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Im Sturm: Thriller (German Edition)

Im Sturm: Thriller (German Edition)

Titel: Im Sturm: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Dann würde sich erweisen, wie rasch seine Männer einen Blitzangriff hinbrachten. Bis dahin sollten vom Computer simulierte Gefechte geübt werden.

Norfolk, Virginia
    »Eindeutig Batterien.« Lowe reichte Toland die Satellitenfotos, auf denen Lastwagen sichtbar waren. Die Ladefläche der meisten waren zwar mit Planen abgedeckt, aber drei Pritschen waren dem Blick des hochfliegenden Spähsatelliten ausgesetzt gewesen. Zu erkennen waren badewannenförmige Großbatterien, die von Matrosen über eine Pier geschleppt wurden.
    »Wie alt sind diese Aufnahmen?« fragte Toland.
    »Achtzehn Stunden.«
    »Die wären mir heute früh zupaß gekommen«, murrte der jüngere Mann. »Sieht so aus, als lägen da drei Tango. Die Laster sind Zehntonner, insgesamt neun Stück. Ich habe mich erkundigt: die Batterien wiegen leer je zweihundertachtzehn Kilo –«
    »Aua! Wie viele braucht ein U-Boot?«
    »Eine ganze Menge!« Toland grinste. »Die genaue Anzahl kennen wir nicht. Ich stieß auf vier verschiedene Schätzungen, die um vierunddreißig Prozent voneinander abweichen, aber die Zahl der Batterien ist wohl von Boot zu Boot variabel. Je länger ein Typ in Produktion ist, desto größer die Versuchung, Modifikationen vorzunehmen. Jedenfalls ist das bei uns so.« Toland schaute auf. »Wir brauchen mehr Bilder.«
    »Dafür ist bereits gesorgt. Von nun an stehen wir auf dem Verteiler für alle Fotos von Marineeinrichtungen. Was halten Sie von den Aktivitäten der Überwasserschiffe?«
    Toland zuckte die Achseln. Die Lichtbilder zeigten ein Dutzend Kriegsschiffe, vom Kreuzer bis zur Korvette. Auf allen Decks stapelten sich Kabelrollen und Kisten; es waren viele Männer zu sehen. »Dies hier sagt nicht viel aus. Es fehlen Kräne, also wurde nichts Schweres an Bord genommen, aber auch Kräne sind beweglich. Das ist das Problem bei Schiffen: Alles, was uns interessiert, ist abgedeckt. Fest steht nur, daß die Schiffe im Hafen liegen. Alles andere ist reine Spekulation. Selbst bei den U-Booten gehen wir nur von der Annahme aus, daß sie neue Batterien an Bord nehmen.«
    »Ich bitte Sie, Bob!« schnaubte Lowe.
    »Denken Sie doch einmal nach, Chuck«, erwiderte Toland. »Die Russen wissen genau, wozu unsere Satelliten da sind. Sie kennen ihre Umlaufbahnen und können genau sagen, wo sie sich zu einem gegebenen Zeitpunkt befinden. Fiele es ihnen also schwer, uns etwas vorzumachen? Wir verlassen uns zu sehr auf diese Dinger. Sie sind nützlich, aber nur in Grenzen. Wäre schön, wenn wir jemanden vor Ort hätten.«

Poljarnij, UdSSR
    »Ist schon ein komisches Gefühl, wenn man zusieht, wie Beton in ein Schiff gegossen wird«, bemerkte Flynn auf der Rückfahrt nach Murmansk. Von Ballast hatte er wohl noch nie etwas gehört.
    »Aber ist das nicht auch großartig?« rief der Begleiter, ein Kapitänleutnant der sowjetischen Marine, aus. »Wenn Ihre Kriegsmarine nur unserem Beispiel folgen würde!«
    Der kleinen Pressegruppe war es gestattet worden, von einer Pier aus der Neutralisierung der beiden ersten Raketen-U-Boote der Yankee-Klasse zuzuschauen. Das Ganze war sorgfältig inszeniert worden, wie Flynn und Calloway festgestellt hatten. Verblüffend war immer noch, daß man ihnen erlaubt hatte, einen so geheimen Stützpunkt zu betreten.
    »Schade, daß Ihr Präsident kein Beobachterteam von der amerikanischen Marine schickte«, fuhr ihr Begleiter fort.
    »Da muß ich Ihnen recht geben.« Flynn nickte. Das hätte eine viel bessere Story abgegeben. So hatten sich zwei Offiziere, ein Schwede und ein Inder, beide keine U-Boot-Fahrer, die »Zement-Zeremonie«, wie es bei der Presse hieß, aus der Nähe angesehen und später feierlich gemeldet, es sei in der Tat Beton in alle Raketenabschußrohre der beiden Boote geschüttet worden. Flynn hatte jeden Schüttvorgang gestoppt und nahm sich vor, zu Hause Berechnungen anzustellen. Was war der Rauminhalt eines Abschußrohrs? Wieviel Beton faßte es? Wie lange dauerte es, bis es voll war? »Sie müssen aber zugestehen, daß die amerikanische Reaktion auf Ihren Verhandlungsvorschlag sehr positiv war.«
    Währenddessen schaute William Calloway aus dem Wagenfenster. Er hatte über den Falklandkrieg berichtet und viel Zeit auf Schiffen und Werften verbracht, die Vorbereitungen für die lange Fahrt in den Südatlantik beobachtet. Sie fuhren nun an den Hafenanlagen für die Kriegsschiffe vorbei. Irgend etwas stimmte hier nicht.
    »Und wie findet unser englischer Freund die sowjetischen Werften?« fragte der

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