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Im Sturm: Thriller (German Edition)

Im Sturm: Thriller (German Edition)

Titel: Im Sturm: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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aber das sowjetische Außenministerium erklärte weiter, mit negativen Auswirkungen auf die Wiener Abrüstungsgespräche sei nicht zu rechnen. Es sei zwar unwahrscheinlich, daß Falk allein handelte, doch man ›habe nicht den Wunsch‹ anzunehmen, daß wir etwas mit der Sache zu tun haben.«
    »Fein. Schade, daß Sie zurück zu Ihrem Regiment müssen, Chuck. Sie haben das Talent, immer die wichtigsten Zitate herauszupicken.«
    »Commander, es mag sein, daß wir das Regiment bald brauchen. Die Sache stinkt nämlich zum Himmel. Sechs tote russische Kinder, und die Bombe hat angeblich ein Deutscher gelegt.«
    »Mag sein«, meinte Toland, ein halbherziger Advokat des Teufels, versonnen. »Aber meinen Sie, wir könnten diese Tatsache der Presse oder jemandem in Washington verkaufen? Das Ganze klingt zu verrückt und zufällig.«
    Lowe nickte. »Gehen wir der Sache aber trotzdem auf den Grund, nur für den Fall, daß sie gestellt ist. Rufen Sie bei CNN in Atlanta an und finden Sie heraus, wie lange sich dieser Suddler um die Genehmigung zum Filmen im Kreml bemüht hatte, von wem er sie bekam und ob er sie von einer anderen Stelle als seinen normalen Pressekontakten erhielt.«
    »Ein Türke?« Toland fragte sich, ob sie nun clever oder verrückt waren.
    »Selbst ein Herrenmagazin kann man in die Sowjetunion nur mit Diplomatenpost einschmuggeln, und nun will man uns vormachen, daß ein Deutscher unbemerkt eine Bombe in den Kreml geschafft hat, um das Politbüro in die Luft zu sprengen?«
    »Brächten wir das denn fertig?« fragte Toland.
    »Wenn die CIA so verrückt wäre, das auch nur zu versuchen?« Lowe schüttelte den Kopf. »Kaum, das schaffen selbst die Russen nicht. Der Kreml muß eine tiefgestaffelte Verteidigungsanlage haben  – Röntgenapparate, Spürhunde, dreihundert Wächter von drei verschiedenen Einheiten, KGB, MWD, wahrscheinlich auch noch die Miliz. Sie wissen ja, wie sehr die sich vor ihren eigenen Bürgern fürchten. Glauben Sie vielleicht, die lassen einen Deutschen durch?«
    »Sie können also nicht behaupten, Falk sei ein Irrer gewesen, der auf eigene Faust handelte.«
    »Bleibt also nur...«
    »Genau.« Toland griff nach dem Telefon und rief den Kabelsender an.

Kiew, Ukraine
    »Kinder!« flüsterte Alexejew. »Wegen dieser maskirowka ermordet die Partei unsere eigenen Kinder. Was ist aus uns geworden?«
    Auch sein General war blaß, als er den Fernseher ausschaltete. »Wir müssen diese Gedanken verdrängen, Pascha. Das ist hart, aber notwendig. Der Staat ist nicht perfekt, aber wir müssen ihm dienen.«
    Alexejew musterte seinen Vorgesetzten aufmerksam. An den letzten Worten war der General fast erstickt. Der Tag der Abrechnung wird kommen, sagte sich Pascha, aber werde ich ihn noch erleben? Vermutlich nicht, dachte er resigniert.

Moskau
    So weit ist es mit der Revolution gekommen, dachte Sergetow und starrte auf die Trümmer. Es war Spätnachmittag, aber die Sonne stand noch hoch. Die Feuerwehrleute und Soldaten hatten die Bergungsarbeiten fast abgeschlossen und luden nun den Schutt auf Lastwagen. Sein Anzug war staubig. Muß in die Reinigung, dachte er und sah zu, wie sie siebte kleine Leiche mit einer Sanftheit, die irgendwie fehl am Platz wirkte, angehoben wurde. Ein Kind wurde noch vermißt; es bestand wenig Hoffnung. In der Nähe packte ein Sanitäter vom Heer mit zitternden Händen Verbandsmaterial aus. Links von ihm weinte ein Infanteriemajor vor Zorn.
    Die Fernsehkameras waren natürlich auch da. Haben wir uns bei den Amerikanern abgeguckt, dachte Sergetow, die Teams drängen sich vor und zeichnen jede gräßliche Szene für die Abendnachrichten auf. Zu seiner Überraschung sah er auch ein amerikanisches Team. Aha, wir haben den Massenmord zum internationalen Zuschauersport gemacht. Sergetow war viel zu wütend, um sich seine Emotionen anmerken zu lassen. Es hätte auch mich erwischen können, dachte er. Donnerstag bin ich immer früher da. Das weiß jeder, die Wächter, die Beamten und ganz gewiß auch meine Kollegen im Politbüro. Das also ist das vorletzte Teilstück der maskirowka: das Volk aufbringen, motivieren. Sollte auch ein Mitglied des Politbüros in den Trümmern liegen? Selbstverständlich nur ein Kandidat...
    Du irrst dich bestimmt, sagte sich Sergetow. Sein Verstand widmete sich der Frage mit kalter Objektivität und prüfte gleichzeitig sein persönliches Verhältnis zu den älteren Mitgliedern des Politbüros. Er wußte nicht, was er von der Sache halten sollte. Eine

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