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Im Sturm der Sinne

Im Sturm der Sinne

Titel: Im Sturm der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Breeding
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aber …«
    »Dann gibt es nichts mehr zu sagen.« Sie biss sich in die Wange, um die Tränen zurückzuhalten. Er war verlobt. Die Worte schnitten sich ins Herz wie ein Fleischermesser. »Lass mich einfach in Ruhe.« Wenn er es nicht tat, läge ihr Herz bald völlig bloß.
    »Lass mich doch zumindest ausreden, Dee. Bitte.«
    Sie schüttelte den Kopf. Sogar wenn Gilead glaubte, dass er die Verlobung lösen könnte – und sie wusste nicht einmal, ob er das tat –, würde es Angus niemals zulassen. Sie war nun schon lange genug hier, um zu begreifen, dass das Land und seine Sicherheit alles waren, was für Angus zählte. Besser, Gilead gar nicht erst anzuhören. Besser, einen klaren Schnitt machen. Sie nahm einen tiefen Atemzug. Sie war noch nie eine gute Lügnerin gewesen, und das war das Schmerzhafteste, was sie jemals getan hatte.
    »Spar dir deinen Atem und deine Würde, Gilead. Du und Dallis, ihr passt gut zusammen. Das kann man nicht leugnen.« Sie sah an ihm vorbei und starrte auf einen Baum in der Ferne. »Und … ich … ich liebe dich nicht. Also geh besser.«
    »Aber …«
    »Geh!« Sie wandte sich um und hob die Schaufeln auf, um sie wieder im Schuppen zu verstauen. Ihre Beine zitterten so sehr, dass sie sich nicht sicher war, ob sie stürzen würde. Sie ging auf die Knie und rollte ihre Werkzeuge in ein altes Stück Leder, damit sie nicht rosteten, und kämpfte damit, ruhig zu atmen. Tief einatmen. Sei mutig.
    Als sie sich wieder aufrichtete und sich umdrehte, war Gilead verschwunden. Erst dann erlaubte sie ihren Tränen zu fließen.
     
    Gilead stampfte rasend vor Wut den Hügel hinab. Sie wollte ihn noch nicht einmal anhören! Ließ ihn sich nicht einmal erklären! Er war bereit, einen Krieg zwischen den Klans zu riskieren, um dieses Gelübde zu brechen, das er nie abgelegt hatte, und sie sagte ihm jetzt, dass sie ihn nicht liebte!
    Bedeutete ihr die gemeinsame Liebesnacht denn gar nichts? Er hatte ihr ihre Jungfräulichkeit genommen, war ihr erster Geliebter gewesen. Zum Teufel noch mal, das sollte doch etwas bedeuten.
    Innerlich zuckte er zusammen, als ihm wieder einfiel, wie distanziert sie am nächsten Morgen gewesen war. Wie stocksteif sie ihren Rücken gehalten hatte. Sie bereute es sicherlich, sich ihm hingegeben zu haben.
    Gilead begann zu laufen und trieb sich immer weiter an, als ob er vor seinen Gefühlen davonlaufen könnte. Sie liebte ihn nicht. Sie war schon vor Dallis Ankunft kühl zu ihm gewesen. Er war ein Narr gewesen, das nicht zu bemerken.
    Er wurde langsamer, durch die Anstrengung etwas außer Atem. Vielleicht sollte er einfach diesem dummen Plan folgen. Dallis war hübsch genug; erinnerte ihn Drustan nicht bei jeder sich bietenden Gelegenheit daran, was er für ein Glück hatte? Der Krieg wäre abgewendet. Dallis war zudem sanft und höflich und zu einer richtigen Dame erzogen worden. Er würde vielleicht lernen, sie zu lieben, auch wenn sie nicht das Feuer hatte, das Dee in sich trug.
    Dee. So würde er sie nie wieder nennen. Was ihn anbelangte, war Fräulein Deidre eine Blenderin. Am besten wäre es, seinem Vater zu sagen, wer sie war, und sie nach Hause zu schicken. Aber leider war ihr Geheimnis zu bewahren ein Gelübde, das er tatsächlich abgelegt hatte.
    Und sein Versprechen würde Gilead nicht brechen.

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    Kapitel 17
    Enthüllung
    N iall knallte den leeren Bierkrug auf den kleinen Tisch neben seinem Bett im Gästezimmer an Angus’ Hof. Fluchend hob er den leeren Schlauch auf und warf ihn auf den Boden. Seit Elens »Unfall« hielt Angus den Alkohol versperrt, und seine Soldaten mussten nüchtern bleiben. Niall hatte das Kammermädchen mit purem Silber bestechen müssen, um an diesen lausigen Schlauch zu gelangen.
    Wieder war die verdammte Sache vermasselt worden. Elen sollte tot sein. Er hatte genau geplant, wie es vor sich gehen sollte. Konnte er sich denn tatsächlich niemals auf jemand anderen verlassen?
    Er stieß ein rauhes Lachen aus, das mehr wie ein Bellen klang. Es war pure Ironie, wie unterschiedlich die Motive dieser Frau waren, die zugestimmt hatte, ihm zu helfen. Sie wollte Elen tot sehen, damit Angus ein freier Mann wäre. Er wollte Elen tot sehen, damit Angus’ Gerammel mit Formorian endlich entdeckt würde – die wenige Diskretion, die sie bisher zeigten, würde sich dann in Luft auflösen – und Turius gezwungen wäre, etwas zu unternehmen. Das Heer der Briten war mächtig und Angus hatte keine Chance gegen sie.
    Und dann würde Turius

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