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Im Sturm des Lebens

Im Sturm des Lebens

Titel: Im Sturm des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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und ihr werdet mir das bezahlen, was ihr ihm bezahlt hättet.« Sie griff nach ihrem Glas, kaum dass es vor sie hingestellt wurde. »Hast du etwa geglaubt, ich ließe seinen Namen und damit auch meinen durch den Schmutz ziehen?«
    »Seltsam, genau das wollte ich dich gerade fragen.« Pilar faltete die Hände, um sich zu sammeln. »Was auch immer sonst gewesen ist, René, er war der Vater meiner Tochter. Ich wollte seinen Namen
nie beschädigt sehen. Und ich möchte genauso dringend wie du wissen, wer ihn umgebracht hat und warum.«
    »Du warst es, auf die eine oder andere Weise, indem du ihn aus dem Unternehmen gedrängt hast. Er hat sich in dieser Nacht nicht mit einer anderen Frau getroffen. Das hätte er nicht gewagt. Ich war ihm genug, so wie du es niemals warst.«
    Pilar überlegte, ob sie Kris erwähnen sollte, aber es schien ihr nicht der Mühe wert. »Nein, ich war ihm nie genug. Ich weiß nicht, mit wem er sich in jener Nacht getroffen hat und warum, aber ...«
    »Ich sage dir, was ich denke«, unterbrach René sie. »Er hatte etwas gegen dich und deine Familie in der Hand. Und du hast ihn umbringen lassen. Vielleicht hast du ja sogar diese Margaret dazu benutzt, und deshalb ist sie jetzt auch tot.«
    Pilars Mitgefühl schwand mit einem Schlag. »Das ist lächerlich! Wenn du vorhast, so etwas der Presse oder im Fernsehen zu erzählen, wirst du mit rechtlichen Schritten rechnen müssen.«
    »Bitte.« René nahm noch einen Schluck aus ihrem Glas. »Glaubst du etwa, ich hätte noch keinen Anwalt konsultiert, um mich abzusichern, was ich sagen kann und was nicht? Du hast dafür gesorgt, dass Tony entlassen werden sollte und dass ich mit leeren Händen dastand. Ich habe vor, mir zu holen, was mir zusteht.«
    »Tatsächlich? Und da du so kaltblütig bist, hast du keine Angst vor Vergeltung?«
    René blickte zu einem Nebentisch. Dort saßen zwei Männer und tranken Wasser. »Bodyguards. Rund um die Uhr. Du brauchst gar nicht erst auf den Gedanken zu kommen, mich zu bedrohen.«
    »Du hast dir eine Fantasiewelt zurechtgelegt. Es tut mir Leid wegen dir und Tony, ehrlich, denn ihr wart das perfekte Paar. Ich bin hierher gekommen, um dich zu bitten, vernünftig zu sein, dich meiner Familie gegenüber anständig zu verhalten und an Tonys Kind zu denken, bevor du mit der Presse redest. Aber wir haben wohl beide unsere Zeit verschwendet. Ich nahm an, du hättest ihn geliebt, aber das war albern von mir. Also versuchen wir es jetzt anders.«
    Pilar beugte sich vor, und ihre Augen glitzerten auf einmal kalt und hart. »Tu, was du willst, und sag, was du willst. Letztendlich machst du dich damit nur lächerlich. Und es mag zwar kleinlich von mir sein, aber ich werde es genießen. Bleib ruhig weiter die Trophäe eines alternden Mannes, René, es passt zu dir«, sagte Pilar und griff nach ihrer Geldbörse. »Genau wie diese auffälligen Ohrringe zu dir passen – viel besser übrigens als zu mir, als Tony sie mir zu unserem fünften Hochzeitstag schenkte.«
    Sie warf einen Zwanzigdollarschein auf den Tisch. »Ich betrachte diese Ohrringe und alle weiteren meiner Besitztümer, die er sich im Lauf der Zeit angeeignet hat, als ausreichende Bezahlung. Mehr wirst du von mir oder von Giambelli nicht bekommen.«
    Pilar rauschte nicht hinaus. Die dramatischen Auftritte überließ sie René. Sie schlenderte aus der Bar und fühlte sich gut dabei. Im Hinausgehen ließ sie einen weiteren Schein auf den Tisch fallen, an dem Renés Bodyguards saßen.
    »Die Runde geht an mich«, verkündete sie lachend.
     
    »Ich habe einen ziemlich starken Auftritt hingelegt.« Vor Wut schäumend lief Pilar auf dem Aubusson-Teppich in Helen Moores Wohnzimmer hin und her.
»Und bei Gott, ich glaube, ich war Spitze! Ich war aber auch so wütend! Diese Frau hält unserer Familie die Flinte vor die Nase, und während sie auf uns zielt, trägt sie meine Ohrringe.«
    »Du hast doch eine Aufstellung über deinen Schmuck – Versicherungsbelege und so weiter. Wir könnten sie zurückfordern.«
    »Ich habe diese blöden Ohrringe immer gehasst.« Pilar zuckte ärgerlich mit den Schultern. »Tony hat sie mir als Friedensangebot nach einer seiner Affären geschenkt. Die Rechnung habe natürlich ich bezahlt. Meine Güte, ich kann die Vorstellung, wie dumm ich oft war, kaum ertragen.«
    »Reg dich ab. Willst du nichts trinken?«
    »Nein, ich muss noch fahren, und eigentlich sollte ich schon auf dem Weg nach Hause sein.« Pilar atmete zischend aus. »Ich musste nur

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