Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Im Tal der flammenden Sonne - Roman

Titel: Im Tal der flammenden Sonne - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran Sylvia Strasser Veronika Duenninger
Vom Netzwerk:
und kann nicht reiten.«
    »Wie ist das denn passiert?«, fragte Jonathan, der nicht wusste, ob er lachen oder weinen sollte.
    »Tony hat zusammen mit seinem Schwager die Schafe untersucht, als dieser Schafbock plötzlich auf ihn losging.«
    »Sollte er nicht einen Arzt aufsuchen?«, fragte Arabella.
    »Maggies Schwester hat früher als Krankenschwester gearbeitet. Sie hat Tony untersucht und gesagt, es sei nicht weiter schlimm. Vor allem hätten die gebrochenen Rippen seine Lunge nicht beschädigt. Er braucht nur viel Ruhe.«
    »Wann kommt er zurück?«
    »Das kann Wochen dauern«, sagte Faiz. »Wenn wir das nächste Mal Wasser holen, lege ich bei der Farm einen Zwischenstopp ein. Tony sagte, sobald er reiten könne, werde er dafür sorgen, dass ein Viehtreiber ihn herbrächte.«
    »Wenn Tony noch wochenlang fortbleibt …« Arabella sah Jonathan verzweifelt an. »Das Hotel könnte verloren sein, bis er wiederkommt.«

19
     
     

     
     
     
     
    »Ich weiß nicht, was wir tun können, um das Hotel zu retten, Jonathan«, sagte Arabella. »Mir kommt alles so hoffnungslos vor.«
    Jonathan hörte die Verzweiflung in ihrer Stimme. Er wusste, dass sie viel durchgemacht hatte, und es erschien ihm nicht fair, dass sie sich nun auch noch um Tony und Maggie sorgte. »Du musst nicht hierbleiben, Arabella. Wenn du lieber nach Alice Springs reisen willst, um bei deiner Familie zu sein, würden Maggie und Tony das verstehen, da bin ich sicher. Ich jedenfalls hätte Verständnis dafür.«
    Er wollte Arabella nicht gehen lassen, konnte es aber noch weniger ertragen, sie unglücklich oder ängstlich zu sehen. Er hatte bereits mit Paddy darüber gesprochen, ob der sie mit nach Alice Springs mitnehmen könnte, und Paddy hatte sich bereit erklärt, wenn auch nur widerstrebend: Eine solch lange Reise durch die Wüste auf einem Kamel, hatte er gesagt, sei eine harte Prüfung ihrer Kraft und ihres Mutes. Paddy hielt es für besser, wenn Arabella in Marree wartete, bis der Zug wieder verkehrte.
    Tatsächlich musste Arabella ständig an ihre Eltern denken. Sie wusste, dass beide schrecklich litten, doch solange der Zug nicht fuhr, konnte Arabella nichts dagegen unternehmen, es sei denn, sie wagte die Reise mit dem Kamel.
    »Ich will dich hier nicht mit all den Dingen allein lassen, um die du dich kümmern musst, Jonathan«, sagte sie. »Ich weiß, ich bin keine große Hilfe, aber du hast mir zur Seite gestanden, als ich dich brauchte. Deshalb möchte ich dir nun helfen, solange ich kann.«
    Jonathan lächelte. »Das weiß ich zu schätzen, Arabella. Aber ich will dich nicht unglücklich sehen.«
    Er blickte ihr so tief in die Augen, dass Arabella errötete. »Ich nehme an, wir können die Sache auch positiv sehen«, sagte sie schließlich.
    »Wie meinst du das?«, fragte Jonathan.
    »Niemand von der Bank kann hierherkommen, bis der Zug wieder verkehrt, oder?«
    »Ich glaube nicht«, sagte er.
    »Also bleibt uns mehr Zeit, uns etwas einfallen zu lassen, das Hotel zu retten. Und selbst wenn der Zug wieder fährt, könnten wir der Bank schreiben und die Situation schildern. Wir könnten sie darüber informieren, dass Tony verletzt ist, und noch mehr Zeit herausschlagen.«
    »Selbst wenn Tony hier wäre, Arabella, würde das nichts ändern. Es kommen einfach nicht genügend Gäste, um dem Hotel Geld einzubringen. Ich bin seit Monaten hier in Marree, deshalb weiß ich, dass nur selten jemand aus dem Zug steigt, um für ein paar Tage in der Stadt zu bleiben. Tonys und Maggies Haupteinnahmequelle sind die Schafscherer oder Reisende auf dem Birdsville Track, die hier einen Zwischenstopp einlegen, und davon gab es in letzter Zeit nicht viele. Aber das könnte sich ändern. Wenn es im Süden und in Süd-Queensland kräftig regnet, gibt es mehr Futter für das Vieh, und dann kommen die Viehtreiber und Aufkäufer hier durch.«
    »Das Hotel hat jetzt schon so lange überlebt … Wieso kann die Bank nicht warten, bis es wieder aufwärtsgeht? Wenn wir nur eine Möglichkeit finden könnten, dass Gäste nach Marree kommen! Wir müssen uns irgendetwas einfallen lassen, damit die Leute wenigstens lange genug aus dem Zug steigen, um in der Stadt ein bisschen Geld auszugeben. Das würde uns sehr helfen.«
    »Und wie sollen wir das anstellen?«, fragte Jonathan niedergeschlagen.
    »Wie überlebt denn Mohomet Basheer mit seinem Geschäft?«
    »Einer der Afghanen bringt seine Kleider zu den Farmen und verkauft sie dort in seinem Auftrag.«
    »Leider nützt es

Weitere Kostenlose Bücher