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Im Sturm: Thriller (German Edition)

Im Sturm: Thriller (German Edition)

Titel: Im Sturm: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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einer übrig, abgesehen von einem mobilen Sender, der schon beschädigt war. Die unterirdischen Telefonkabel wurden zwar noch benutzt, doch der Vormarsch in feindliches Territorium hatte zu unzuverlässigen Nachrichtenverbindungen geführt. Zu oft kam es vor, daß von Fernmeldetruppen gezogene Freileitungen von Luftangriffen zerstört wurden. Man war also auf die Funkverbindungen angewiesen, und gerade diese schaltete die Nato systematisch aus. Es war sogar ein Angriff auf den Bunkerkomplex versucht worden - acht Jagdbomber hatten eine Scheinanlage zwischen zwei Sendern ausgiebig mit Napalm, Streubomben und Sprengladungen mit Zeitzünder belegt. Nach Auffassung der Sprengstoffexperten hätte es bei dem Angriff auf den echten Komplex Opfer gegeben. Soweit das Geschick unserer Pioniere, dachte Alexejew. Eigentlich sollten die Bunker nämlich auch die Druckwelle eines in der Nähe detonierenden Kernsprengkopfes überstehen.
    Alexejew hatte eine Division in voller Kampfstärke über die Leine geschafft - oder eher den Teil einer Division, korrigierte er sich. Die beiden verstärkenden Divisionen versuchten nun überzusetzen, doch diese Verbände waren über Nacht ebenso wie die Schwimmbrücken bombardiert worden. Langsam begannen die Verstärkungen der Nato einzutreffen - auch sie hatten beim Vormarsch über die Straßen unter Luftangriffen zu leiden gehabt, doch die Verluste der sowjetischen Jagdbomber waren erschreckend gewesen. Der Schlüssel zum Erfolg lag in seiner Fähigkeit, die Brücken über die Leine intakt zu halten und den Verkehr flüssig nach Alfeld zu leiten. Die Verkehrsregelung war schon zweimal zusammengebrochen, ehe Alexejew sie von einem Team von Obersten überwachen ließ.
    »Wir hätten uns einen besseren Platz aussuchen sollen«, murmelte Alexejew.
    »Wie bitte, Genosse General?«
    »Es führt nur eine gute Straße nach Alfeld.« Der General lächelte ironisch. »Wir hätten unseren Durchbruch bei einer Stadt mit mindestens drei erzielen sollen.«
    Sie sahen zu, wie hölzerne Symbole auf der Karte entlangkrochen. Jedes stellte ein Bataillon dar. Flak- und Flarak-Einheiten säumten diesen Korridor nördlich und südlich der Straße, die unablässig von Minen geräumt werden mußte, die die Nato erstmals in großer Anzahl abwarf.
    »Die 2o. Panzerdivision hat ernsthafte Verluste erlitten«, sagte der General leise. Seine Division. Der Durchbruch hätte rasch vonstatten gehen können – wären da nicht die Nato-Flugzeuge gewesen.
    »Mit dem Eintreffen der beiden verstärkenden Divisionen ist das Manöver komplett«, prophezeite Sergetow zuversichtlich.
    Alexejew teilte diese Ansicht. Es sei denn, es ging etwas schief.

Norfolk, Virginia
    Morris saß dem COMNAVSURFLANT gegenüber, dem Oberbefehlshaber der Überwasserflotte der US-Navy im Atlantik. »Der Iwan hat seine Taktik geändert, und zwar sehr viel rascher, als wir es ihm zugetraut haben. Er konzentriert sich nun auf die Eskorten. Der Angriff auf Ihre Fregatte war kein Zufall: Ihnen wurde vermutlich aufgelauert.«
    »Es wird also versucht, die Geleitzüge zurückzuwerfen, Sir?«
    »Ja, und zwar bevorzugt Schiffe mit Schleppsonar. Wir haben der sowjetischen U-Boot-Flotte Verluste zugefügt. Unsere mit Schleppsonar ausgerüsteten Außenposten haben sich sehr gut bewährt. Dies ist dem Iwan nicht verborgen geblieben, und aus diesem Grunde versucht er, sie auszuschalten. Er hält auch nach den SURTASS-Schiffen Ausschau, aber das ist schon eine kniffligere Sache. Drei U-Boote, die versuchten, sich anzuschleichen, haben wir versenkt.«
    Morris nickte. SURTASS waren umgebaute Thunfischkutter, die gewaltige Passivsonar-Batterien schleppten. Man hatte zwar nur genug für die Hälfte der Geleitzugrouten, doch diese lieferten gute Daten an das ASW-Hauptquartier in Norfolk. »Warum läßt man die Schiffe nicht von Backfire angreifen?««
    »Diese Frage haben wir uns auch schon gestellt. Offenbar ist das den Russen nicht die Mühe wert. Zudem sind die elektronischen Fähigkeiten der SURTASS-Einheiten größer, als jeder erwartet hatte. Mit Radar lassen sie sich nicht so leicht orten.« Der Admiral machte eine Pause und sagte dann: »Ich werde Sie für eine Auszeichnung vorschlagen, Ed. Sie haben gute Arbeit geleistet. Besser als Sie waren nur drei Kommandanten, und von denen ist einer gestern ausgefallen. Wie schwer ist Ihr Schaden?«
    »Vermutlich total. Wir wurden vom Torpedo eines Victor am Bug getroffen. Der Kiel brach, und der Bug löste sich vom

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