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Im Tal der flammenden Sonne - Roman

Titel: Im Tal der flammenden Sonne - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran Sylvia Strasser Veronika Duenninger
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ändert nichts daran, dass wir das Bierproblem lösen müssen.«
    »Und zwar schnell«, sagte Arabella. »Uns bleibt nicht mehr viel Zeit.«

21
     
     

     
     
     
     
     
    An diesem Nachmittag brach Paddy nach Farina auf. Er hatte einen Brief an Dave Brewer dabei, den Jonathan geschrieben hatte und in dem er Dave bat, ihm Bier für das Stadtfest zu verkaufen.
    Zwei Tage später kehrte Paddy zurück – mit schlechten Neuigkeiten. Dave Brewer hatte gesagt, er könne unmöglich auf Bier verzichten.
    »O nein«, rief Arabella verzweifelt, nachdem Jonathan Daves Antwort vorgelesen hatte.
    »Er entschuldigt sich, sagt aber, dass er knapp an Vorräten ist, genau wie alle anderen, weil der Zug seit Wochen nicht verkehrt. Er hat einen Wagen in Richtung Süden losgeschickt, nach Hawker in der Flinderskette, um Bier zu besorgen, weiß aber nicht genau, wann er zurückkommt.«
    »Wir hätten die Kameltreiber bitten sollen, Bier in Lyndhurst mitzunehmen«, sagte Arabella.
    »Ich hatte es auf die Bestellliste gesetzt, aber das war eines der Dinge, die sie nicht besorgen konnten.«
    Arabella blickte bestürzt. »Was sollen wir denn jetzt tun?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Jonathan. Er wusste sich tatsächlich keinen Rat. Er wusste nur, dass ihr Plan nicht aufging, wenn sie kein Bier hatten.
    »Wenn sich herumspricht, dass es kein Bier in der Stadt gibt, wird niemand kommen. Warum dauert es denn so lange, die Bahnlinie zu reparieren? Und warum funktioniert die Telegrafenverbindung noch immer nicht? Dann könnten wir wenigstens Verbindung zur Außenwelt aufnehmen!«
    In diesem Augenblick kam Ted herein. »Was ist los?«, fragte er.
    »Dave Brewer vom Transcontinental Hotel kann kein Bier entbehren«, erklärte Jonathan.
    »Warum denn nicht? Er braut doch selbst welches, wenn es ihm ausgeht.«
    »Er braut selbst Bier?«, wiederholte Jonathan erstaunt.
    »Ja, er hat immer einen Notvorrat an Hopfen, Gerstenmalz und Bierhefe. Wenn ihm das Bier knapp wird, braut er welches. Und es schmeckt gar nicht schlecht. Ich hatte schon ein paar Mal einen Brummschädel von Daves Selbstgebrautem.«
    »Dann könnte er uns doch auch Bier brauen?«, fragte Jonathan.
    »Das könnte er. Er hat in einer Brauerei gearbeitet, bevor er nach Farina gezogen ist. Daves einziges Problem ist seine Faulheit. Er muss schon auf dem Trockenen sitzen, bevor er seinen Hintern in Bewegung setzt.«
    Jonathan und Arabella sahen auf einmal wieder einen Hoffnungsschimmer.
    »Ich werde nach Farina reisen«, sagte Arabella spontan. »Ich werde ihn schon irgendwie überreden, uns ein paar Fässer Bier zu brauen.« Diesmal würde sie nichts dem Zufall überlassen. »Und wenn ich schon da bin, kann ich auch gleich mit Moira Quiggley sprechen. Als Vorsitzende des Landfrauenvereins hat sie die besten Möglichkeiten, uns bei unseren Plänen zu unterstützen. Wir brauchen Hilfe, Jonathan. Wir brauchen jemanden wie Moira. Hier in Marree kommen wir vielleicht zurecht, aber diesmal geht es um eine große Sache. Maggie sagte mir einmal, Moira kennt jeden im Umkreis von ein paar hundert Meilen. Bestimmt ist sie eine Frau, die nur auf eine solche Gelegenheit wartet.«
    Jonathan konnte ihr nicht widersprechen. Arabella schien ihren Plan gut durchdacht zu habe. Das hatte sie tatsächlich –- so intensiv, dass sie vor lauter Nachdenken und Sorgen kein Auge zugetan hatte. Ruth hatte sie zwar auf ein paar gute Ideen gebracht, aber sie brauchte mehr als nur Ideen. Sie brauchte jemanden wie Moira.
    »Es wird eine Weile dauern, das Bier zu brauen«, sagte Ted.
    »Stimmt«, sagte Arabella. »Deshalb muss ich noch heute aufbrechen.«
    »Paddy wird müde sein, also müssen wir jemand anders finden, der dich hinbringt«, sagte Jonathan und dachte nach. »Faiz wäre der Richtige. Ich gehe und frag ihn.«
    Arabella war vor dieser Idee nicht gerade begeistert. Sie hatte das Gefühl, dass Faiz es ihr immer noch übel nahm, dass sie seine Kamele »beleidigt« hatte. Doch sie hatte keine andere Wahl.
    »Also gut«, sagte sie. »Ich packe eine Tasche, während du mit Faiz sprichst.«
    Eine Stunde später verabschiedete Arabella sich von Uri. Sie amüsierte sich darüber, dass das Kameljunge ihr tatsächlich zu lauschen schien; deshalb hörte sie nicht, wie Faiz sich den Ställen näherte.
    »Sei schön brav, solange ich fort bin«, sagte Arabella, Uris samtige Schnauze reibend. »Ich komme bald wieder. Du brauchst keine Angst zu haben, ich hätte dich im Stich gelassen.«
    Uri stieß einen seltsamen

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