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Im Sturm: Thriller (German Edition)

Im Sturm: Thriller (German Edition)

Titel: Im Sturm: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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General schwieg eine Minute und rechnete den Treibstoffbedarf gegen die Treibstoffreserven auf.
    »Wenn der heutige Angriff mißlingt, haben wir –« Er wandte sich ab, unfähig, es laut auszusprechen. Habe ich ihnen nicht geraten, sofort anzugreifen? dachte er verbittert. Habe ich nicht gewarnt, der strategische Überraschungseffekt ginge verloren, wenn wir zu lange abwarten? Habe ich nicht die Abriegelung des Atlantiks verlangt, um der Nato die Nachschubwege abzuschneiden? Na bitte: Nichts ist erreicht, mein Freund sitzt im Gefängnis, und ich schwebe selbst in Gefahr, weil mir wahrscheinlich nicht gelingt, was ich von Anfang an für unmöglich gehalten habe.
    Der Operationsoffizier schaute herein. »Die Divisionen rollen.«
    »Danke, Jewgeni Iljitsch«, antwortete Alexejew liebenswürdig und erhob sich. »So, Major, jetzt wollen wir mal sehen, wie rasch wir die Linien der Nato durchstoßen!«

Alfeld, BRD
    »Jetzt geht die Post ab«, meinte Woody.
    »Sieht so aus«, stimmte Mackall zu.
    Ihnen war gesagt worden, sie hätten mit zwei oder drei sowjetischen Reservedivisionen zu rechnen. Die schlechten Sichtverhältnisse wirkten sich für beide Seiten negativ aus. Die russische Artillerie hatte Schwierigkeiten bei der Feuerleitung, die Nato-Truppen bekamen nur minimale Luftunterstützung. Wie üblich waren beim einleitenden Bombardement die wie Hagel fallenden Geschosse der Raketenwerfer am schlimmsten. Männer fielen, Fahrzeuge explodierten, aber die Verteidiger waren gut vorbereitet und die Verluste leicht.
    Woody schaltete sein Infrarot-Sichtgerät an, das seine Sichtweite auf tausend Meter verdoppelte. Links vom Turm saß nervös der Ladeschütze und hatte den Fuß leicht auf dem Pedal, mit dem er die Klappe des Munitionsbehälters bediente. Der Fahrer in seinem Raum unter der Kanone trommelte auf den Steuerknüppel.
    »Panzer, zwölf Uhr», sagte Woody und drückte ab.
    Die leere Kartusche wurde ausgeworfen. Der Ladeschütze trat aufs Pedal, die Klappe glitt auf, und er zog eine neue Sabot-Granate heraus, knallte sie in den Verschluß.
    »Bereit!«
    Woody hatte schon ein neues Ziel gefunden. Er handelte größtenteils aus eigener Initiative, denn Mackall mußte sich um die gesamte Front des Zuges kümmern. Der Kompaniechef forderte Artillerieunterstützung an. Direkt hinter der ersten Panzerreihe sahen sie abgesessene Infanteristen rennen. An dem Angriff nahmen auch achträdrige Mannschaftstransportwagen teil. Die Bradleys nahmen sie mit ihren 25-mm Kanonen unter Feuer; sechs Meter überm Boden explodierten Granaten mit Annäherungszünder und ließen Splitter auf die Soldaten herabregnen.
    Die russischen Panzer, alte T-55 mit überholten 100-mm-Geschützen, rollten dichter geschlossen als gewöhnlich vor und konzentrierten sich auf eine schmale Front. Woody schoß drei ab, ehe sie die Nato-Positionen überhaupt zu sehen bekamen. Eine Granate landete auf dem Trümmerhaufen vor ihrem Panzer und ließ eine Wolke von Stahlfragmenten und Steinsplittern auf das Fahrzeug niedergehen. Den Kommando-Panzer erledigte Woody mit einer HEAT-Granate. Rauchgranaten begannen zu fallen; sie nutzten den Russen aber nichts, denn die Sichtgeräte an den Nato-Fahrzeugen durchdrangen den Nebel. Nun, da die Russen besser sehen konnten, kamen die amerikanischen Stellungen unter Artilleriebeschuß, der ein Artillerieduell auslöste, da sich die Geschütze der Nato auf die russischen Batterien einschossen.
    »Panzer mit Antenne! Wuchtmunition!« Der Richtschütze nahm den T-55 ins Visier, drückte ab und schoß daneben. Der zweite Schuß sprengte den Turm des feindlichen Kampffahrzeugs in die Luft. Das Infrarot-Sichtgerät zeigte helle Flecke, Panzerabwehrraketen, die dem Gegner entgegenjagten, und die fontänengleichen Explosionen der Fahrzeuge, die sie trafen. Auf einmal machten die Russen halt. Die meisten Fahrzeuge wurden im Stillstand zerstört, aber einige drehten ab und ergriffen die Flucht.
    »Feuer einstellen!« befahl Mackall seinem Zug. »Bitte Meldung.«
    »Uns ist eine Kette abgerissen worden«, meldete ein Panzer. Die anderen waren hinter ihren schützenden Steinwällen unversehrt geblieben.
    »Neun Granaten verschossen, Boss«, sagte Woody. Mackall und der Ladeschütze öffneten die Luken, um dem beißenden Gestank der Treibladungen aus dem Turm zu lassen. Der Richtschütze nahm den Lederhelm ab und schüttelte den Kopf. Sein sandfarbenes Haar starrte vor Dreck. »Wißt ihr, eins fehlt an diesem Panzer.«
    »Was wäre

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