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Im Sturm des Lebens

Im Sturm des Lebens

Titel: Im Sturm des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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ist schon ziemlich unsensibel, aber um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, hattest du noch nicht einmal den Anstand, Mama vorher von der Trauung zu erzählen. Das zum Zweiten.«
    Sophia war lauter geworden und einige Köpfe drehten sich zu ihnen um. Unbehaglich rückte Tony näher. Er ergriff ihren Arm und streichelte ihn leicht. »Lass uns doch hinausgehen, dann erkläre ich dir alles. Du brauchst doch hier drinnen keine Szene zu machen.«
    »Oh, das brauche ich sehr wohl. Ich versuche verzweifelt, der Versuchung zu widerstehen, genau das zu tun. Hier liegt nämlich der Knackpunkt, du Bastard. Du hast diese Frau meiner Mutter vor die Nase gesetzt.« Sie stieß Tony vor die Brust. »Du lässt sie von René beschimpfen und bespucken, lässt zu, dass sie ihr Szenen macht und Schmerz zufügt, während du hier schon wieder mit einer anderen Frau sitzt – und dann auch noch mit einer, die deine Tochter sein
könnte, falls du jemals daran gedacht hast, dass du eine hast! Das zum Dritten, verdammt noch mal. Du wirst dich ab heute von hier fern halten, und du wirst dich auch von mir fern halten. Bleib einfach weg und sieh zu, dass deine Frau das Gleiche tut. Sonst, das verspreche ich dir, lasse ich dich nämlich bluten.«
    Bevor Tony sich erholen konnte, war Sophia aufgestanden. In diesem Moment packte sie jemand am Arm und zog sie in die Menge.
    »Das war keine gute Idee«, sagte Ty ruhig und umfasste ihre Taille, damit sie ihm nicht entwischte. »Wirklich keine gute Idee, Angestellte auf der Weihnachtsparty zu ermorden. Lass uns nach draußen gehen.«
    »Ich will nicht nach draußen gehen.«
    »Du musst aber. Es ist kalt draußen, und du kannst dich etwas abkühlen. Bis jetzt hast du nur ein paar Leute unterhalten, die nahe genug bei dir standen, um mitzubekommen, wie du dich auf Avano gestürzt hast. Gut gemacht, übrigens. Aber wenn dir der Dampf aus den Ohren kommt, kannst du leicht die ganze Party kaputtmachen.«
    Er hatte sie zur Tür geschoben.
    »Hör auf, mich durch die Gegend zu zerren! Ich mag es nicht, wenn ein Mann mich so herumschubst.« Sophia entwand sich seinem Griff und hätte ihn beinahe geschlagen.
    »Na los. Der erste Schuss ist frei. Danach schlage ich zurück.«
    Sie holte tief Luft und blitzte Tyler finster an. Bei jedem Atemzug sprühte ihr glitzerndes Kleid im Mondschein Funken.
    Wenn sie so außer sich vor Wut ist wie jetzt, ist sie großartig, dachte Ty. Und gefährlich wie eine
Ladung Dynamit, wenn die Zündschnur bereits brennt.
    »Siehst du«, sagte er nickend. »Atme noch ein paarmal durch, und dann beruhigst du dich wieder.«
    »Dieser Bastard.«
    Sie entfernte sich von den efeubedeckten Mauern des Weingutes. Vom Lachen, von der Musik, die aus den hohen, schmalen Fenstern dröhnte. In den Schatten der alten Zypressen, wo sie sich ungestört austoben konnte, bis sie wieder ruhig war.
    Tyler hörte, wie sie etwas auf Italienisch murmelte. Manche Wörter verstand er, und nichts hörte sich besonders angenehm an.
    Kurz darauf wandte sie sich wieder zu Tyler und ließ die Hände sinken. »Ich konnte nicht anders.«
    »Nein, wahrscheinlich nicht. Du warst schon immer ein Hitzkopf.« Weil es kalt war und sie zu zittern begann, zog er sein Jackett aus und legte es ihr um die Schultern.
    Ihre Wut hatte nachgelassen, und sie fühlte sich wund und leer. »Das mit Kris und ihm ist mir egal, obwohl es in meiner Abteilung Probleme verursacht. Damit und auch mit ihr kann ich umgehen. Aber er hat meiner Mutter wehgetan.«
    »Sie wird damit fertig, Sophie. Sie schafft das schon.« Ty steckte die Hände in die Taschen, um nicht dem Bedürfnis nachzugeben, Sophia in den Arm zu nehmen. Sie sah so verdammt elend aus. »Es tut mir Leid, dass er dich verletzt hat.«
    »Danke.« Sie hatte Kopfschmerzen von ihrem Wutausbruch, und ihr Magen schmerzte. »Ich sollte mich wahrscheinlich bei dir bedanken, dass du mich hier herausgebracht hast, bevor ich mich an Unbeteiligten vergreifen konnte.«
    »Wenn du Kris meinst, so kam sie mir nicht besonders unbeteiligt vor. Aber du brauchst dich nicht zu bedanken.«
    Als Sophia sich wieder zu Tyler umwandte, merkte sie, dass er verlegen wirkte. Das fand sie so nett, dass sie sich auf die Zehenspitzen stellte und ihn leicht auf die Wange küsste. »Trotzdem danke. Ich habe doch nicht geschrien, oder? Wenn ich einen Wutanfall habe, bin ich nicht mehr ich selbst.«
    »Nicht sehr, und außerdem war die Band ziemlich laut.«
    »Na, dann ist es ja gut. Nun, ich glaube, hier bin ich

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