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Im Sturm: Thriller (German Edition)

Im Sturm: Thriller (German Edition)

Titel: Im Sturm: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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mal die Sichtinspektion ab.« Der Pilot gab Gas und flog näher heran, sein Kopilot griff nach dem Kennbuch. »Rumpf ganz in Schwarz, mittschiffs steht ›Lykes Lines‹. Weiße Aufbauten, großes L in schwarzer Raute.« Er hob sein Fernglas. »Mast mit Krähennest vor den Aufbauten. Stimmt. Aufbauten schnittig, Antennenmast nicht. Nationalitäts- und Reedereiflagge korrekt. Schwarze Schornsteine. Kräne achtern am Leichteraufzug – die Anzahl der Kräne ist hier nicht angegeben. Sieht voll beladen aus. Anstrich wirkt ein bißchen schlampig. Stimmt aber mit dem Buch überein; einer von uns.«
    »Okay, winken wir mal.« Der Pilot zog den Steuerknüppel nach links, steuerte die Orion direkt über das Leichtermutterschiff, wakkelte dabei mit den Flügeln. Zwei Männer auf der Brücke winkten zurück. Die beiden anderen Männer, die mit tragbaren Luftabwehrraketen vom Typ SAM-7 auf sie zielten, sahen die Flieger nicht. »Viel Glück, Kumpels. Ihr werdet’s brauchen.«

MS Julius Fucik
    »Der neue Anstrich wird eine visuelle Identifizierung erschweren, Genosse General«, sagte der Luftabwehroffizier leise. »Soweit ich sehen konnte, hatten sie keine Luft-Boden-Raketen.«
    »Das wird sich rasch genug ändern. Sobald unsere Flotte ausläuft, werden die Patrouillenflugzeuge bewaffnet. Außerdem: Wie weit kommen wir, wenn man uns identifiziert hat und andere Flugzeuge herbeiruft?« Der General sah dem sich entfernenden Flugzeug nach. Im Verlauf der Episode hatte ihm das Herz bis zum Hals geschlagen, doch nun konnte er beruhigt zu Cherow auf die Brückennock gehen. Khakiuniformen im amerikanischen Stil waren nämlich nur an die Offizicre des Schiffes ausgegeben worden.
    »Mein Kompliment an Ihren Sprachenoffizier. Ich nehme an, daß das, was er da redete, Englisch war?«
    Nun, da die Gefahr vorüber war, konnte Andrejew jovial lachen. »Das hat man mir jedenfalls gesagt. Die Marine hatte eigens einen Mann mit Spezialkenntnissen angefordert. Es handelt sich um einen Geheimdienstoffizier, der in den USA gearbeitet hat.«
    »Wie auch immer, er hatte Erfolg. Nun können wir sicher auf unser Ziel zulaufen«, sagte Cherow, klang aber nicht ganz überzeugt.
    »Ich freue mich schon aufs Land, Genosse Kapitän.« Der General fühlte sich auf diesem großen, ungeschützten Ziel nicht sicher und sehnte sich nach festem Boden unter den Füßen. Als Infanterist hatte man wenigstens ein Gewehr, mit dem man sich verteidigen, gewöhnlich ein Loch, in dem man sich verstecken, und zwei Beine, auf denen man weglaufen konnte. Auf einem Schiff sah das ganz anders aus, wie er inzwischen gelernt hatte. Ein Schiff war ein riesiges Ziel, und dieser Frachter war praktisch wehrlos. Zu seinem Erstaunen fühlte er sich hier unbehaglicher als in einem Transportflugzeug. Dort hatte man wenigstens noch einen Fallschirm. Über seine Fähigkeit, an Land zu schwimmen, machte er sich keine Illusionen.

Sunnyvale, Kalifornien
    »Schon wieder eine«, sagte der Chief Master Sergeant.
    Die Sache wurde inzwischen schon langweilig. Der Colonel hatte noch nie erlebt, daß die Sowjets mehr als sechs Fotoaufklärungssatelliten im Orbit hatten. Nun kreisten dort zehn, dazu zehn elektronische Datensammler, teils vom Komsodrom Baikonur bei Leninsk in Kasachstan, teils von Plesetsk in Nordrußland aus gestartet.
    »Das ist eine Rakete vom Typ F, Colonel«, sagte der Sergeant und hob den Blick von der Armbanduhr. »Brenndauer weicht von der des A-Typs ab.«
    Bei diesem russischen Trägersystem handelte es sich um eine abgewandelte Version der alten Interkontinentalrakete SS-9, und sie hatte nur zwei Funktionen – Radar-Seeaufklärungssatelliten, RORSAT genannt, und Anti-Satelliten-Systeme in Umlaufbahnen zu bringen. Die Amerikaner beobachteten den Start über einen erst kürzlich in den Orbit gebrachten Aufklärungssatelliten KH-II. Der Colonel griff nach dem Telefon mit der Standleitung zu NORAD im Cheyenne Mountain.

USS Pharris
    Solltest dich hinlegen, auf Vorrat schlafen, dachte Morris, war aber zu aufgedreht.
    USS Pharris fuhr vor der Mündung des Delaware River Achterschleifen. Dreißig Meilen weiter nördlich wurden die Schiffe der Marinereserveflotte, die seit Jahren in Bereitschaft gelegen hatten, seeklar gemacht, mit Panzern, Geschützen und Munition beladen. Auf dem Suchradar der Pharris erschienen zahlreiche Truppentransportflugzeuge, die vom Luftstützpunkt Dover starteten. Die gewaltigen Maschinen konnten Truppen nach Deutschland bringen, wo ihr Gerät

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