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Im Sturm der Gefuehle

Titel: Im Sturm der Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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dass du einverstanden warst, noch ein paar Tage bei uns zu bleiben. Ich weiß nicht, was ich getan hätte, wenn du nicht bei mir gewesen wärest und ein wenig Aufmerksamkeit von mir abgelenkt hättest.«
    Lady Beckworth, die auf einem zierlichen, mit rosenfarbener Seide bezogenen Sessel thronte, nahm gelassen einen Schluck Tee, ehe sie ihre Tasse abstellte und strahlend zu Sophy sagte: »Mir brauchst du nicht zu danken, meine Liebe. Du hast dich gut behauptet. Und ich habe mich sehr amüsiert.« Ihr entschlüpfte ein Laut, der einem Kichern verdächtig ähnelte. »Du meine Güte, wie war doch Leticia Greenwood außer sich, weil Ives dich und nicht ihre schreckliche Tochter zur Frau nahm. Ich konnte kaum an mich halten, als sie dein Loblied sang und so tat, als hätte sie von Anfang an gewusst, dass ihr beide ein Paar würdet. Sie ist ja so falsch.«
    Sophy lachte und schenkte sich Tee nach. Sich zurücklehnend trank sie und gestand: »Ich weiß. Ich wusste gar nicht, wohin ich schauen sollte, als sie sich so übertrieben in Lobeshymnen stürzte.«
    Eine kleine Falte zeigte sich auf Sophys Stirn, als sie noch einen stärkenden Schluck Tee trank. »Sie schien es merkwürdig zu finden, dass Ives sich für mich entschloss ...« Ihre Wangen röteten sich. »Nicht wegen meines Rufes«, setzte sie hastig hinzu. »Das war es nicht, obwohl sie darauf anspielte. Es war etwas anderes, als gäbe es einen Grund, warum eine Verbindung zwischen einem Harrington und einer Grayson ganz außergewöhnlich sei.«
    Lady Beckworth hüstelte und wich Sophys Blick aus, als sie sagte: »Nun, du weißt ja, meine Liebe, dass es die alte Geschichte mit Robert gibt...«
    »Roberts Selbstmord meinst du wohl?«, frage Sophy scharf. Lady Beckworth nickte und schien plötzlich sehr mit Tasse und Untertasse beschäftigt.
    »Aber was hat der Selbstmord von Ives' Bruder mit mir zu tun?«, fragte Sophy verwirrt.
    Lady Beckworth starrte sie lange voller Mitgefühl an, um dann mit einem schweren Seufzer zu murmeln: »Ich hatte gehofft, Ives hätte es dir selbst erklärt, aber ich sehe, dass das nicht der Fall ist.«
    Sie zögerte, als überlege sie zur Abwechslung, ob es klug war, fortzufahren, doch ihre alte Gewohnheit gewann die Oberhand, sodass sie vertraulich hervorsprudelte: »Nun ja, deine Mutter Jane war die junge Frau, in die Robert sich verliebte. Robert tötete sich, weil sie deinen Vater heiratete. Das wussten alle. Und alle wussten auch, was Ives empfand. Schon als Junge hatte er Rache geschworen. Leticia und ihre Familie waren immer schon enge Freunde der Harringtons. Ives gelobte mehrmals, dass es zwischen ihm und den Graysons nur Feindschaft geben könnte. Und deshalb ist es Leuten wie Leticia Greenwood so unbegreiflich, dass Ives sich entschloss, dich zu heiraten.«

14
    Sophy erbleichte und starrte entgeistert in Lady Beckworths gütiges Gesicht.
    »Meine Mutter?«, brachte sie schließlich erstickt heraus. »Ives' Bruder tötete sich wegen meiner Mutter?«
    Lady Beckworth nickte betrübt. »Leider ja. Es war eine schreckliche Tragödie.«
    Sophy stand auf und durchmaß erregt den Raum. »Aber warum kam mir niemals etwas davon zu Ohren?«, wollte sie wissen.
    »Nun, ich könnte mir denken, dass deine Mutter nicht davon sprechen wollte, und es war sicher kein Thema zwischen deinen Eltern und ihren Feunden. Woher hättest du es wissen sollen? Schließlich hat sich alles vor deiner Geburt zugetragen.«
    »Aber diese Tatsache spielte für Ives offenbar keine Rolle«, erwiderte Sophy angespannt, die ihre Hände vor sich gefaltet hielt. Allmächtiger!, dachte sie verzweifelt. Hatte Ives sie so bezaubert, dass sie die Lektionen in Falschheit vergessen hatte, die sie bei Simon lernen musste? Welche anderen Geheimnisse hielt Ives noch vor ihr verborgen? Und warum? Warum hatte er nie erwähnt, was zwischen seinem Bruder und ihrer Mutter vorgefallen war? Er hätte es mir sagen müssen, dachte sie eigensinnig, zumal welche Rolle meine Mutter gespielt hatte .. es sei denn, es gab einen finsteren Grund, warum er es nicht getan hatte?
    Sie holte bebend Luft, nicht angetan von der Richtung, die ihre Gedanken einschlugen, wobei sie Lady Beckworths besorgten Blick, der ihrem bleichen Antlitz galt, kaum wahrnahm. Sie wollte nicht schlecht von ihrem Mann denken, doch der Verdacht lag nahe, dass sie sich von seiner Besorgtheit und Rücksichtnahme hatte blenden lassen. Verbittert musste sie sich eingestehen, dass sie von ihm vermutlich mit böser Absicht

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