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Im Sturm der Sinne

Im Sturm der Sinne

Titel: Im Sturm der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Breeding
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Bügel setzte. Der verfluchte Rock ballte sich um ihre Knie und sie fühlte sich ungeschickt. Sie straffte den rechten Zügel, um das Pferd unter Kontrolle zu halten. Diesmal würde sie sich beim Aufsteigen nicht die Blöße geben, nicht wenn Formorian dabei zusah. Sie schwang ihr Bein über den Sattel und hörte zu ihrer Bestürzung ein lautes Reißen, das an fernen Donner erinnerte.
    Der Rock hatte sich an der rauhen Rinde des Baumstamms verfangen und die eine Hälfte schwebte jetzt um sie herum wie eine dunkle Wolke; ihr Bein war bis zum Oberschenkel entblößt. Gilead starrte auf ihr Bein, und dann sah sie, wie er die Stirn runzelte. Was? Dachte er etwa, sie hatte das absichtlich getan? Dass sie ihn ködern wollte, indem sie ihm ihre nackte Haut zeigte? Wütend versuchte sie, den sich aufbauschenden Stoff zusammenzuraffen. Als ob sie so eine Janet-Taktik nötig hätte!
    »Vielleicht solltest du dazu besser Trews tragen«, schlug Formorian vor, als sie das Tor öffnete und zu ihnen trat. Sie schaute Gilead an »Willst du einfach hier herumstehen? Hilf der Dame beim Absteigen.«
    Steif ging er auf sie zu, und Deidre zwang sich dazu, an nichts zu denken, als sie seine großen starken Hände an ihrer Hüfte spürte, die sie hoben, als wäre sie so leicht wie ein Kissen. Einen kurzen Augenblick lang, in dem sie seinen Geruch nach Seife und Gewürzen einsog, wurde sie an seine Brust gedrückt, aber er trat schnell zurück, als ihre Füße den Boden berührten – so distanziert wie immer. Formorian warf ihm einen neugierigen Blick zu.
    »Warte hier«, sagte sie an ihn gewandt. »Ich werde Deidre ein paar Trews leihen, und dann machen wir einen richtigen Ausritt, anstatt hier im Kreis herumzutänzeln.«
    Er wollte etwas sagen, aber sie hatte sich bereits abgewandt. Das Letzte, was Deidre tun wollte, war, sich von Angus Geliebter Kleider zu leihen, aber sie hatte Gilead versprochen, dass sie versuchen würde, seine Mutter zu beschützen. An dieses Versprechen wollte sie sich halten, und das bedeutete, dass sie zu Formorian freundlich sein würde.
    Gilead hatte Malcolm und Formorians weißen Araber gesattelt, als sie kurze Zeit später zurückkehrten. Trews zu tragen, endlich befreit zu sein von den unhandlichen Röcken, fühlte sich gut an. Formorian war groß und schlank, Deidre dagegen klein und kurvenreich, deshalb musste sie die Beine nach oben rollen, aber das butterweiche Leder schmiegte sich an ihre Hüften und Oberschenkel.
    Gilead starrte sie an, wandte dann aber schnell den Blick ab. Er formte mit seinen Händen einen Bügel, um ihr Hilfe beim Aufsteigen zu geben. Einen Augenblick lang wollte sie diese Hilfe nicht annehmen. Wahrscheinlich wollte er nur ihren Hintern sehen, wenn sie sich umdrehte. Nun, sollte er doch. Sie konnte genauso gut, die Anziehungskraft, die sie hatte, voll ausschöpfen, es führte ja doch zu nichts.
    Formorian stieg mit graziöser Leichtigkeit auf und machte es sich im Sattel bequem, obwohl das Pferd herumtänzelte und zum Aufbruch drängte.
    »Seid vorsichtig«, knurrte Gilead, als das Pferd auf der Stelle tänzelte. »Dee – Fräulein Deidre – ist eine Anfängerin.«
    »Gut. Ich reite die erste Meile hinaus und die letzte Meile hinein immer im Schritt.« Mit neckischem Lächeln fügte sie hinzu: »Außer ich werde von skrupellosen Männern verfolgt.«
    »Ich wusste gar nicht, dass es Männer gibt, die Ihr für skrupellos haltet«, knurrte Gilead.
    Deidre zuckte zusammen und erwartete eine scharfe Antwort. Gilead konnte die Königin nicht leiden, aber sie zu beleidigen war sicher nicht der klügste Umgang mit ihr.
    Formorian lachte. »Du meinst wohl, damit könntest du mich verletzten? Ach, mein Junge, da hast du ein völlig falsches Bild von mir.« Zu Deidre gewandt sagte sie: »Ich kann dir bei einem langsamen Ritt kaum etwas beibringen. Bist du bereit für einen Ausflug?«
    Deidre gelang es, ein Grinsen zu unterdrücken. Schon vom ersten Tag an hatte sie die Kraft dieses Streitrosses unter sich spüren wollen. Trotzdem gelang es ihr, ausreichend ängstlich auszusehen, als sie schluckte und nickte.
    »Gut. Wir beginnen mit einem schnellen Trab«, und Formorian stieß ihrem Pferd ihre Fersen in die Flanken.
    Winger, der etwas größer war als die anmutige Stute, lief zufrieden neben ihr her. Deidre bemühte sich, sich etwas durchschütteln zu lassen, damit sie keinen Verdacht erregte und betete, dass es ihr das arme Tier nicht übelnehmen würde.
    »Ich war noch nie außerhalb

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