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Im Sturm: Thriller (German Edition)

Im Sturm: Thriller (German Edition)

Titel: Im Sturm: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Entfernung in weniger als zwanzig Sekunden zurück. Die erste flog vorbei, doch die andere erfaßte den abtauchenden Bomber und riß ihm den Schwanz weg. Der Bear trudelte ins Meer.

USS Reuben James
    Auf dem Radarschirm sahen sie, wie der Tomcat zwei Raketen abfeuerte, die sofort verschwanden, und dann abdrehte.
    »Das, meine Herren, war ein Abschuß«, erklärte Morris. »Ein Bear weniger.«
    »Woher wissen Sie das?« fragte Calloway.
    »Der Pilot hätte doch nicht abgedreht, wenn die Raketen danebengegangen wären. Und wenn es etwas anderes als ein Bear gewesen wäre, hätte er die Funkstille gebrochen. ESM, empfangen wir Funkverkehr aus null-acht-null?«
    Der Maat in der rechten vorderen Ecke des Raumes sah nicht auf. »Nein, Sir, keinen Pieps.«
    »Donnerwetter«, meinte Morris. »Es funktioniert.«
    »Und wenn der Kerl keinen Funkspruch mehr absetzen konnte –« Calloway verstand.
    »Dann sind wir die einzigen, die Bescheid wissen. Vielleicht können wir den ganzen Angriffsverband in den Hinterhalt locken.«
    Morris trat ans Hauptdisplay. Alle Jäger der America waren nun siebzig Meilen südlich des Geleitzugs in der Luft. Er schaute auf die Uhr am Schott: noch vierzig Minuten bis zum Eintreffen der Backfire. Er griff nach einem Telefonhörer: »GZ an Brücke. Signalisieren Sie Battleaxe heran.«
    Innerhalb kurzer Zeit drehte Battleaxe hart nach Steuerbord ab und hielt auf die Reuben James zu. Ein neuer Trick hat bereits funktioniert, dachte Morris. Warum also nicht ein zweiter?
    »Hubschrauber klar zum Start«, befahl er.
    O’Malley saß in seinem Cockpit und las ein Herrenmagazin. Auf die Durchsage hin trennte er sich von Miss Julis Reizen. Ensign Ralston begann die Prozedur des Startens des Triebwerks; O’Malley überflog die Instrumente für den Fall, daß es technische Probleme gab, und schaute dann hinaus, um sich davon zu überzeugen, daß das Bodenpersonal zurückgetreten war.
    »Und was sollen wir machen, Commander?« fragte der Systemoperator.
    »Den Raketenköder spielen, Willy«, versetzte O’Malley liebenswürdig und hob ab.

Nordatlantik
    Der südlichste Bear war nur noch sechzig Meilen von dem Geleitzug entfernt, wußte das aber ebensowenig wie die Amerikaner, da er sich unter dem Radarhorizont der Reuben James befand. Klar war dem Piloten des Bear allerdings, daß er nun in den Steigflug gehen und seine Suchradaranlage einschalten mußte. Doch der Kommandant hatte den entsprechenden Befehl noch nicht gegeben. Obwohl es keine Hinweise auf Probleme gab, machte der Pilot sich Sorgen, denn sein Instinkt sagte ihm, daß etwas nicht stimmte. Einer der Bear, die vergangene Woche verschwunden waren, hatte den Empfang des Radarsignals einer einzigen amerikanischen Fregatte gemeldet – mehr nicht. Genau wie jetzt. Der Kommandant hatte den Angriff aus Angst vor feindlichen Jägern abgebrochen und war prompt wegen angeblicher Feigheit getadelt worden. Wie sooft im Kampf waren die einzig verfügbaren Daten negativ. Fest stand, daß vier Bear nicht zurückgekehrt waren. Er wußte, daß der Kommandant den erwarteten Befehl nicht gegeben hatte.
    »Geschätzte Distanz zur amerikanischen Fregatte?« fragte er über die Bordsprechanlage.
    »Hundertdreißig Kilometer«, antwortete der Navigator.
    Funkstille wahren, sagte sich der Pilot. So lautete der Befehl.
    »Scheiß auf den Befehl!« sagte er laut, langte nach unten und schaltete sein Funkgerät an. »Möwe zwei an Möwe eins, bitte kommen.« Nichts. Er wiederholte den Spruch noch zweimal.
    Das wurde von zahlreichen Empfängern gehört, und in einer knappen Minute stand die Position des Bear fest – vierzig Meilen südöstlich vom Geleitzug. Ein Tomcat stieß auf den Kontakt hinab.
    Der Kommandant antwortete nicht. Sehr seltsam. Inzwischen mußten die Backfire nur noch knapp zweihundert Kilometer entfernt sein. In was führen wir sie da hinein? fragte sich der Pilot.
    »Radar aktivieren!« befahl er.
     
    Alle Eskorten fingen die unverwechselbaren Emissionen des Big-Bulge-Radar auf. Das nächste mit SAM ausgerüstete Schiff, die Fregatte Groves, schaltete sofort das Raketenradar ein und feuerte ein Boden-Luft-Lenkgeschoß auf den anfliegenden Bear ab. Doch der Tomcat, der ebenfalls auf den Bear zujagte, war ihm schon zu nahe gekommen. Das Leitradar der Fregatte wurde abgeschaltet, die SMI-Rakete verlor ihr Ziel und zerstörte sich automatisch selbst.
     
    An Bord der Bear kamen die Warnungen hageldicht – erst SAM-Alarm, dann Luftabwehrradar. Dann

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