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Im Sturm der Gefuehle

Titel: Im Sturm der Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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bezaubert und verführt worden war. Es war sehr gut möglich, dass hinter einer gezielten Werbung um sie eine dunkle und hässliche Absicht stand, die auch erklärte, warum er in der Nacht von Edwards Tod als ihr Retter aufgetreten war. Schmerzlich und widerstrebend gelangte sie zu dem Schluss, dass Ives womöglich von Anfang an einen Rachefeldzug auf Umwegen gegen sie geführt hatte. Sie wollte es nicht glauben, doch der Gedanke ließ sich nicht mehr verdrängen.
    Fast hatte sie schon geglaubt, Ives trauen zu können, hatte sich mit der Vorstellung angefreundet, dass ihre Ehe vielleicht keine schlechte Sache war, und jetzt... Sie schluckte krampfhaft und musste sich schließlich eingestehen, dass sie unbewusst darauf gewartet hatte, seine dunkle Seite würde sich zeigen, dass sie immer schon geargwöhnt hatte, die Dinge wären nicht so, wie es den Anschein hatte, und es wäre nur eine Frage der Zeit, bis er zeigte, dass das schwarze Herz eines Schurken sich unter seiner liebevollen Fassade verbarg.
    Sie verzog den Mund. Ach, er hatte seine Sache gut gemacht. Und alles nur für einen einzigen niederträchtigen Zweck: um sie zu entwaffnen, um sie zu veranlassen, ihm zu vertrauen und sich in ihn zu verlieben, damit es sie umso tiefer treffen würde, wenn er ihr schließlich enthüllte, dass er sie und ihre Familie verabscheute und sie niemals lieben würde.
    Die Ehe mit Simon war Sophys Selbstbewusstsein nicht eben zuträglich gewesen, und da sie bar aller Eitelkeit war, hatte sie den Gründen von Ives' kühner Werbung immer misstraut.
    Tatsächlich hatte sie die Faszination, die sie auf Männer im allgemeinen - Simon, Grimshaw, Dewhurst und andere - auszuüben schien, nie verstanden. Es war ihr unbegreiflich, dass man sie schön fand, dass ihre Schönheit starke Begierden und tiefe Gefühle zu wecken vermochte. Die Vorstellung, dass ihr Mut, ihre Treue und Entschlossenheit Bewunderung und Achtung hervorrufen konnten, war ihr ebenso fremd. Die Umstände, die ihre Heirat mit Ives umgaben, waren ungewöhnlich gewesen, und sie hatte seinen Motiven von Anfang an misstraut und sich dann törichterweise von ihm mitreißen lassen. Nun wusste sie, die Ehe war nicht sein eigentliches Ziel gewesen, nicht Ritterlichkeit war es, die ihn zu seinem entschlossenen Vorgehen bewogen hatte, sondern Rache.
    Warum sollte sie dies nicht glauben? Simon hatte ihr vor Augen geführt, dass Männner grausame, hassenswerte Ungeheuer waren. Ihr Onkel war wenig besser gewesen. Ives' offenkundige Vorliebe für die Gesellschaft von Männern wie Grimshaw, Coleman und Marquette erhöhte nur die Beweislast gegen ihn.
    Und nun zu erfahren, dass ihre Mutter der Grund für den Tod seines bewunderten Bruders war, zu hören, dass Ives der Frau Rache geschworen hatte, die seinen geliebten älteren Bruder abgewiesen hatte ... Jane war seinem Zugriff entzogen, nicht aber ihre Tochter.
    Sie lachte verbittert auf. Ach, jetzt war ihr alles völlig klar. Sie bezweifelte nicht, dass er beabsichtigte, sie fallen zu lassen, wie ihre Mutter es mit seinem Bruder gehalten hatte.
    Als sie merkte, dass Lady Beckworth sie beunruhigt anblickte, bedachte Sophy sie mit einem gezwungenen Lächeln. Ihre Augen glitzerten wie geschmolzenes Gold. »Das war aber ein sehr lehrreicher Morgen«, sagte sie mit gespielter Ruhe. »Ich hatte mich schon gefragt, warum dein Neffe mich heiratete. Nun weiß ich es - aus Rache.«
    »Ach, meine Liebe«, rief Lady Beckworth erschrocken aus. »Sicher irrst du dich. Man muss euch beide nur zusammen sehen, um zu wissen, dass er dir völlig verfallen ist. Ich bin sicher, dass er seine unbedachten Drohungen vergessen hat. Er kann dich für Roberts Tod nicht verantwortlich machen.«
    »Nun, das müssen wir abwarten«, murmelte Sophy, in deren Augen ein Ausdruck lag, der alles andere als beruhigend war.
     
    Ives hatte tatsächlich vergessen, dass er flüchtig erwogen hatte, seinen einst wilden Rachedurst an Sophy auszulassen, um Roberts Tod zu rächen. Ihm war allmählich bewusst geworden, dass es töricht und dumm war, Sophy etwas anzulasten, das ihre Mutter begangen hatte. Hätte man ihn dazu befragt, er hätte über diese unsinnige Idee laut gelacht.
    Als er an jenem Nachmittag guter Dinge nach Hause kam, musste er entdecken, dass Sophy genau dies dachte. Ihr Ersuchen um sein sofortiges Erscheinen in ihrem Schlafgemach brachte einen offen begehrlichen Glanz in seine Augen, und als er den Raum betrat, schwebte ihm ein sinnlicher der Liebe gewidmeter

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