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Im Sturm des Lebens

Im Sturm des Lebens

Titel: Im Sturm des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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zischte sie und zerrte ihn mit sich. »Hier herein!«
    Sie trat in den Familiensalon und knallte die Türen hinter sich zu.
    »Cazzo! Culo! Bastard!« Immer noch war ihre Stimme ruhig und kontrolliert. Er konnte nicht wissen, was sie das kostete.
    »Du hast Recht«, unterbrach er sie, bevor sie all ihr Gift verspritzen konnte. »Das war unter der Gürtellinie und es tut mir Leid.«
    Bei seiner ruhigen Entschuldigung traten ihr die Tränen in die Augen, aber sie drängte sie entschlossen zurück. »Deiner Meinung nach bin ich eine Hure, weil ich über Sex so denke wie ein Mann.«
    »Nein! Himmel.« Er hatte es so wirklich nicht gemeint, hatte sie nur so treffen wollen, wie sie ihn immer traf. »Ich weiß nicht, was ich sagen soll.«
    »Alles wäre in Ordnung, nicht wahr, wenn ich mich zurückhalten würde und mich von dir verführen lassen würde. Weil ich aber aufrichtig bin, bin ich gleich billig.«
    »Nein.« Tyler packte sie an den Armen. »Du hast mich verunsichert. Wie immer. Ich hätte das nicht sagen dürfen. Um Himmels willen, wein jetzt nicht.«
    »Ich werde bestimmt nicht weinen.«
    »Gut. Okay. Sieh mal, du bist wunderschön – und wütend, und ich bin dir nicht gewachsen. Es ist mir bis jetzt gelungen, die Hände von dir zu lassen, und das soll auch in Zukunft so sein.«
    »Im Moment hast du aber gerade die Hände auf mir.«
    »Entschuldigung.« Er ließ sie sinken. »Entschuldigung.«
    »Du sagst, du hast mich beleidigt, weil du ein Feigling bist?«
    »Hör mal, Sophie, ich gehe jetzt nach Hause und stecke den Kopf unter die Dusche. Morgen arbeiten wir wieder zusammen und vergessen, was heute geschehen ist.«
    »Das glaube ich nicht. Ich habe dich also verunsichert?« Sie gab ihm einen kleinen Schubs, und er trat einen Schritt zurück. »Und deine Reaktion darauf ist, mir eine Ohrfeige zu versetzen?«
    »Es war einfach die falsche Antwort. Ich habe doch gesagt, dass es mir Leid tut.«
    »Das reicht nicht aus. Versuch es einmal damit.«
    Sie war bei ihm, bevor er etwas tun konnte. Und dann konnte er nur noch reagieren.
    Ihre Lippen waren warm, weich und sehr erfahren. Leidenschaftlich pressten sie sich auf seinen
Mund. Ihr Körper war üppig und sehr weiblich. Sie drückte sich eng an ihn.
    Tyler konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Nur so viel erfuhr er: Sie schmeckte so, wie sie roch.
    Dunkel, gefährlich und weiblich.
    Unwillkürlich zog er sie fester an sich und erwiderte ihren Kuss.
    Sie umschlang ihn wie eine exotische Schlingpflanze, doch in der nächsten Sekunde löste sie sich von ihm, und er blickte sie verständnislos an.
    »Mach was draus.« Sophia fuhr sich leicht mit dem Finger über die Unterlippe und wandte sich zur Tür.
    »Nur eine Minute.« Er packte sie am Arm und zog sie zu sich herum. Er wusste noch nicht genau, was er vorhatte, aber angenehm würde es sicher nicht werden.
    Dann jedoch sah er das Entsetzen in ihrem Gesicht. Noch bevor er reagieren konnte, hatte sie ihn beiseite geschoben und lief auf den Refektoriumstisch zu.
    »Dio! Madonna , wer macht denn so etwas?«
    Tyler blickte auf die drei Giambelli-Engel. Blut lief über die geschnitzten Gesichter wie aus offenen Schnittwunden. Und jeweils auf der Brust stand in dem gleichen Rot:
    Schlampe Nr. 1
    Schlampe Nr. 2
    Schlampe Nr. 3
    »Setz dich, Sophie. Ich bringe sie weg, bevor deine Mutter oder deine Großmutter sie sehen. Ich nehme sie mit nach Hause und mache sie sauber.«
    »Nein, das mache ich selbst. Ich glaube, es ist Nagellack. Ein gemeiner Mädchentrick«, erwiderte sie
ruhig. Wut würde jetzt nichts nutzen, dachte sie, während sie die drei Figuren an sich nahm. Und sie verspürte auch keine Wut, nur Trauer. »René vermutlich. Oder Kris. Im Moment hassen beide die Frauen der Giambellis.«
    »Bitte, ich kümmere mich darum.« Tyler legte Sophia die Hände auf die Schultern. »Wer auch immer das getan hat, wusste, dass es dich verletzt. Ich mache sie sauber und stelle sie wieder an ihren Platz, bevor irgendjemand es merkt.«
    Am liebsten hätte sie ihm die drei Engel in seine großen, starken Hände gedrückt, und sich selbst gleich mit dazu. Doch stattdessen trat sie einen Schritt zurück. »Ich kümmere mich schon darum. Du hast es doch so eilig, nach Hause zu kommen.«
    »Sophie!«
    Seine Stimme klang so geduldig und so lieb, dass sie seufzte. »Ich muss es selbst tun. Und ich muss noch eine Zeit lang wütend auf dich sein. Also geh jetzt.«
    Er gehorchte, aber kaum stand er im Flur, drehte er sich um und

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