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Im Sturm: Thriller (German Edition)

Im Sturm: Thriller (German Edition)

Titel: Im Sturm: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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hätten wir dem entgegenzusetzen?«
    »Wir ergreifen die Initiative und lassen den Gegner seinen Schlachtplan erst gar nicht entwickeln. Wer nur zu reagieren bereit ist, kann gleich einpacken.«
    »Richtig – auf See ist das nicht anders.«

Kiew, Ukraine
    Alexejew goß sich am Tisch in der Ecke eine Tasse Tee ein und trat dann breit grinsend vor den Schreibtisch seines Chefs.
    »Genosse General, ›Fortschritt‹ läuft gut!«
    »Habe ich auch festgestellt.«
    »Das hätte ich nie geglaubt. Unser Offizierkorps hat sich erstaunlich verbessert. Der Ballast ist weg, und die Männer, denen wir neue Posten gegeben haben, sind eifrig und tüchtig.«
    »Die Hinrichtung der vier Obersten hat also gewirkt«, meinte der OB Südwest sardonisch. Er hatte das Manöver während der ersten beiden Tage von seinem Hauptquartier aus geleitet und sehnte sich danach, hinaus ins Feld zu kommen, wo sich die wahre Aktion abspielte. Doch das war nicht die Aufgabe eines Oberbefehlshabers einer Front; er mußte sich auf Alexejews Berichte verlassen.
    »Ein harter, aber guter Entschluß. Die Resultate sprechen für sich selbst.« Die Begeisterung des jüngeren Mannes ließ nach, denn sein Gewissen plagte ihn immer noch. Er verdrängte den Gedanken. »Noch zwei intensive Übungswochen, und die Rote Armee ist bereit. Wir schaffen es. Wir können die Nato schlagen.«
    »Wir werden es nicht mit der Nato aufnehmen müssen, Pascha.«
    »Dann sei Allah den Arabern gnädig.«
    »Und uns. Der OB West bekommt nämlich noch eine Panzerdivision von uns.« Der General hob eine Depesche. »Und zwar jene, die Sie heute besucht haben. Wie hat sie sich gehalten?«
    »Recht gut, wie ich höre.«
    »Ein Klassenkamerad von mir ist im Stab des OB West. Auch dort werden unfähige Männer ausgeschaltet. Ein Mann auf einem neuen Posten hat einen besseren Ansporn, seine Arbeit ordentlich zu tun als jemand, bei dem sie zur Routine verkommen ist.«
    »An der Spitze ist das natürlich anders.«
    »Ich hatte nie erwartet, den OB West einmal in Schutz nehmen zu müssen, aber wie ich höre, bringt er seine Leute ebenso auf Trab wie wir.«
    »Wenn Sie so großmütig sind, muß sich die Lage wirklich gebessert haben.«
    »Stimmt. Leider sind wir wieder eine Panzerdivision los. Nun, der OB West hat sie nötiger als wir. Passen Sie auf, wir fegen die Araber weg wie Dreck auf glatten Fliesen. Der Fall liegt anders als in Afghanistan. Unser Auftrag ist Erobern, nicht Befrieden. Und das schaffen wir. Als einziges Problem sehe ich die Zerstörung der Ölfelder. Selbst mit Fallschirmjägern können wir sie nicht daran hindern, sich mit einer Politik der verbrannten Erde zu verteidigen. Trotz alledem sind unsere Ziele erreichbar.«

9
Ein letzter Blick

Norfolk, Virginia
    »Wie schnell so etwas doch zur Gewohnheit wird, Chuck.« Sie sahen nun schon den vierten russischen Film über Satellit. Toland reichte Lowe die Schüssel mit dem Popcorn. »Schade, daß wir Sie ans Marine Corps verlieren.«
    »Mir ist das recht. Ich hab den Papierkrieg satt.«
    »Werden Sie unsere Filmabende denn überhaupt nicht vermissen?« Toland lachte.
    »Na, vielleicht ein bißchen.« Sie empfingen nun schon seit Wochen das Signal eines sowjetischen Nachrichtensatelliten, vorwiegend der russischen Fernsehnachrichten wegen, aber auch, um sich einmal in der Woche den Eisenstein-Film anzusehen.
    Heute gab es Alexander Newski , sein Meisterwerk.
    Toland riß eine Dose Coke auf. »Wie würde der Iwan wohl auf einen Western von John Ford reagieren? Ich habe das Gefühl, daß Eisenstein sich bei Ford etwas abgeschaut hat.«
    »Tja, John Wayne hätte da gut reingepaßt. Oder besser noch Errol Flynn. Fahren Sie heute heim?«
    »Ja, gleich nach dem Film. Stellen Sie sich vor, vier Tage frei! Ob ich das aushalte?«
    Der Vorspann war neu und unterschied sich von der Version, die Toland daheim auf Band hatte. Der Originaldialog war beibehalten und entstört worden, doch die Musik hatte das Moskauer Staatssinfonieorchester mit Chor neu aufgenommen.
    »Erstklassige Kopie«, bemerkte Lowe.
    »Viel besser als meine«, stimmte Toland zu. Zwei VHS-Recorder liefen, doch die Bänder stammten nicht aus Navy-Beständen. SA-CLANTS Generalinspekteur hatte einen üblen Ruf. Die Offiziere hatten die Kassetten aus eigener Tasche bezahlt.
    Der Film begann auf einer mit Knochen und Waffen übersäten Steppe, Überreste einer Schlacht gegen die Mongolen. Dann fielen mordend und brandschatzend die Ritter des Deutschen Ordens ein, und

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