Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Sturm: Thriller (German Edition)

Im Sturm: Thriller (German Edition)

Titel: Im Sturm: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
Vom Netzwerk:
liegen die einfachen, treuen Diener der Partei, von faschistischer Aggression zu Märtyrern gemacht. Genossen, den Familien dieser unschuldigen Kinder, den Familien dieser braven Männer sage ich, daß der Tag der Abrechnung kommen wird. Die Toten bleiben unvergessen. Dieses gemeine Verbrechen wird gesühnt werden ...«
    »Guter Gott.« Toland schaute zu seinem Vorgesetzten auf.
    »Das ist es: Es gibt Krieg, Bob. Gehen wir zum Chef.«
    »Sind Sie ganz sicher?« fragte der CINCLANT.
    »Möglich, daß sie sich mit weniger zufriedengeben«, erwiderte Toland, »aber das bezweifle ich. Diese Operation hat die russische Bevölkerung auf eine noch nie dagewesene Weise aufgehetzt.«
    »Reden Sie nicht um den Brei herum. Sie sagen, daß diese Menschen absichtlich ermordet wurden, um eine Krise heraufzubeschwören.« Der CINCLANT starrte auf seine Schreibtischplatte. »Kaum zu glauben.«
    »Admiral, entweder glauben wir das, oder wir glauben, daß die westdeutsche Regierung auf eigene Faust beschlossen hat, einen Krieg mit der Sowjetunion vom Zaun zu brechen.«
    »Himmel noch mal, warum denn?«
    »Das wissen wir nicht, Sir. Vorgänge sind leichter zu ergründen als Gründe.«
    Der CINCLANT stand auf und ging in eine Ecke des Dienstzimmers. Es gab Krieg, aber er wußte nicht, warum. Er wollte den Gund wissen.
    »Wir berufen die Reserven ein. Toland, Sie haben in den vergangenen zwei Monaten verdammt gute Arbeit geleistet. Ich werde Ihre Beförderung zum Commander beantragen. Was ich für Sie vorhabe, liegt zwar außerhalb Ihres normalen Dienstbereichs, aber ich glaube, daß Sie es schaffen. Ich versetze Sie zum Stab des Befehlshabers der Zweiten Flotte auf einen Flugzeugträger.«
    »Es wäre schön, wenn ich noch ein, zwei Tage mit meiner Familie verbringen könnte, Sir.«
    Der Admiral nickte. »Das sind wir Ihnen schuldig. Die Nimitz ist im Augenblick ohnehin auf der Überfahrt, und Sie können dann vor der spanischen Küste an Bord gehen. Melden Sie sich hier am Mittwoch früh zurück.« Der CINCLANT kam auf ihn zu und drückte ihm die Hand. »Gut gemacht, Commander.«
    Zwei Meilen weiter lag die Pharris an ihrem Tender. Ed Morris stand auf der Brücke und sah zu, wie die mit Raketentreibsätzen ausgerüsteten ASROC-Torpedos mit einem Kran in den Bug geladen und dann in die Bunker geschoben wurden. Ein weiterer Kran senkte achtern Versorgungsmaterial aufs Hubschrauberdeck ab. Zum ersten Mal in seinen zwei Jahren als Kommandant der Pharris trug das Schiff die volle Waffenladung. Am achtzelligen ASROC-Werfer, »Pfefferbüchse« genannt, behoben Techniker eine kleine Funktionsstörung. Ein anderes Team vom Tender befaßte sich zusammen mit Leuten vom Schiff mit einem Radarproblem. Er war nun am Ende seiner Wartungs- und Instandsetzung-Checkliste angelangt. Die Maschinen der Fregatte funktionierten perfekt, besser als bei einem fast zwanzig Jahre alten Schiff zu erwarten war. Noch ein paar Stunden, dann war USS Pharris voll einsatzbereit ... Wofür?
    »Noch immer kein Einsatzbefehl, Skipper?« fragte der Erste Offizier.
    »Nein, aber wenn Sie mich fragen, wissen selbst die Admiräle noch nicht, was eigentlich läuft. Morgen früh versammeln sich die Kommandanten beim CINCLANT. Vielleicht erfahre ich dort etwas.«
    »Was halten Sie von dieser deutschen Geschichte?«
    »Die Krauts, mit denen ich zur See gefahren bin, waren ordentliche Kerle. Die ganze russische Befehlsstruktur in die Luft sprengen – so verrückt ist doch keiner.« Morris zuckte die Achseln und zog eine finstere Miene. »Andererseits mußte aber nicht alles auf der Welt mit Logik zugehen.«
    »Skipper, ich hab das Gefühl, daß wir die ASROC brauchen werden.«
    »Da haben Sie leider recht.«

Crofton, Maryland
    »Auf See?« fragte Martha Toland ungläubig.
    »Da werde ich gebraucht, und da gehöre ich hin, ob es uns nun paßt oder nicht.« Bob konnte seiner Frau nicht in die Augen sehen. Es war schon schlimm genug, ihre brüchige Stimme zu hören.
    »Bob, ist es wirklich ernst?«
    »Schwer zu sagen. Schau mal, Martha, Ed Morris und Dan McCafferty haben inzwischen ihre eigenen Schiffe und müssen auch fort. Soll ich vielleicht zurückbleiben und mich an Land verkriechen?«
    Die Antwort seiner Frau war vernichtend.
    »Das sind Profis, du aber nicht«, sagte sie kalt. »Du spielst den Wochenendkrieger und reißt einmal im Jahr deine zwei Wochen ab, nur um so zu tun, als wärst du noch bei der Navy. Bob, du bist Zivilist und gehörst nicht aufs Meer. Kannst ja noch

Weitere Kostenlose Bücher