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Im Tal der flammenden Sonne - Roman

Titel: Im Tal der flammenden Sonne - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran Sylvia Strasser Veronika Duenninger
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seine Dummheit und dafür, dass er Ihnen solche Angst eingejagt hat. Das ist typisch Wally!«
    »Er … er hatte eine Waffe, Maggie«, stammelte Arabella, die nicht glauben konnte, dass Maggie diesen Mann in Schutz nahm.
    »Hier im Outback trägt jeder eine Waffe, Arabella. Allein schon wegen der vielen Giftschlangen. Wally ist wirklich kein Mörder, glauben Sie mir. Ich weiß noch, wie er mal bei sich zu Hause eine Schlange entdeckt hatte und angerannt kam, damit Tony sie erlegte, weil er selbst nicht mit Waffen umgehen kann. Wally würde nicht mal ein Scheunentor aus zwanzig Metern Entfernung treffen. Er wollte Goolim Angst einjagen, und das ist ihm gelungen. Wally weiß selbst, dass er sich wie ein Trottel benommen hat.«
    »Nach allem, was ich durchgemacht habe, könnt ihr doch nicht von mir verlangen, dass ich auch noch Verbrecher pflege!«, sagte Arabella verzweifelt.
    »Das verlangt niemand. Ich habe mit Rita gesprochen. Sie wird sich um Wally kümmern.«
    Arabella glaubte, sich verhört zu haben. Das wurde ja immer schöner! »Rita kann mich nicht ausstehen.«
    Maggie sah sie überrascht an. »Wie kommen Sie denn darauf?«
    »Sie macht jedes Mal ein finsteres Gesicht, wenn sie mich sieht.«
    Maggie schüttelte den Kopf. »Ich kenne Rita seit vielen Jahren und habe sie nicht ein einziges Mal lächeln sehen. Das ist nun mal ihre Art. Nach außen hin gibt sie sich hart und abgebrüht, aber unter der rauen Schale steckt ein weicher Kern.«
    Arabella war sich da nicht so sicher, sagte aber nichts. Mit hängenden Schultern verließ sie das Zimmer, damit Maggie ausruhen konnte.
    Draußen im Flur wäre sie beinahe mit Stuart zusammengestoßen. »Hoppla, junge Dame, passen Sie auf, wo Sie hintreten«, sagte er und hielt sie fest.
    »Stuart! Wie geht es Ihnen? Vorhin bin ich gar nicht dazu gekommen, mit Ihnen zu reden. Und alles nur wegen diesem grässlichen Wally!«
    »Mir geht es gut«, erwiderte Stuart. »Aber Sie haben allerhand erlebt, wie ich hörte, nicht?«
    »Ach, halb so schlimm«, entgegnete Arabella.
    »In gewisser Weise fühle ich mich dafür verantwortlich. Hätte ich hier in der Gegend nicht nach Gold gesucht, wäre Wally nicht auf dumme Gedanken gekommen und hätte Sie verschleppt.«
    Arabella blickte zu ihm auf. »Sie können nichts dafür, Stuart. Machen Sie sich keine Vorwürfe. Wally ist ein Widerling. Ich kann nicht glauben, dass Terry ihn nach allem, was er getan hat, auf freiem Fuß lässt und noch dazu hier im Hotel unterbringen will. Solange Wally hier ist, werde ich mich keine Minute sicher fühlen.«
    »Wally wird Sie nicht belästigen, dafür sorge ich schon. Und wenn ich vor seinem Zimmer Wache stehen muss.« In seinem tiefsten Innern fühlte Stuart sich gekränkt, weil er an der Suche nach Arabella nicht hatte teilnehmen können.
    Arabella lächelte ihn an. »Danke, Stuart, das wäre mir eine große Beruhigung!«, sagte sie erleichtert.

17
     
     

     
     
     
     
    Als Arabella am nächsten Morgen mit Jonathan vor dem Hotel stand und Maggie und Tony zum Abschied winkte, war sie innerlich in Aufruhr. Weil sie Maggie nicht noch mehr beunruhigen wollte, hatte sie versucht, Ruhe zu bewahren.
    Die Augen mit einer Hand vor der grellen Sonne schützend, sahen sie und Jonathan zu, wie die Kamele mit ihren Reitern in der Ferne verschwanden.
    Es waren insgesamt elf Tiere, fünf mit Reitern und sechs, die mit Wassertanks beladen waren. Maggie trug Arabellas Hut und Schal, um sich vor der Sonne zu schützen. Sie hatte verlegen dreingeschaut, als sie die Sachen angezogen hatte – sie wusste, dass sie damit genauso lächerlich aussah wie zuvor Arabella –, doch sie musste zugeben, dass es eine gute Methode war, um Kopf und Gesicht vor der sengenden Sonne zu schützen.
    Je weiter die Kette der Kamele sich entfernte, umso größer wurden Arabellas Sorgen. »Ich weiß nicht, ob ich das kann, Jonathan«, flüsterte sie, den Tränen nahe.
    »Wir schaffen das schon«, sagte er und legte ihr ermutigend einen Arm um die Schulter.
    »Maggie erwartet von mir, dass ich für die Hotelgäste das Essen zubereite«, sagte sie, »aber allein der Gedanke macht mir Angst. Bevor ich hierhergekommen bin, habe ich kaum in einer Küche gestanden, geschweige denn etwas gekocht. Schon als ich Maggie zur Hand ging, habe ich Fehler über Fehler gemacht. Was soll ich bloß tun, wenn das Haus voller Gäste ist?«
    »Sie sind nicht allein, Arabella«, sagte Jonathan. »Was immer auch passiert, gemeinsam schaffen wir’s. Ich bin

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