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Im Sturm: Thriller (German Edition)

Im Sturm: Thriller (German Edition)

Titel: Im Sturm: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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»ausländischen« Belegschaft eingesetzt hatte. Aus diesem Grund brauchte er um seine Karriere, bislang ein ununterbrochener Erfolg, nicht zu fürchten. Er zuckte die Achseln. Bei der nun vor ihm liegenden Aufgabe ging es auf jeden Fall um seine Zukunft. Und womöglich um die seines Landes.
    Der Sil raste auf der für höchste Persönlichkeiten bestimmten Sonderspur in der Fahrbahnmitte des Leningradski-Prospekts entlang. Sie glitten am Intourist-Hotel vorbei auf den Roten Platz und hielten schließlich auf das Kremltor zu. Hier mußte der Fahrer an drei von KGB-Soldaten und Taman-Gardisten bemannten Kontrollposten anhalten. Fünf Minuten später fuhr die Limousine am Eingang zum Ministerratsgebäude vor, dem einzigen modernen Bau in der Festung. Hier kannten die Posten Sergetow vom Sehen und hielten ihm zackig salutierend die Wagentür auf.
    Als er eintrat, herrschte im Sitzungssaal Totenstille. In dem alten Saal im Arsenal, der gerade renoviert wurde, hätte die Stimmung an eine Beerdigung erinnert. Langsam starben die alten Männer, die Stalins Schreckensherrschaft überlebt hatten, aus. Die »jungen« Männer um die fünfzig verschafften sich Gehör, die Wachablösung hatte begonnen, kam aber für den Geschmack Sergetows und seiner Generation trotz des neuen Generalsekretärs viel zu langsam voran.
    »Guten Tag, Genossen«, sagte Sergetow. Die anderen Männer nahmen ihre Plätze ein. Sergetow setzte sich auf der rechten Seite des Tisches in die Mitte.
    Der Generalsekretär eröffnete die Sitzung, sprach beherrscht und sachlich. »Genosse Sergetow, beginnen Sie mit Ihrem Bericht. Zuerst möchten wir von Ihnen erfahren, was genau sich zugetragen hat.«
    »Genossen, gestern um dreiundzwanzig Uhr Moskauer Zeit drangen drei bewaffnete Männer ins Kontrollzentrum des Ölkomplexes Nischnewartowsk ein und begingen einen raffinierten Sabotageakt.«
    »Wer waren sie?« fragte der Verteidigungsminister scharf.
    »Bisher konnten wir nur zwei identifizieren. Einer der Banditen war Betriebsangehöriger, ein Elektriker. Der dritte« – Sergetow zog einen Personalausweis aus der Tasche und warf ihn auf den Tisch – »war der Leitende Ingenieur Tolkase. Offenbar löste er in fachmännischer Kenntnis der Steuersysteme einen Großbrand aus, der sich, angefacht von starkem Wind, rasch verbreitete. Ein aus zehn Soldaten des KGB-Grenzschutzes bestehender Sicherheitstrupp griff auf den Alarm hin sofort ein. Der bisher noch nicht identifizierte Saboteur tötete oder verwundete fünf dieser Männer mit einem Sturmgewehr, das er einem Angehörigen des Werkschutzes abgenommen hatte, der ebenfalls ums Leben kam. Ich muß nach der Vernehmung des Feldwebels vom KGB – der Leutnant fiel – sagen, daß der Grenzschutz rasch und korrekt reagierte. Die Männer töteten die Saboteure binnen Minuten, konnten aber die völlige Zerstörung der gesamten Anlage, Raffiniere und Ölfeld, nicht verhindern.«
    »Gut, der Grenzschutz hat rasch gehandelt. Warum hat er diesen Sabotageakt nicht verhindern können?« fragte der Verteidigungsminster aufgebracht. »Was hatte dieses Mohammedanergesindel dort überhaupt verloren?«
    »Genosse, die Arbeit auf den sibirischen Ölfeldern ist hart, und wir hatten ernsthafte Schwierigkeiten, die Stellen dort zu besetzen. Mein Vorgänger beschloß, erfahrene Arbeiter aus Baku nach Sibirien zwangsversetzen zu lassen. Das war der helle Wahnsinn. Sie werden sich entsinnen, daß ich Ende vergangenen Jahres die Abschaffung dieser Praktik empfahl.«
    »Wir haben davon Kenntnis genommen, Michail Eduardowitsch«, meinte der Generalsekretär. »Bitte fahren Sie fort.«
    »Die KGB-Wache zeichnet alle Telefon- und Funkgespräche auf. Der Einsatztrupp war binnen zwei Minuten unterwegs. Unglücklicherweise befindet sich die Wache neben dem alten Kontrollzentrum. Als wir vor zwei Jahren neue computergesteuerte Anlagen aus dem Westen erhielten, wurde das gegenwärtige Gebäude drei Kilometer weiter weg hochgezogen. Das Baumaterial für eine neue Wache daneben wurde zugeteilt, aber vom Direktor des Komplexes und dem örtlichen Parteisekretär für den Bau von Datschen am Fluß zweckentfremdet. Beide Männer sind auf meine Veranlassung hin wegen Verbrechens gegen den Staat festgenommen worden«, berichtete Sergetow nüchtern. Keine Reaktion am Tisch. Sergetow sprach weiter: »Ich habe die Sicherheitsmaßnahmen an allen Ölanlagen bereits verschärfen lassen. Ebenfalls auf meinen Befehl hin wurden die Familien der beiden

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