Im Sturm der Gefuehle
sie durchfuhr. Sie schauderte heftig, als ihr ganzer Körper in tausend Splitter süßer Ekstase zu bersten schien.
Sophys Reaktion war alles, was Ives sich wünschen konnte. Die Zuckungen, die ihren Körper erschütterten, zeigten mächtiger als Worte, wie sehr er sie aufgewühlt hatte.
Nun gewann sein eigenes Verlangen die Oberhand. Uber ihren vor Leidenschaft feuchten Körper gleitend, fand er ihren Mund und küsste sie leidenschaftlich, während er sie anhob und in ihre seidige Hitze eintauchte.
Mit raschen, kraftvollen Bewegungen riss er Sophy mit sich und schürte das Feuer in ihnen zu neuen Höhen, wobei er die himmlische Folter mit Absicht hinauszog, bis sie dem Paradies der Ekstase nahe waren. Als Sophy schließlich aufschrie und unter ihm zu zucken begann, war das Gefühl so süß und so verzweifelt herbeigesehnt, dass Ives nur aufstöhnte, als er tief in ihrer glatten Wärme barst.
Lange lagen sie in inniger Verbindung, da keiner sie beenden wollte, schließlich aber glitt Ives widerstrebend von ihrem Körper. Beide atmeten schwer, wohl wissend, dass zwischen ihnen nichts bereinigt worden war. Im schwachen flackernden Kerzenschein, der aus seinem Zimmer drang, beäugten sie einander wachsam.
Sophy überlegte, was sie sagen sollte, etwas, um diesen Moment in die Länge zu ziehen, etwas, um den Abgrund zwischen ihnen zu überbrücken. Sie konnte nicht leugnen, dass das, was eben zwischen ihnen geschehen war, nichts geändert hatte. Sie traute ihm noch immer nicht, und als sie ihn hilflos anstarrte, sprachen Ungewissheit und Misstrauen aus ihren schönen Augen.
Ives verzog den Mund. Er wusste, dass es keine Möglichkeit gab, ihren Argwohn gegen ihn aus der Welt zu schaffen, solange der Fuchs auf freiem Fuß war. Doch es gab ein Thema, über das er offen sprechen konnte. Er sah sie fest an und sagte ernst: »Ich heiratete dich nicht aus irregeleitetem Rachedurst, wenn du das immer noch glaubst, bist du eine Närrin.«
Sophy schluckte, Tränen blinkten in ihren Augen. Sie wollte ihm glauben, doch ihr Misstrauen war hartnäckig. Ganz elend sagte sie: »Genau das würdest du sagen, wenn du mich aus diesen Gründen geheiratet hättest.«
Sein Mund verkniff sich. »Sehr wohl, Madam, glauben Sie, was Sie wollen.« Damit beugte er sich über sie und küsste sie fast brutal. »Wenn wir sonst schon nichts gemeinsam haben«, sagte er mit belegter Stimme, als er endlich die Lippen hob, »dann haben wir wenigstens dies.« Damit schritt er hinaus.
Völlig verzweifelt starrte Sophy ihm nach. Das Verlangen, ihn zurückzurufen, war stark. Doch sie tat es nicht. Marlowe war ein guter Lehrmeister gewesen, und was sie von ihm gelernt hatte, war tief in sie eingegraben: Männer waren Lügner. Um etwas zu bekommen, waren sie zu vielem fähig, und heute wollte Ives sie haben.
Als Sophy am nächsten Morgen aufstand, tat sie es mit müdem Blick und ratlos, wie sie ihrem Mann gegenübertreten sollte. Es war töricht zu glauben, sie könne ihn nach allem, was letzte Nacht zwischen ihnen gewesen war, wie in den letzten Tagen behandeln, geschweige denn, ihm ihr Bett verweigern. Wie er zutreffend gesagt hatte, hatten sie wenigstens dies.
Die eingedrückte Tür zwischen ihren Räumen war Anlass für etliche erstaunte Blicke, Sophy wusste, dass diese Neuigkeit sehr rasch die Runde machen würde. Mit einem unglücklichen Seufzer verließ sie ihr Zimmer und fragte sich, wie sie den Schaden erklären sollte.
Erleichtert entdeckte sie, dass ihr Mann bereits eine Begründung geliefert und Marcus wortreich geschildert hatte, dass sie anscheinend einen schrecklichen Albtraum gehabt hätte. Als er ihren Aufschrei hörte, wäre er sofort zu ihr geeilt und hätte die Tür eingedrückt, um Zeit zu gewinnen. Natürlich wagte niemand, die zu allerlei Vermutungen geradezu herausfordernde Tatsache zu kommentieren, dass die Tür doch wohl versperrt worden war, um ihn am Eindringen zu hindern.
Das Frühstück verlief in einer verlegenen Atmosphäre, da Sophy durch Ives' Nähe irritiert war und ihre Gedanken vom nächtlichen Geschehen beherrscht wurden. Ives, dem es wenig besser ging, heftete seinen brütenden Blick auf seine reizende Frau, während sie sich bemühte, so zu tun, als sei sie in seiner Gegenwart völlig unbefangen.
Zum Glück schwatzten Marcus, Phoebe und Anne munter drauflos, sodass die Spannung zwischen den beiden anderen größtenteils unbemerkt blieb. Die drei jungen Leuten registrierten nur, dass Sophy zum Frühstück
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