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Im Sog der Gefahr

Im Sog der Gefahr

Titel: Im Sog der Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toni Anderson
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stahlharten Rücken stieß.
Rumms.
Er fuhr herum und fing sie auf, damit sie nicht stürzte.
    »Autsch!« Sie hielt sich die schmerzende Nase.
    »Entschuldigung.« Doch seine Aufmerksamkeit galt etwas anderem. Er schnupperte. »Riechen Sie auch Rauch?« Plötzlich hatte er sein Handy am Ohr und rief die 911 an. »Wir brauchen das Löschfahrzeug oben am BMSC .«
    Holly schnupperte. Ein leichter Anflug von Rauch drang ihr in die Nase. »Wir sollten draußen warten.«
    »
Sie
warten draußen auf die Feuerwehr. Es sind Freiwillige, und manchmal dauert es eine Weile, bis sie hier draußen sind. Sagen Sie ihnen, sie sollen in den Keller kommen.«
    »Nein.«
    Er versuchte, sie aus der Tür zu schieben, doch sie löste sich aus seinem Griff, packte seinen Arm und drehte ihn ihm auf den Rücken.
    Er verharrte regungslos, alle Muskeln gespannt, aber etwas an seiner Haltung verriet ihr, dass er sich hätte befreien können, wenn er gewollt hätte. Und plötzlich wusste sie instinktiv, dass ihre gesamte Polizeiausbildung ihr rein gar nichts nützen würde, wenn Finn je auf den Gedanken verfallen sollte, sich mit ihr anzulegen.
    Das hätte ihr eine Heidenangst machen sollen. Tat es aber nicht.
    »Also gut, kommen Sie mit. Aber es kann gefährlich werden. Und wir müssen uns beeilen.«
    Kaum hatte sie seinen Arm losgelassen, wandte er sich um und schlug die Scheibe des Feuermelders ein. Dann stemmte er die Eingangstür ein Stück auf. »Folgen Sie mir. Unternehmen Sie
nichts
auf eigene Faust. Ich will nur nachsehen, ob auch niemand mehr im Gebäude ist. Spielen Sie nicht die Heldin«, warnte er sie.
    Sie rannten die Treppe hinunter. Holly schnaufte wie der Hogwarts-Express; sie hatte Mühe, mit ihm Schritt zu halten.
    In den unteren Etagen wurde der Rauch dichter. Finn riss sich das T-Shirt vom Leib, und bevor sie protestieren konnte, schlang er es ihr vors Gesicht. »
Ich
hatte gestern keinen Autounfall«, erklärte er ihr. Sein T-Shirt fühlte sich warm auf ihrer Haut an, während sie von seinem Duft eingehüllt wurde. Es war wie eine Injektion mit puren männlichen Pheromonen.
    Sie gingen weiter und öffneten jede Tür, an der sie vorbeikamen. Alle Laborräume waren leer. Am Ende des Gangs führte eine Tür nach draußen. Hier war der Rauchgeruch am stärksten. Finn berührte den Türgriff und zuckte zurück. »Scheiße, der ist glühend heiß. Das Feuer ist dort draußen. Kommen Sie.« Er rannte zur Treppe zurück, und Holly folgte ihm. Sie machte sich auf den qualvollen Aufstieg gefasst.
    Während er sein Handy zückte, warf er ihr einen mitfühlenden Blick zu. »Ich würde Sie ja tragen, wenn es dadurch besser würde.«
    Mit zusammengebissenen Zähnen nickte sie. Sprechen konnte sie nicht, denn bei jedem Atemzug hatte sie das Gefühl, ihre Rippen würden sich in ihre Lunge bohren. Schnell stiegen sie die Treppe hinauf, während Finn erst mit den Feuerwehrleuten und dann mit Thomas Edgefield sprach, um ihnen mitzuteilen, dass an der Südseite des Gebäudes ein Feuer ausgebrochen war, das den ganzen Komplex gefährdete.
    »Wir haben verdammtes Glück, dass es heute Nacht geregnet hat.« Er steckte das Handy in die Tasche seiner Jeans, nahm einen Feuerlöscher von der Wand, und beide rannten nach draußen. In diesem Moment fuhr der Feuerwehrwagen mit lautem Sirenengeheul vor.
    Während die Männer die Schläuche ausrollten, wollte Holly Finn folgen, doch der sprang über ein Geländer und kletterte durch dichtes Gebüsch den Abhang hinunter. Selbst wenn sie voll einsatzfähig gewesen wäre, hätte sie keine Chance gehabt, sich durch dieses Buschwerk zu schlagen, weshalb sie halb rutschend, halb fallend den Kiesweg hinuntereilte. Aus einem Mülleimer, der dicht an der Hauswand stand, schlugen fünf Meter hohe Flammen empor.
    Warum hatten sie das vorhin nicht gesehen, als sie den Hügel hinaufgekommen waren? War es gerade erst ausgebrochen?
    Funken flirrten durch die Luft. Einer landete in einem dichten Strauch, und Holly konnte sehen, dass es in der Dunkelheit zu glühen begann.
    »Wir brauchen hier Wasser!«, schrie sie dem ersten Feuerwehrmann zu, der zu ihr aufschloss.
    Erschrocken fuhr sie zurück, als Finns Assistent Rob Fitzgerald sie angrinste. »Ja, Ma’am.«
    Sie gab den Weg frei. Finn hatte seinen Feuerlöscher in den Mülleimer entleert und schien die Flammen unter Kontrolle gebracht zu haben. Er sah über die Schulter und trat beiseite, damit die Feuerwehrleute übernehmen konnten.
    Schweiß tropfte von seiner Braue

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