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Im Sturm der Sinne

Im Sturm der Sinne

Titel: Im Sturm der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Breeding
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hätte die Feuer der Hölle entzünden können. Sie erhob sich und sammelte Tablett und Geschirr des Mittagsmahls zusammen. »Ich glaube, das wäre nicht angemessen, Mylord«, sagte sie und wandte sich an Elen. »Kann ich mich entfernen?«
    Elen sah sie nachdenklich an und nickte. Gilead hätte schwören können, dass er einen kalten Lufthauch spürte, als Deidre an ihm vorbeiging. Was hatte er denn nur getan? Wollte Dee überhaupt nicht mehr mit ihm sprechen? Er musste ihr wirklich erklären, was er vorhatte.
     
    Deidre schob sich ein paar Haarsträhnen aus den Augen und wischte sich mit dem Ärmel ihres Hemdes den Schweiß von der Stirn. Sie war ein letztes Mal zu der Ruine der Kapelle zurückgekehrt, um sicherzugehen, dass sie nichts übersehen hatte.
    Aber sie wusste selbst, dass das nicht der eigentliche Grund war. Hier gab es nichts. Sie war nur gekommen, um dem Hof zu entfliehen. Sie brauchte etwas Zeit an einem Ort, an dem es keine Dallis gab.
    Die perfekte, bezaubernde Dallis. Sie schien alle Männer – vielleicht außer Angus und Turius, die weiterhin Formorian betörte – in ihren Bann geschlagen zu haben. Drustan hatte unzählige Oden komponiert, die er jeden Abend beim Dinner vortrug. Dallis saß dort, mit einem billigenden Lächeln auf den Lippen. Und Gilead kümmerte sich als anständiger Verehrer immer um einen angemessenen Tischpartner zu ihrer Unterhaltung am Tisch. Er hatte sogar die Schamlosigkeit besessen, Deidre an ihren Tisch zu laden. Erhitzt rammte sie die Schaufel in den Boden und stieß so hart auf einen Stein, dass ihre Knochen nur so durchgerüttelt wurden. Vor Schmerz zuckte sie zusammen und fasste mit ihrer anderen Hand an ihr Handgelenk.
Merde.
Er sollte sich besser nicht noch einmal erlauben, sie an seinen Tisch zu bitten.
    »Wodurch hat dich der Stein denn sosehr erzürnt?«
    Sie fuhr herum. Gilead stand nicht weit von ihr, ein angedeutetes Lächeln auf den Lippen.
    »Was tust du hier?«
    Er hob eine andere Schaufel auf und begann die Erde umzugraben. »Ich glaube, du gehst mir aus dem Weg.«
    »Unsinn.« Deidre beugte sich nach vorne, um etwas genauer zu untersuchen, so dass ihre langen Haare ihr Gesicht verdeckten. Er sollte auf keinen Fall sehen, dass sein bloßer Anblick ihr Blut in solche Wallung brachte. Er gehörte nicht zu ihr, hatte es nie getan.
    »Dee. Schau mich an.«
    Als sie weiter in der Erde scharrte und mit den Fingern darin suchte, beugte er sich nach unten, hob sie auf ihre Füße, drehte sie zu sich herum und legte ihr leicht die Arme um die Hüfte. »Ich will mit dir sprechen. Bitte.«
    Lieber Gott, seine Arme fühlten sich stark und sicher an. Deidre sog seinen Geruch nach Seife und Leder ein, vermischt mit dem warmen Duft der Sonne, als ihm eine Brise sein Haar aus dem Gesicht blies. Strahlend blaue Augen in einem sonnengebräunten Gesicht betrachteten sie. Ihr Atem wurde flach. Dieser sündig-sinnliche Mund war nur Zentimeter von ihrem entfernt. Sie müsste nur ihren Kopf heben und ihre Lippen öffnen, und er würde sie küssen. Sie wusste es. Und sie wollte es. Sie wollte ihn, wollte sich und ihm die Kleider vom Leib reißen, sich mit ihm auf der warmen Erde, die sie gerade umgegraben hatte, wälzen, er sollte tief in sie eindringen.
    Aber er war verlobt.
    Sie schob sich von ihm weg. »Ich glaube nicht, dass wir etwas zu besprechen haben.«
    »Du weißt, dass ich nicht all das veranlasst habe.«
    Deidre ging um den Altarstein herum, um den Abstand zwischen ihnen zu wahren. Wenn sie irgendeine Art von Würde bewahren wollte, durfte sie ihn nicht in ihre Nähe lassen. Seine Berührung wäre ihr Verderben.
    »Vielleicht nicht. Aber ich sehe dich auch nicht protestieren. Warte«, sie hob eine Hand. »Ich weiß, was ich sehe. Morgens nimmst du sie zum Besuch zu deiner Mutter mit. Am Nachmittag kommt ihr noch einmal. Beim Essen schenkst du ihr mehr Aufmerksamkeit als dem Essen auf deinem Teller. Dann tanzt ihr …«
    Gilead starrte sie völlig erstaunt an. »Ich dachte nicht, dass du darauf achtest.«
    Hitze schoss ihr ins Gesicht. Wie dumm konnte man sein? Sie würde ihm nicht die Befriedigung geben, ihm zu zeigen, wie brennend eifersüchtig sie war. Sie warf ihren Kopf zurück. »Man müsste schon taub, blind und stumm sein, um es
nicht
zu bemerken.«
    »Ich bin nur höflich«, wandte er ein. »Lass mich dir erklären …«
    Deidre sah ihn finster an. »Ich habe die Verkündung deines Vaters gehört. Du bist mit Dallis verlobt. Leugnest du das?«
    »Nein,

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