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Im Sturm des Lebens

Im Sturm des Lebens

Titel: Im Sturm des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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wütend werden konnte, dass sie René mitten in der Nacht anrief.
    Na ja, diesen Teil hatte er ja geregelt. René nahm an, Pilar habe angerufen, und er ließ sie in dem Glauben. Warum hätte er sie auch aufklären sollen?
    Er trank seinen Wein, blickte zu den Sternen empor und verdrängte einfach alle Probleme, wie es seine Art war.
    Mit Kris werde ich schon fertig, dachte er. Er hatte ihr versprochen, dass sie bei Giambelli Sophias Position bekommen würde, und das hatte die Flut ein wenig eingedämmt. So wie es irgendein Klunker bei René auch immer tat. Man musste nur die Schwächen seiner Gegner kennen.
    Tony hatte vor, sein Leben so weiterzuführen, wie er es seiner Meinung nach verdiente. Es war an der Zeit, die Quellen anzuzapfen – ein bisschen mehr hier, ein bisschen mehr dort. Und in die Zukunft zu schauen.
     
    Sophia unterhielt sich mit ihren Freunden und tat ihr Bestes, um ihrer Kusine Gina aus dem Weg zu gehen. Die Frau wurde immer schlimmer. Sie war
richtiggehend peinlich. Sie trug nicht nur etwas, das aussah wie ein rotes, mit Münzen behängtes Weihnachtszelt, sondern sie erzählte auch jedem, ob er es nun hören wollte oder nicht, wie brillant ihr Mann sei.
    Don hielt sich die meiste Zeit in der Nähe der Bar auf, stellte Sophia fest. Er war halb betrunken und versuchte, möglichst nicht aufzufallen.
    »Geht es deiner Mutter gut?«
    Sophia blieb stehen und lächelte Helen zu. »Ja. Jedenfalls als ich sie das letzte Mal gesehen habe. Hallo, Onkel James.« Sie fiel Helens Mann um den Hals. James Moore war eine der Konstanten in ihrem Leben gewesen und oft mehr ein Vater für sie als ihr eigener.
    Er war ein wenig füllig geworden und hatte Haare verloren, aber hinter der Brille mit dem silbernen Rahmen funkelten seine grünen Augen fröhlich. Er sah aus wie jedermanns Lieblingsonkel, dabei war er einer der besten und gerissensten Strafverteidiger in Kalifornien.
    »Sie ist wirklich das hübscheste Mädchen im ganzen Haus, was, Helen?«
    »Wie immer.«
    »Du bist schon seit Wochen nicht mehr bei mir vorbeigekommen.«
    »Ich mache es wieder gut.« Sophia küsste ihn noch einmal auf die Wange. »La Signora hat mich mit Arbeit überhäuft.«
    »Das habe ich schon gehört. Wir haben dir ein Geschenk mitgebracht.«
    »Ich liebe Geschenke! Gib es mir.«
    »Es ist da drüben und verschwendet seine Zeit mit einer Rothaarigen.«
    Sophia blickte in die Richtung und stieß einen leisen Freudenschrei aus, als sie Lincoln Moore erblickte. »Ich dachte, Linc sei noch in Sacramento!«
    »Er wird dir alles erzählen«, erwiderte James. »Geh hin und überrede ihn dieses Mal, dich endlich zu heiraten.«
    »James!« Helen zog eine Augenbraue hoch. »Wir schauen mal nach Pilar. Geh ruhig hin.«
    Lincoln Moore war groß, dunkelhaarig und gut aussehend. Und er war das, was für Sophia einem Bruder am nächsten kam. In verschiedenen Phasen ihres Lebens hatten sie beide Vorteile aus der Tatsache gezogen, dass sie nur zwei Monate älter war als er. Die Freundschaft ihrer Mütter hatte dafür gesorgt, dass sie zusammen aufwuchsen, und deshalb hatte sich keiner von ihnen jemals wie ein Einzelkind gefühlt.
    Sie trat hinter ihn, schob ihren Arm durch seine Armbeuge und fragte die Rothaarige: »Gehört der Mann zu Ihnen?«
    »Sophie.« Lachend hob er sie hoch und schwenkte sie herum. »Meine Ersatzschwester«, erklärte er seiner Gesprächspartnerin. »Sophia Giambelli – Andrea Wainwright. Meine Freundin. Sei nett zu ihr.«
    »Andrea.« Sophia streckte ihr die Hand entgegen. »Wir reden noch miteinander.«
    »Nein, das werdet ihr nicht. Sie verbreitet Lügen über mich. Das ist ihr Hobby.«
    »Nett, Sie kennen zu lernen. Linc hat mir eine Menge von Ihnen erzählt.«
    »Er lügt auch. Seid ihr beide aus Sacramento gekommen?«
    »Nein. Ich bin Ärztin am Saint Francis, in der Notaufnahme.«
    »Basketball-Verletzung.« Linc hielt seine rechte Hand hoch und zeigte den Verband um seinen Finger. »Ich habe ihn mir verstaucht. Andy hat einen Blick darauf geworfen und mir einen Verband gemacht. Danach bin ich sofort auf sie geflogen.«
    »Eigentlich ist er schon auf mich geflogen, bevor ich ihm den Finger gerichtet habe. Aber da ich ihm den Rest seiner Finger nicht auch noch verstauchen konnte, bin ich hier. Tolle Party.«
    »Ich wohne wieder in San Francisco«, erklärte Linc Sophia. »Ich habe beschlossen, bei meinem Vater in der Kanzlei zu arbeiten. Ich möchte Erfahrung bei Gericht sammeln. Ich bin dort zwar nur ein besserer

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