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Im Sturm: Thriller (German Edition)

Im Sturm: Thriller (German Edition)

Titel: Im Sturm: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Fahrt und vom Wein noch benommen und reagierte erst nach dem zweiten Läuten richtig. Nach einem Blick auf die Uhr auf dem Nachttisch – »Pest noch mal, 2 Uhr 11!« – nahm er ab. »Ja?« sagte er barsch.
    »Lieutenant Commander Toland, bitte.«
    »Am Apparat.«
    »Hier CINCLANT. Bitte kehren Sie sofort auf Ihren Posten zurück. Bestätigen Sie den Befehl, Commander.«
    »Sofort zurück nach Norfolk. Verstanden.« Toland setzte sich auf und schwang die Beine aus dem Bett.
    »Schatz, was ist?« fragte Martha.
    »Ich werde in Norfolk gebraucht.«
    »Wann denn?«
    »Sofort.« Martha, auf einen Schlag wach, setzte sich im Bett auf. Die Decke glitt ihr von der Brust, und das durchs Fenster fallende Mondlicht verlieh ihrer Haut einen ätherischen Schimmer.
    »Du bist doch gerade erst gekommen!«
    »Als ob ich das nicht wüßte.« Bob stand auf und wankte ins Bad. Wenn er Norfolk lebend erreichen wollte, mußte er erst einmal duschen und ein paar Tassen Kaffee trinken. Als er zehn Minuten später mit Rasierschaum im Gesicht zurückkam, hatte seine Frau den Schlafzimmerfernseher angestellt.
    »Sieh dir das mal an, Bob.«
    »Hier Rich Suddler live aus dem Kreml«, sagte ein Reporter im blauen Blazer. Hinter ihm konnte Toland die düsteren Mauern der Festung sehen – doch dort standen nun bewaffnete Soldaten im Kampfanzug Wache. Toland ging auf den Fernseher zu. Dort war etwas Merkwürdiges im Gange. Eine ganze Kompanie bewaffneter Soldaten im Kreml könnte alles mögliche bedeuten, nur nichts Gutes. »Im Ministerratsgebäude kam es heute zu einer Explosion. Ich nahm um halb zehn Uhr Moskauer Zeit ein Interview auf, und plötzlich hörten wir einen scharfen Knall –«
    »Rich, hier Dionna McGee im Studio.« Das Bild von Suddler vor dem Kreml schrumpfte in eine Ecke des Schirmes, als der Regisseur die attraktive schwarze Moderatorin des Nachrichtensenders CNN einblendete. »Ich nehme an, daß Sie Personal vom sowjetischen Sicherheitsdienst bei sich hatten. Wie reagierten diese Leute?«
    »Das kann ich Ihnen gleich zeigen, sobald meine Techniker das Band eingelegt haben.« Er drückte sich den Ohrhörer tief ins Ohr. »Okay, Dionna, Band läuft –«
    Die Bandaufnahme trat an die Stelle des Live-Bildes und füllte den ganzen Schirm. Zunächst ein Standbild: Suddler, der auf die Kremlmauer wies. Dann begann das Band zu laufen.
    Suddler zuckte zusammen und fuhr herum, als eine donnernde Explosion über den weiten Platz hallte. Mit dem Reflex des Profis schwenkte der Kameramann sofort und stellte nach kurzem Wakkeln die Linse auf eine Wolke aus Staub und Rauch scharf, die von dem modernen Gebäude in dem ansonsten im slawischen Rokokostil gehaltenen Kreml-Komplex aufstieg. Eine Sekunde später zoomte er die Szene heran. Drei Geschosse des Gebäudes waren ihrer Glasfenster beraubt, und die Kamera folgte einem großen Konferenztisch, der aus einem Stockwerk fiel und dann an Montiereisen zu baumeln schien. Die Kamera ging tiefer; auf der Straße waren eine oder zwei Leichen und einige von Trümmern zerquetschte Autos zu sehen.
    Binnen Sekunden füllten rennende Männer in Uniform und die ersten Dienstwagen den Platz. Eine unscharfe Gestalt, bei der es sich nur um einen Mann in Uniform handeln konnte, trat jäh vor die Linse. An diesem Punkt wurde das Band angehalten, und auf dem Bildschirm erschien wieder Rich Suddler.
    »Unser Begleiter, ein Hauptmann der Miliz, unterbrach die Aufnahme und beschlagnahmte die Videokassette. Wir durften weder die Feuerwehren noch die mehreren hundert bewaffneten Soldaten filmen, die nun das gesamte Gebiet bewachen. Wir bekamen das Band aber gerade zurück und können Ihnen nun, da das Feuer gelöscht ist, auch ein Live-Bild des Gebäudes zeigen. Ich kann dem Mann fairerweise keinen Vorwurf machen, denn für ein paar Minuten ging es hier ziemlich wild zu.«
    »Wurden Sie bedroht, Rich?«
    Suddler schüttelte entschieden den Kopf. »Nein, Dionna. Man schien sich vorwiegend um unsere Sicherheit zu sorgen. Außer dem Milizhauptmann haben wir nun einen Zug Infanteriesoldaten bei uns, dessen Führer erklärte, er sei mit seinen Männern zu unserem Schutz da. Der Zutritt zur Unfallstelle ist uns verwehrt, und wir dürfen den Platz auch nicht verlassen.« Die Kamera schwenkte zum Gebäude. »Wie Sie sehen, durchsuchen dort rund fünfhundert Männer von Feuerwehr, Polizei und Militär die Trümmer nach weiteren Opfern, und rechts von uns steht ein Kamerateam vom sowjetischen Fernsehen.« Toland sah

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