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Im Tal der flammenden Sonne - Roman

Titel: Im Tal der flammenden Sonne - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran Sylvia Strasser Veronika Duenninger
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Haustier sorgen müssen. An manchen Tagen hatten ihre Mutter oder die Haushälterin ihr sogar die Entscheidung darüber abgenommen, was sie anziehen sollte. Maggie hatte völlig Recht: Sie hatte sich sehr verändert. Dennoch fürchtete Arabella, der Aufgabe nicht gewachsen zu sein, nicht einmal mit Jonathans Unterstützung.
    Jonathan lächelte. »Vielleicht tut es Ihnen ganz gut«, meinte er, als hätte er ihre Gedanken erraten. »Sind Sie sehr enttäuscht, dass Sie Ihre Reise nach Alice Springs jetzt verschieben müssen?«
    »Was soll ich tun?« Arabella zuckte mit den Schultern. »Ich kann Maggie nicht im Stich lassen. Sie war so gut zu mir.«
    Jonathan nickte. »Maggie ist eine großartige Frau.«
    »Haben Sie gewusst, dass sie schwer krank ist? Sie hat ein vergrößertes Herz.«
    Jonathan sah sie betroffen an. »Das höre ich zum ersten Mal!«
    »Tony sagt, sie muss sich schonen und braucht unbedingt Ruhe, deshalb schickt er sie ja zu ihrer Schwester. Schon um Maggies willen werde ich mein Bestes geben.«
    Sie gingen eine Weile schweigend nebeneinander her.
    »Irgendwann wird der Zug wieder fahren«, sagte Arabella mit einem tiefen Seufzer. »So lange muss ich mich noch gedulden.«
     
    Terry kam gerade die Treppe herunter, als Arabella und Jonathan ins Hotel zurückkehrten.
    »Kann ich kurz mit Ihnen reden, Miss Fitzherbert?«
    »Arabella, bitte.« Ihr fiel auf, dass Terry ein sehr ernstes Gesicht machte. Ob er sie über den Vorfall in der Wüste befragen wollte?
    »Was gibt’s denn, Terry?« Auch Jonathan bemerkte die sorgenvolle Miene des Constable.
    »Es geht um Wally«, begann Terry zögernd.
    Arabella sah ihn in angstvoller Erwartung an. »Was ist mit ihm?«
    »Ich stecke in einer Zwickmühle.«
    Arabella warf Jonathan einen nervösen Blick zu.
    »Ich weiß nicht, was ich mit Wally machen soll«, fuhr Terry fort. »Wenn ich ihn einsperre, muss ich mich um ihn kümmern, und dafür fehlt mir die Zeit. Ich habe mir überlegt, ob ich ihn unter Hausarrest stellen soll, aber Frankie Miller ist noch nicht zurück, und deshalb …«
    »Augenblick mal«, fiel Arabella ihm ins Wort. »Wird Wally für seine Tat denn nicht zur Rechenschaft gezogen?«
    »Doch, natürlich. Er wird dem Richter vorgeführt, sobald der wieder in die Stadt kommt, aber bis dahin …«
    »… gehört er hinter Gitter«, beendete Arabella den Satz.
    »Sie haben ja Recht, aber was soll ich denn tun? Ich bin allein. Ich kann mich nicht auch noch um einen verletzten Häftling kümmern. Außerdem kocht Maggie für die Gefangenen – aber Maggie wird ja nicht da sein, und Sie wollen ihre Aufgabe bestimmt nicht übernehmen, oder?«
    »Darauf können Sie wetten«, sagte Arabella.
    »Ich habe Wally bereits verhört. Er hat alles zugegeben. Er ist besessen von der Gier nach Gold, aber im Grunde ist er ungefährlich.«
    Arabella traute ihren Ohren nicht. »Er wollte mich und Goolim töten!«
    Terry schüttelte den Kopf. »Er hatte nie die Absicht, jemanden zu töten. In seiner Waffe steckte nur eine einzige Kugel, und das auch nur für den Fall, dass er eine Schlange erschießen müsste. Wally behauptet, dass die Waffe aus Versehen losgegangen ist und dass er genauso erschrocken sei wie Goolim. Ich glaube ihm. Wally ist im Grunde ein Feigling. Sie haben doch gehört, was für ein Theater er gemacht hat, als er genäht wurde.«
    »Sie können ihn doch nicht einfach so davonkommen lassen!«, empörte sich Arabella. »Ich dachte, er würde mich draußen in der Wüste erschießen!«
    »Ich kann Sie ja verstehen«, sagte Terry. »Und er wird seine Strafe bekommen. Aber bis es so weit ist …« Terry holte tief Luft. »Um es kurz zu machen: Tony hat angeboten, dass Wally vorerst hier im Hotel bleiben kann, unter Hausarrest.«
    »Hier? Im Hotel?«, wiederholte Arabella mit schriller Stimme.
    Terry nickte.
    »Das werden wir ja sehen!« Arabella lief die Treppe hinauf, um mit Maggie zu reden.
    Maggie hatte sich gerade wieder hingelegt, als Arabella anklopfte und ins Zimmer stürmte, ohne eine Antwort abzuwarten.
    »Terry sagt mir gerade, dass Tony vorgeschlagen hat, Wally hier im Hotel wohnen zu lassen«, sprudelte sie aufgeregt hervor.
    »Ja, sicher. Wie soll Wally mit der schweren Verletzung denn für sich selbst sorgen?«
    »Maggie, er wollte mich und Goolim töten!«
    »Nein, Arabella, ganz bestimmt nicht. Wally ist ein Trottel vor dem Herrn, aber er ist kein Mörder. Ich war dabei, als Terry ihn verhört hat. Ich könnte Wally in den Hintern treten für

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