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Im Sturm: Thriller (German Edition)

Im Sturm: Thriller (German Edition)

Titel: Im Sturm: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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jederzeit über den Dingen stehen –, aber was ist das für ein Scheißspiel, sagte er sich. Was haben wir hier eigentlich verloren? Ich hab keine Lust auf einen Krieg!
    Er lehntc sich gegen den Türrahmen knapp vor der Zentrale, nur knapp zwei Meter von seiner Kammer entfernt, und hätte sich am liebsten dorthin zurückgezogen, ein, zwei Minuten hingelegt, sich am Waschbecken erfrischt. Kommt nicht in Frage, dachte er. Durchhalten, Danny, befahl er sich, fuhr sich mit dem Taschentuch über die Nase, ließ den Blick mit fast gelangweilter Miene über die Sonar-Displays gleiten. Der coole Kommandant.
    Kurz darauf kehrte McCafferty in die Zentrale zurück. Er hatte, fand er, gerade genug Zeit im Sonar-Raum verbracht, um die Crew dort zu motivieren, ohne sie unter Druck zu setzen. Er sah sich lässig um. Der Raum war so überfüllt wie eine irische Bar am St.-Patricks-Tag. Die Gesichter seiner Männer, nach außen hin kühl, waren trotz der Klimaanlage schweißnaß. Besonders die Tiefenrudergänger konzentrierten sich auf ihre Instrumente, steuerten das Boot mit Hilfe eines elektronisch definierten Displays tiefer, überwacht vom Tauchoffizier, dem dienstältesten Chief auf Chicago.
    In der Mitte der Zentrale waren die beiden nebeneinander angebrachten Angriffsrohre voll eingefahren; neben ihnen stand ein Steuermannsmaat bereit, um sie gegebenenfalls sofort auszufahren. Der IO schritt den zur Verfügung stehenden Raum ab, schaute alle zwanzig Sekunden auf die Seekarte, wenn er am achterlichen Ende kehrtmachte. Hier gab es nichts zu beanstanden. Es herrschte Spannung, aber die Arbeit wurde getan.
    »Insgesamt sieht es nicht so übel aus«, sagte McCafferty so laut, daß alle es hören konnten. Die Oberflächenverhältnisse machten eine Ortung unwahrscheinlich.
    »Sonar an Zentrale.«
    »Zentrale, aye.« Der Kommandant griff zum Telefon.
    »Rumpfknistern. Er scheint aufzutauchen. Ja, Ziel bläst jetzt an, Sir.«
    »Verstanden. Halten Sie uns auf dem laufenden, Chief.« McCafferty legte auf, trat an den Kartentisch. »Wieso jetzt auftauchen?«
    Der Navigator schnorrte bei einem Matrosen eine Zigarette. McCafferty wußte, daß er normalerweise Nichtraucher war. Der Lieutenant mußte husten, bekam von einem Steuermann Zweiter Klasse einen höhnischen Blick und schaute dann hinüber zum Kommandanten.
    »Sir, hier stimmt etwas nicht«, sagte der Lieutenant leise.
    »Nur eine Frage«, erwiderte McCafferty. »Warum ist er hier aufgetaucht?«
    »Sonar an Zentrale.« Der Kommandant hob wieder ab. »Sir, der Boomer scheint seine Tanks leerzublasen.«
    »Sonst noch etwas Ungewöhnliches?«
    »Nein, Sir, aber er muß den größten Teil seiner Preßluftreserven aufgebraucht haben.«
    »Gut, Chief, danke.« McCafferty legte auf und fragte sich, was das nun wieder zu bedeuten hatte.
    »Sir, haben Sie einen solchen Auftrag schon einmal ausgeführt?« fragte der Navigator.
    »Ich habe massenweise russische Boote verfolgt, aber hier drinnen nie.«
    »Das Ziel wird schließlich auftauchen müssen, denn hier an Terski Bereg entlang ist das Wasser nur sechzig Fuß tief.« Der Navigator fuhr mit dem Zeigefinger über die Seekarte.
    »Und wir müssen dann die Verfolgung aufgeben«, stimmte McCafferty zu. »Aber das ist noch vierzig Meilen hin.«
    »Genau.« Der Navigator nickte. »Doch seit fünf Meilen verengt sich dieser Golf wie ein Trichter, der einem getauchten Boot am Ende nur noch eine einzige sichere Durchfahrt bietet. Verdammt, ich weiß auch nicht, was hier los ist.« McCafferty kam nach achtern, um sich die Karte anzusehen.
    »Die ganze Strecke von der Halbinsel Kola aus lief er mit fünfzehn Knoten. Die nutzbare Tiefe war seit fünf Stunden gleichbleibend  – nahm gerade ein bißchen zu – und scheint sich auch für die nächsten zwei Stunden nicht zu ändern. Aber er taucht trotzdem auf«, meinte McCafferty. »Die einzige Veränderung stellt die Breite der Fahrrinne dar, und die liegt noch zwanzig Meilen vor uns –« McCafferty dachte darüber nach, starrte auf die Karte. Der Sonarraum meldete sich erneut.
    »Zentrale, aye. Was gibt’s, Chief?«
    »Neuer Kontakt, Sir, Richtung eins-neun-zwo. Ziel als Sierra 5 identifiziert. Überwasserschiff, Doppelschrauben, Dieselantrieb. Tauchte ganz plötzlich auf, Sir. Klingt nach Natja-Klasse. Leichte Kursänderung nach Backbord, scheint mit dem Boomer zu konvergieren. Schraubenumdrehung indiziert, rund zwölf Knoten Fahrt.«
    »Was treibt der Boomer?«
    »Fahrt und Kurs

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