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Im Sturm der Leidenschaft (German Edition)

Im Sturm der Leidenschaft (German Edition)

Titel: Im Sturm der Leidenschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Thorne
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überlegte Madrigal. »Auch sein Schiff wird Schaden genommen haben, den er erst reparieren muss. Bereitet Euch darauf vor, ihn bald wieder zu treffen. Am besten fragt Ihr Arabinda oder die Prinzessin von Kalikut nach einem Ankerplatz.«
    »Seid Ihr von Sinnen, Madrigal? Ist Euch auch etwas auf den Kopf geflogen?«
    »Wieso?«
    »Ich traue den Indern nicht. Sie haben etwas Verschlagenes im Blick. Wer weiß, wo sie mich hinführen würden. Nein, nein, Nino wird einen Ankerplatz suchen. Er ist mit da Gama gefahren und kennt auch die besten Plätze jenseits der Küste. Nicht mehr lange, dann haben wir das Kap der Guten Hoffnung umsegelt. Vorher müssen wir Pause machen. Ich werde nach Nino schicken lassen.«
    Madrigal schüttelte den Kopf und erwiderte: »Wartet einen Augenblick! Denkt nach, Dom Pedro. Suleika und Arabinda müssen ein Interesse daran haben, Euch auf da Gama treffen zu lassen. Sie werden vielleicht wissen, wo er zu finden ist und könnten Euch direkt zu ihm führen.«
    Dom Pedro runzelte finster die Stirn: »Wie kommt Ihr darauf? Warum sollten sie mich zu ihm führen? Habt Ihr vergessen, dass ich da Gama jage und nicht er mich?«
    Madrigal seufzte. Wieder einmal konnte er nicht glauben, dass Dom Pedro nicht in der Lage war, die einfachsten Dinge zu begreifen.
    »Ihr habt seinen Ruhm zerstört, ihm die Frau geraubt und dazu die Karte. Ihr habt Arabinda und Suleika, zwei seiner Freunde, wie man sich erzählt, von seinem Grund und Boden holen lassen und sie auf Eurer Schiff verbracht. Er hat allen Grund, anzunehmen, dass Ihr die beiden Inder zwingt, ihm als Lotsen in die Länder unschätzbaren Reichtums zu dirigieren.«
    Dom Pedro schaute misstrauisch auf. »An dem, was Ihr sagt, könnte etwas dran sein. Er hat mindestens genauso viel Grund mich zu hassen, wie ich ihn.«
    Madrigal lehnte sich aufatmend zurück. Endlich hatte der Kapitän den ersten Teil begriffen. Wie schwierig aber würde es sein, ihm auch noch den zweiten Teil schmackhaft zu machen?
    »Ihr solltet Euch allerdings fragen, Kapitän, ob es vernünftig wäre, sich überhaupt mit da Gama einzulassen. Vielleicht wäre es klüger, ihn zu meiden.«
    »Bin ich ein Mann oder ein feiges Weib, Madrigal«, empörte sich Dom Pedro. »Wie käme ich dazu, vor diesem Grünschnabel von einem Admiral zu fliehen?«
    »Wer spricht den von Flucht, mein lieber Corvilhas? Von Weitsicht ist hier die Rede. Ruft Euch Eure Ziele in Erinnerung und handelt danach. Ihr wolltet da Gama übertrumpfen, wolltet noch mehr Schätze für die Krone und für Euch nach Portugal bringen als er. In der Gunst des Königs wolltet Ihr steigen und da Gamas Platz an seiner Seite einnehmen.«
    Dom Pedro beugte sich ein wenig nach vorn und funkelte Madrigal aus zusammengekniffenen Augen an: »Welches Spiel treibst du, Alonso Madrigal? Warum willst du mich plötzlich von da Gama fern halten? Er ist mein Feind, war es schon immer. Ich will mich an ihm rächen, die Ehre und den Stolz meiner Familie wiederherstellen und diesem Drecksstück von einem Eheweib zeigen, wer der Herr im Hause ist.«
    Die Eitelkeit und der Dünkel haben sein Hirn verklebt, dachte Madrigal mit leiser Bestürzung. Corvilhas würde nicht eher ruhen, als bis er da Gama zur Strecke gebracht hatte. Es war jedoch unwahrscheinlich, dass ihm dies gelingen würde. Alonso Madrigal hatte gehofft, seinen Herrn beschwichtigen zu können. Sollte er neue Schätze entdecken, von denen ihm – Madrigal – die Hälfte zustanden. Sollte er ruhmreich nach Portugal zurückkehren und ihm den Lohn für die Karte auszahlen. Er musste an sich denken und für seine Interessen kämpfen. Eine Schlacht mit ungewissem Ausgang konnte ihm nicht von Nutzen sein, sondern eher gefährlich oder lebensbedrohend sein.
    »Tut, was Ihr für richtig haltet«, meinte er schließlich mit gespieltem Gleichmut. »Doch vergesst nicht, dass die Mannschaft nicht hinter Euch steht. Viele von ihnen haben unter da Gama gedient. Ihr wisst nicht, wie sehr sie ihm noch immer verbunden sind. Und Ihr wisst überdies nicht, mit vielen Leuten da Gama unterwegs ist.«
    »Spar dir deine Ratschläge, Madrigal. Du bist feige und die Angst legt dir die Worte in den Mund. Ich weiß genau, was ich zu tun habe und werde mich von niemanden daran hindern lassen.«
    Im Verschlag in der hintersten Ecke des Laderaums lagen Charlotta und Suleika noch immer am Boden und hielten sich schützend aneinander fest. Sie waren während des Sturmes hin und her geschleudert worden, hatten den

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