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Im Tal der flammenden Sonne - Roman

Titel: Im Tal der flammenden Sonne - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran Sylvia Strasser Veronika Duenninger
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Arm, da sie Angst hatte, zu stolpern. Sie wussten, dass sie sich in der Nähe eines ausgetrockneten Flussbetts mit einer steilen Böschung befanden, hatten jedoch das Gefühl dafür verloren, wo genau es lag, nachdem ihre Fackel erloschen war. Es war nicht ganz ungefährlich, sich an dem Flussbett entlangzubewegen, da es schlammige Abschnitte gab, wo man abrutschen konnte.
    Arabella stolperte über ein Stück Holz und stieß sich den Fuß an. Sie schrie auf. Jonathan griff nach ihr, um sie zu halten, verlor aber plötzlich selbst den Halt und verschwand spurlos von ihrer Seite. Arabella hörte Steine in die Tiefe poltern und Zweige zerbrechen. Dann war ein dumpfer Aufschlag zu vernehmen.
    »Jonathan!«, rief sie. »Wo bist du?«
    Sie hörte ihn stöhnen. »Rühr dich nicht vom Fleck, Arabella«, keuchte er. »Du stehst am Rand des Flussbetts!«
    Arabella tastete vorsichtig mit dem Fuß um sich und schnappte nach Luft: Ein paar Zentimeter weiter fiel der Boden steil ab.
    »Ist dir was passiert, Jonathan?« Sie betete, dass er sich nichts gebrochen hatte, und hielt den Atem an, während sie in der Dunkelheit auf seine Antwort wartete.
    »Nein«, sagte er und rappelte sich auf. »Sieht so aus, als hätte ich Glück gehabt.«
    »Kannst du wieder zu mir hochkommen?«, fragte Arabella. Sie hatte schreckliche Angst, allein gelassen zu werden.
    Sie hörte, wie er im Dunkeln um sich tastete. »Nein, es geht nicht«, antwortete er schließlich mit keuchender Stimme, »die Böschung ist zu steil.«
    »O Gott … Was soll ich denn jetzt tun?«
    »Keine Panik, Arabella. Du kannst doch das Licht vom Hotel sehen, oder?«
    Sie wandte sich um. »Ja.«
    »Dann geh vorsichtig darauf zu.«
    Arabella kämpfte gegen die Panik an, die sie zu überwältigen drohte. »Und was ist mit dir?«
    »Ich werde schon einen Weg aus dem verdammten Flussbett finden.«
    »Aber ich kann nicht allein laufen, Jonathan«, rief sie. »Könnte ich nicht am Flussbett entlanggehen, bis du einen Weg herausfindest und wieder bei mir sein kannst?«
    »Nein, das ist zu gefährlich. Du kannst es bis zum Hotel schaffen, Arabella. Denk dran, du hast eine Nacht allein in der Wüste überlebt. Geh auf das Licht zu. Sei tapfer, mir zuliebe.«
    Arabella wollte sich nicht wie ein Kind benehmen, doch sie hatte schreckliche Angst. Tränen traten ihr in die Augen, sodass das Licht des Hotels verschwamm. »Also gut«, sagte sie. »Bist du auch sicher, dass du allein zurechtkommst?«
    Jonathan hörte das Zittern in ihrer Stimme. Er hätte sich ohrfeigen können, weil er nicht dafür gesorgt hatte, dass sie im Schutz des Hotels blieb! Nun mussten sie beide zusehen, dass sie sich aus ihrer misslichen Lage befreiten.
    »Ich komme schon klar, Arabella. Ich bin ja nicht verletzt. Wir treffen uns im Hotel. Die anderen sind sicher schon dort.«
    Arabella spähte zum trüben Licht des Hotels hinüber. »Na schön«, sagte sie mit einer Stimme, die kaum mehr als ein Flüstern war. Den Blick fest auf das Licht gerichtet, bewegte sie sich vorsichtig voran. Das Hotel war ein ziemliches Stück entfernt, doch sie wusste, dass sie es schaffen würde, wenn sie immer nur einen Fuß vor den anderen setzte. Sie versuchte, nicht an Schlangen oder die unzähligen Krabbeltiere zu denken, die nachts über den Wüstenboden huschten.
    Langsam bewegte sie sich vorwärts. Es war so dunkel, dass sie den Boden vor ihren Füßen nicht sehen konnte und immer wieder stolperte. Die Hände vor sich ausgestreckt, ging sie mit vorsichtigen Schritten auf das Licht zu.
    »Du schaffst es«, flüsterte sie, um sich selbst Mut zu machen. »Du schaffst es!«
    Plötzlich hörte sie das Knacken eines Zweiges und zuckte erschrocken zusammen. »Wer ist da?«, fragte sie. War es Wally, der die Chance ergreifen wollte, sich an ihr zu rächen?
    Auf einmal berührte irgendetwas sie an der Schulter. Der Angstschrei blieb Arabella im Halse stecken. Sie brachte nur ein ersticktes Stöhnen hervor.
    »Wally, ich weiß, dass du das bist«, sagte sie zitternd vor Angst. »Komm ja nicht in meine Nähe!« Irgendetwas Großes, Dunkles ragte plötzlich vor ihr auf, und dann berührte etwas Nasses ihr Gesicht. Arabella wankte zurück, stolperte und stürzte zu Boden. »Tu mir nichts an, Wally, bitte …«, flüsterte sie, als ihr Mut sie im Stich ließ. Die dunkle Gestalt kam näher, und sie spürte heißen Atem auf der Wange.
    Dann hörte sie ein tiefes Schnauben und erkannte ihren Irrtum. Es war nicht Wally. Es war Bess.
    Arabella wäre

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