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Im Sturm: Thriller (German Edition)

Im Sturm: Thriller (German Edition)

Titel: Im Sturm: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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schneiden wir mit«, meinte Toland.
    Lowe reichte ihm eine zwanzig Zentimeter dicke Akte. Zeit, wieder an die Arbeit zu gehen.

Kiew, Ukraine
    »Es sieht günstiger aus, Genosse«, meldete Alexejew. »Die Disziplin im Offizierkorps hat sich unglaublich gebessert. Die Übung des 261. Garderegiments verlief heute früh recht ordentlich.«
    »Und das 173. Garderegiment?« fragte der OB Südwest.
    »Muß sich noch anstrengen, sollte aber rechtzeitig bereit sein«, sagte Alexejew zuversichtlich. »Endlich benehmen sich die Offiziere wie Offiziere. Nun müssen wir die Gemeinen dazu bringen, sich wie Soldaten zu verhalten. Wenn ›Fortschritt‹ beginnt, werden wir sehen, wie es klappt. Unsere Offiziere müssen von der Lehrbuch-Choreographie abkommen und reale Gefechts-Szenen durchspielen. ›Fortschritt‹ gibt uns Gelegenheit, solche Führer zu identifizieren, die sich realen Gefechtsbedingungen nicht anpassen können, und sie durch jüngere, fähigere Männer zu ersetzen.« Er nahm vor dem Schreibtisch seines Vorgesetzten Platz. Alexejew rechnete sich aus, daß er mit seinem Schlafpensum einen Monat im Rückstand war.
    »Sie sehen erschöpft aus, Pascha«, bemerkte der OB Südwest.
    »Kein Problem.« Alexejew lachte in sich hinein. »Aber noch ein Trip mit dem Hubschrauber, und mir wachsen Flügel.«
    »Pascha, Sie gehen jetzt heim und kommen erst in vierundzwanzig Stunden wieder.«
    »Ich –«
    »Ein Pferd wäre schon längst zusammengebrochen«, unterbrach der General. »Ich befehle Ihnen hiermit vierundzwanzig Stunden Ruhe. Morgen um sechzehn Uhr gehen wir unseren Plan für den Persischen Golf durch.«
    Alexejew stand auf. Sein Chef war ein grantiger alter Bär, der keine Widerrede duldete. »Jawohl. Die Akten sollen beweisen, daß ich alle Befehle meines Vorgesetzten befolge.« Beide lachten. Beide hatten die Spannungsentladung nötig.
    Alexejew verließ das Büro und ging hinunter zu seinem Dienstwagen. Als sie kurz darauf vor seinem Wohnblock anhielten, mußte der Fahrer seinen General wecken.

USS Chicago
    »Anpirschen!« befahl McCafferty.
    Vor zwei Stunden hatte Chicagos Sonar über eine Distanz von vierundvierzig Meilen hinweg ein Überwasserschiff geortet, das sie nun immer noch verfolgten. Auf Anweisung des Kommandanten hatte Sonar dem Feuerleittrupp nicht verraten, worum es sich bei dem Objekt handelte. Im Augenblick galt jeder Oberflächenkontakt als feindliches Kriegsschiff.
    »Entfernung dreitausendfünfhundert Meter«, meldete der Erste Offizier. »Richtung eins-vier-zwo, Geschwindigkeit achtzehn Knoten, Kurs zwei-sechs-eins.«
    »Periskop ausfahren!« Das Angriffs-Schrohr glitt auf der Steuerbordseite des Sockels aus seiner Versenkung. Ein Steuermannsmaat trat hinter das Instrument, klappte die Handgriffe herunter und richtete es aus. Der Kapitän nahm den Bug des Ziels ins Fadenkreuz.
    »Ziel – markieren!«
    Der Steuermannsmaat drückte den Knopf an der »Gurke« und übertrug so die Richtung an den Feuerleitcomputer MK-117.
    »Zwanzig Grad Steuerbord voraus.«
    Der Feuerleittechniker gab die Daten in den Computer ein. Die Mikrochips berechneten augenblicklich Entfernungen und Winkel.
    »Gleichung eingestellt. Rohre drei und vier klarmachen.«
    »Gut.« McCafferty trat vom Periskop zurück und warf dem Ersten einen Blick zu. »Wollen Sie mal sehen, was wir versenkt haben?«
    »Donnerwetter!« Der Erste Offizier lachte.
    McCafferty griff zum Mikrophon der Bordsprechanlage. »Hier spricht der Kommandant. Wir haben gerade eine Verfolgungsübung abgeschlossen und, falls das jemanden interessiert, die Universe Ireland versenkt, einen 34 000 BRT großen Supertanker. Das wär’s.« Er steckte das Mikrophon zurück in seinen Halter.
    »Kritik, IA?«
    »Das war zu einfach, Sir«, meinte der Erste Offizier. »Fahrt und Kurs des Objekts blieben konstant. Wir hätten die Zielbewegungsanalyse drei oder vier Minuten früher haben können, wenn wir nicht auf einen Zickzackkurs fixiert gewesen wären. Aber insgesamt lief es ganz ordentlich, finde ich.«
    McCafferty nickte zustimmend. Vorsicht war geboten, denn ein schnelles Objekt wie ein Zerstörer mochte durchaus direkt auf sie zulaufen. Langsamere Schiffe würden unter Kriegsbedingungen unablässig den Kurs ändern. »Wir schaffen es schon noch.« Der Kommandant schaute hinüber zum Feuerleittrupp. »Gut gemacht, Leute. Weiter so.« Er nahm sich vor, beim nächsten Mal Sonar den Kontakt erst dann melden zu lassen, wenn sie ganz dicht herangekommen waren.

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