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Im Spiegelbild der schwarzen Spinne (German Edition)

Im Spiegelbild der schwarzen Spinne (German Edition)

Titel: Im Spiegelbild der schwarzen Spinne (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim H. Schwarz
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größere Summe, wenn Wolf ins Spiel kam. Das schmierige Spray lag wie ein schleimig dünner Film auf seinen Beinen. Wolf wagte nicht, es wegzuwischen, denn dann hätte er es auch an den Händen, was möglicherweise zur Folge hätte, dass die Spinne an ihm hoch kroch. Eins war sicher, das achtbeinige Biest würde ihn direkt angreifen und er wird sterben, so wie die anderen Spieler, die gestern an den Bissen starben. Erst jetzt wurde Wolf klar, weshalb die Spinne so systematisch die beiden Mitspieler angegriffen hatte. Das Spiel war manipuliert und in wenigen Stunden wäre er, Wolf, das nächste Opfer. Er musste sich etwas einfallen lassen…
     
     
    ***
     
     
    Danny kletterte hinter Karl her, bis der die Hand hob und ein Stopp andeutete. Sie waren bisher im Schutz der Bäume völlig geräuschlos den Hang hinuntergerutscht und waren scheinbar unentdeckt geblieben. Danny lugte über Karls Schulter.
    „Was ist?“
    Karl blickte durch die Bäume:
    „Von hier aus kann ich auf die Dächer der kleinen Gebäude sehen. Sieh dir das an. Ich hatte recht.“
    Danny beugte sich ein wenig über Karls Schulter und entdeckte zwei Männer auf den Dächern.
    „Ein Hoch auf deinen Weitblick, Karl. Was machen wir jetzt?“
    Karl zog einen Schalldämpfer aus der Tasche und schraubte ihn auf seine Glock.
    „Kannst du klettern?“
    „Klar, wie ein Affe.“
    Karl setzte seine Waffe an und peilte das Ziel an:
    „Das muss jetzt schnell gehen. Sieh zu, dass du da rauf kommst, wir brauchen die Funkgeräte der beiden.“
    Es folgten zwei dich t aufeinanderfolgende Schüsse, die erstaunlich leise waren. Der Schalldämpfer tat sein Werk und die zwei Posten klappten auf den Dächern zusammen. Karl hatte exakt gezielt, eine Routineübung für ihn, ein Todesurteil für die beiden Wächter, die ihren Dienst auf den Dächern der kleinen Gebäude absolvierten. Danny rannte los und kletterte aufs erste Dach, als würde er derlei Übungen täglich vollziehen. Mit müheloser Präzision eroberte er die beiden Funkgeräte und stieß nach einer geraumen Weile auf Karl am Fuß der beiden Gebäude.
    „ Was hast du so lange da oben gemacht?“, fragte Karl ungeduldig.
    „Schneller ging es nicht“, erwiderte Danny leise. „Was willst du überhaupt mit den Funkgeräten?“
    Karl rollte mit den Augen. „Was denkst du denn. Wir müssen davon ausgehen, dass sich diese Wächter regelmäßig mit der Zentrale kurzschließen, um zu bestätigen, dass alles in Ordnung ist.“
    Danny nickte zustimmend, während Karl seine Waffe prüfte.
    „Ab jetzt sollten wir schussbereit sein. Peter ist in dem Gebäude dort drüben. Weitere Wachposten kann ich nicht entdecken, aber es ist sehr dunkel und wir sollten auf alles gefasst sein, also halt die Augen offen, verstanden?“
    Danny nickte wieder und sie marschierten los.
     
     
    ***
     
     
    Wolf konnte im Angesicht seines bevorstehenden Todes nicht schlafen. Er saß in seiner Kammer und kauerte nach wie vor in völliger Dunkelheit, nahm gelegentlich einen Schluck Wasser zu sich und wartete auf das Unvermeidliche. Als es schließlich soweit war, erhöhte sich sein Puls aufs Unermessliche. Die herannahenden Schritte taten ihre Wirkung, mit jedem Schritt näherte sich der Tod. Wolfs Aufregung nahm unaufhörlich zu, er sprang auf die Beine und wartete ungeduldig, dass die Tür aufgeschlossen wurde.
    „So, mein Freund. Es ist soweit“, sagte Brutus, der in der Tür erschien. Wolf bekam einen trockenen Mund, ließ sich kraftlos aus der Zelle zerren und folgte den Männern zum Zirkel. Das Spiel würde gleich beginnen…
     
     
    Kapi tel 31
     
     
    Irgendwie fühlte es sich an, als hätte ich eine wichtige Zie letappe auf meinem Weg erreicht. Ich starrte in den Zirkel und sah meinen Bruder. Er saß auf einem der im Kreis angeordneten Stühle und sah sehr müde aus. Seine rechte Hand war mit einem Wundverband versehen, offensichtlich war er verletzt. Sah aus, als wäre die Hand geschient und die Lederschlaufe drückte vermutlich schmerzhaft auf die Verletzung. Es tat furchtbar weh, ihn so zu sehen. Er hatte schwarze Augenränder und wirkte ein Jahrzehnt älter. Es brach mein Herz in Stücke. Ich erinnerte mich an meine Aufgabe und an die Flasche in der Innentasche meines Jacketts, eine kleine Brandbombe, die ich irgendwann zum Einsatz bringen musste. Mir war nicht klar, wie dick das Glas dieser Front war, vor der ich saß. Was wenn ich die Bombe durchschmeißen würde und das Glas hielt stand? Der Molotow-Cocktail würde

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