Von wann ist diese Nachricht?«
    »Donnerstag, dem

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