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Im Sturm: Thriller (German Edition)

Im Sturm: Thriller (German Edition)

Titel: Im Sturm: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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geweidet. Die Männer duckten sich instinktiv und marschierten auf eine geschotterte Straße zu. Hier standen Häuser und Scheunen weit und unregelmäßig zerstreut. Sie wählten eine Stelle, an der die Lücke zwischen zwei Gebäuden rund fünfhundert Meter breit war, und hofften, dank ihrer Tarnanzüge und des schwachen Lichts unentdeckt zu bleiben. Im Freien war kein Mensch zu sehen. Edwards ließ seine Gruppe anhalten und sah sich die nächststehenden Häuser durchs Fernglas genau an. In einigen brannte Licht, aber es waren nirgends Leute zu sehen. Hatten die Russsen etwa eine Ausgangssperre verhängt? Das bedeutete, daß jeder, der im Freien angetroffen wurde, sofort erschossen werden konnte. Angenehme Vorstellung, dachte Edwards.
    Das Flußufer war steil und mit glatten Steinen bedeckt. Smith ging als erster hinunter; die anderen lagen mit schußbereiten Waffen am Südufer. Der Sergeant bewegte sich anfangs nur langsam und prüfte die Wassertiefe, ehe er mit erhobenem Gewehr ans andere Ufer eilte. Von dort aus winkte er: Alles klar. Edwards merkte bald, warum der Sergeant den Fluß so hastig durchwatet hatte. Das hüfttiefe Wasser war eiskalt, es kam wie die meisten Gewässer in Island von einem schmelzenden Gletscher. Er stöhnte und watete mit Gewehr und Funkgerät hoch überm Kopf so rasch wie möglich hinüber. Eine Minute später stand er am anderen Ufer.
    Smith lachte in sich hinein. »Das hat uns wohl alle aufgeweckt.«
    »Da friert man sich ja den Arsch ab«, murrte Rodgers.
    »Die Luft scheint rein zu sein«, erklärte Edwards. »Hinter dieser Wiese noch ein Bach, danach müssen wir zwei Straßen kreuzen und erreichen dann über ein Lavafeld eine Anhöhe. Auf geht’s, Männer.«
    »Recht so, Lieutenant.« Smith stand auf und marschierte los. Die anderen folgten ihm in Abständen von fünf Metern. Der Kerl hat’s aber eilig, dachte der Sergeant.
    Hier war das Gelände angenehm eben, und das Gras reichte ihnen bis an die Stiefelschäfte. Sie schritten rasch aus, die Gewehre schußbereit vor der Brust, und wichen leicht nach Osten ab, um das Dorf Holmur zu meiden. Der nächste Fluß war seichter als der Sudura, aber nicht weniger kalt. Nach seiner Durchquerung hielten sie an und waren nun nur noch zweihundert Meter von der Landstraße entfernt. Wieder ging Smith als erster voran — diesmal tief geduckt und in kurzen Spurts gefolgt von Pausen, in denen er sich hinkniete und das Gelände absuchte. Die Männer hinter ihm folgten seinem Beispiel. Nun sammelte sich die Gruppe fünfzig Meter von der Straße entfernt im hohen Gras.
    »So weit, so gut«, meinte Smith. »Wir überqueren die Straße einzeln im Abstand von einer Minute. Ich gehe wieder voran und warte fünfzig Meter weiter bei diesen Felsblöcken da drüben. Haltet euch auf der Straße nicht auf — Kopf runter und durch. Wer etwas kommen sieht, wirft sich so weit wie möglich von der Straße entfernt auf den Boden. Wenn ihr still liegen bleibt, kann euch niemand sehen. Seid vorsichtig. Verstanden?« Alle, Edwards eingeschlossen, nickten zustimmend.
    Der Sergeant hielt Wort. Nachdem er sich ein letztes Mal umgesehen hatte, hastete er über die Straße. Eine Minute später folgte Garcia. Dann kam Rodgers. Edwards zählte bis sechzig und jagte los. Er stellte mit Erstaunen fest, wie anstrengend das war. Sein Herz hämmerte vor Angst, als er die Fahrbahn erreicht hatte, und er blieb mitten auf der Straße wie erstarrt stehen. Aus dem Norden näherten sich Autoscheinwerfer. Edwards aber stand wie angewurzelt da und sah mit Entsetzen, wie sie immer näher kamen ...
    »Los, Lieutenant!« zischte der Sergeant ihm zu.
    Edwards schüttelte heftig den Kopf und rannte auf den Sergeant zu.
    »Da kommt was!« stieß er hervor.
    »Stimmt. Immer mit der Ruhe, Sir. Verteilen wir uns. Sucht euch eine gute Deckung und rührt euch nicht. Und seht zu, daß die Waffen gesichert sind! Sie bleiben bei mir, Sir.«
    Die beiden Soldaten schlugen sich links und rechts ins hohe Kraut und wurden unsichtbar, als sie sich nicht mehr bewegten. Edwards legte sich neben Sergeant Smith. »Ob die mich wohl gesehen haben?« fragte er.
    Es war so dunkel, daß er Smiths’ wütendes Gesicht nicht sehen konnte. Der Sergeant erwiderte: »Wahrscheinlich nicht. Aber machen Sie so was nicht noch einmal, Sir.«
    »Das kommt nicht wieder vor. Vergessen Sie nicht, Sergeant, daß ich kein Marineinfanterist bin.«
    »Halten Sie die Ohren offen und tun Sie, was wir sagen, klar?« flüsterte

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