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Im Sog der Gefahr

Im Sog der Gefahr

Titel: Im Sog der Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toni Anderson
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wahrscheinlich Finn tun. Und da er auch noch Dryzeks Drohungen am Arsch hatte, durfte er nicht riskieren, dass Gina sich in den chaotischen Wirrungen seines Lebens verstrickte.
    Er stieß sie gegen die gekachelte Wand, hielt ihre Hände über ihrem Kopf fest und blickte in ihre hübschen Augen. »Ich habe nur eine Stunde Zeit.« Er schluckte die aufwallenden Gefühle hinunter, die ihn unvorbereitet trafen. Sie hatte etwas Besseres verdient, und er hatte das entsetzliche Gefühl, dass er anfing, sich in sie zu verlieben. Sie war nicht nur die sexuell experimentierfreudigste Frau, die er je kennengelernt hatte, sie war auch zart und sanft und lieb.
    Und außerdem war sie scharf. Richtig geil und scharf.
    Als sie ihr Bein an seinem Schenkel hinaufgleiten ließ, wäre er fast auf die Knie gesunken. Nie hätte er sich vorstellen können, dass sich unter ihren schlichten Baumwollblusen und den knielangen Röcken ein Geschöpf von solch schwelender Sinnlichkeit verbarg. Er konnte sie kaum ansehen, ohne einen Ständer zu kriegen. Und nackt unter der Dusche, wo das Wasser ihre Haut benetzte und über ihre vollen Brüste rann? Er war schlicht und einfach erledigt.
    Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und biss ihm zärtlich ins Ohr. »Also, worauf wartest du?«
    Holly saß zwischen Finn und Malone, und alle starrten hinaus in die Dunkelheit. Sie versuchte, nicht an Finns Bein zu denken, das in der Enge seines Transporters gegen ihres drückte.
    »Wo genau wurde es gesichtet?« Finn beugte sich über ihre Schulter, um auf die topografische Karte zu sehen, die Holly auf ihren Knien ausgebreitet hatte. Alle drei trugen Stirnlampen, und Holly kam sich vor wie in einer verdammten Lasershow. Was am Strand zwischen ihnen vorgefallen war, machte diese Situation nur noch schwieriger – schließlich hatte sie einen Job zu erledigen. Und sie wollte Finn noch immer.
    »Zwei Wanderer haben ein verlassenes Boot gemeldet, das südlich vom Klanawa River Ecological Reserve vor Anker liegt, direkt nördlich der Mündung des Blue Creek.« Sie legte den Finger auf die Stelle. »Die Ziffern an der Seite passen zu dem Boot, das Len Milbank gehört hat.«
    »Also nehmen Sie an, der Mörder hat die Leiche im Wrack versteckt, ist mit dem Boot hierhergefahren und hat dann eine Mitfahrgelegenheit gefunden oder ist nach Hause gelaufen?«, fragte Finn.
    Malone warf ihm einen griesgrämigen Blick aus blutunterlaufenen Augen zu; er war eindeutig zu viele Stunden am Stück wach und in der Senkrechten. »So hätten Sie es gemacht?«
    Finn erwiderte den finsteren Blick, sodass sich Holly in der Schusslinie zwischen zwei wütenden Alphamännern wiederfand.
    »Wenn ich Milbank umgebracht hätte, hätte ich die Leiche draußen im offenen Wasser versenkt, irgendwo schön weit weg …« … wo sie am schnellsten verwest wäre. »Dann hätte ich das Boot in die Meerenge hinausgefahren, es dort versenkt und wäre nach Hause geschwommen, um mir ein paar Bier und Burger zu genehmigen. Und Sie würden nicht hier sitzen und sich wegen Tatorten und Spurenmaterial ins Hemd machen.« Angewidert verzog Finn den Mund.
    Malone stieß die Tür auf seiner Seite des Wagens auf. Ein Pfad führte zwischen den Bäumen hindurch, er war gerade noch als dunkleres Stück Wald erkennbar. »Sie bleiben hier beim Wagen, Rambo.«
    Finn stieg auf seiner Seite aus. »Das hätten Sie wohl gern, Barney.«
    »Finn.« Alle waren müde und gestresst, und das war nicht gerade hilfreich.
    Er sah wütend aus. »Hier draußen sind zig Quadratkilometer Wald. Wenn Sie die Orientierung verlieren und sich verlaufen, brauchen die Behörden womöglich Wochen, um Sie zu finden. Und das auch nur, wenn sie Ihren Ausgangspunkt kennen.« Er holte seine Jacke hinter dem Sitz hervor und fuhr energisch in die Ärmel. »Außerdem gibt es hier auf der Insel die weltweit dichteste Population von Pumas, ganz zu schweigen von Schwarzbären und Grauen Wölfen …«
    »Ich wollte nur fragen, ob Sie noch eine Taschenlampe haben. Malone will Sie nur provozieren«, sagte Holly geduldig.
    »Mit Erfolg«, murmelte ihr Kollege feixend.
    Sie warf dem Mann einen Blick zu, woraufhin dieser unschuldig eine Augenbraue hochzog.
    »Sie kennen die Gegend?«, fragte sie Finn.
    »Ein bisschen. Als Kinder waren wir hier öfter angeln.« Von der Ladefläche des Transporters nahm Finn eine weitere Taschenlampe und einen Gewehrkoffer. Interessiert sahen Holly und Malone zu, wie er die Waffe auspackte und sich über die Schulter

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