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Im Tal der flammenden Sonne - Roman

Titel: Im Tal der flammenden Sonne - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran Sylvia Strasser Veronika Duenninger
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übernehmen. Die beiden wissen nichts von unseren Plänen, und sie sollen vorerst auch nichts davon erfahren. Was ist jetzt, Dave? Helfen Sie uns?«
    Dave seufzte und kratzte sich am Kopf. »Wenn das Great Northern Hotel dichtmacht, wird es auch Marree bald nicht mehr geben«, sagte er nachdenklich.
    »So ist es«, pflichtete Arabella ihm bei.
    »Und die einheimischen Farmer auch nicht. Und wenn es dazu kommt, werde auch ich davon betroffen sein …«
    »So ist es«, sagte Arabella noch einmal, die spüren konnte, wie sie Dave allmählich für sich gewann. »Es wird allen zugute kommen, wenn wir Tony und Maggie helfen.«
    »Man braucht Wasser, um Bier zu brauen, und ich hab nicht viel. Es hat lange nicht geregnet. Im Tank ist zwar noch etwas, aber ich bezweifle, dass es für die Menge Bier reicht, die Sie brauchen.«
    Daran hatte Arabella gar nicht gedacht. »Könnten Sie überprüfen, wie viel Wasser Sie haben?«
    »Klar. Ich kann einen Messstab in den Tank stecken«, sagte Dave.
    Arabella folgte ihm hinter das Gebäude, wo der Regenwassertank stand. Einen langen Stab in der Hand, stieg Dave auf einen Stuhl und nahm oben am Tank einen kleinen Deckel ab. Dann versenkte er den Stab in dem Loch, bis er auf den Boden stieß, und zog ihn wieder heraus.
    Arabella konnte die Markierung sehen. Sie blickte Dave hoffnungsvoll an. »Ist es genug?«
    »Ich bin mir nicht sicher. Mit wie vielen Leuten rechnen Sie denn?«
    »Das weiß ich wirklich nicht«, sagte sie wahrheitsgemäß.
    »Fünf oder fünfhundert?«, fragte Dave. »Ich muss es wissen.«
    »Ich kann es wirklich nicht sagen. Aber wenn viele Leute kommen und wir kein Bier dahaben, wird unsere Feier ein Desaster.«
    »Nun ja, ein wenig Bier kann ich Ihnen schon brauen«, sagte Dave, »aber nicht genug für ein paar hundert durstige Kehlen.«
    »Wir wären für jeden Liter dankbar, Dave.«
    »Da gibt’s aber noch ein Problem«, sagte er.
    »Und welches?«
    »Wenn ich das Bier heute braue, müsste es ein paar Wochen lagern. Wenn Sie es in vierzehn Tagen haben wollen, ist es wahrscheinlich noch nicht richtig ausgereift«, sagte er.
    »Ich glaube nicht, dass es jemandem etwas ausmacht, wenn es nicht das allerbeste Bier ist, solange es nur kühl und nass ist.«
    »Na schön, dann mache ich mich gleich an die Arbeit. Heiligabend ist in zwei Wochen. Wir haben keine Zeit zu verlieren.«
    »Vielen Dank, Dave«, sagte Arabella. »Aber bitte plaudern Sie es nicht überall aus, dass Maggie und Tony in finanziellen Schwierigkeiten stecken. Tony ist sehr stolz, und Maggie auch.«
    »Da sind Sie mir aber was schuldig, Fitzi.«
    »Ich heiße Arabella! Und was soll das heißen, ich werde Ihnen etwas schuldig sein?«
    »Arabella – ein hochnäsiger Name, finden Sie nicht auch? Haben Sie reiche Eltern?«
    »Nein«, sagte sie und fragte sich, ob er es auf eine Erpressung anlegte. »Meine Eltern haben genug Geld, um damit auszukommen, aber das ist auch schon alles.« Sie hatte nicht die Absicht, ihm zu sagen, wie wohlhabend ihre Eltern waren.
    »Sie werden schon etwas für mich tun müssen, wenn ich Ihnen Ihr Bier brauen soll.«
    »Was denn?« Arabella wurde immer nervöser.
    »Sie müssen in nächster Zeit hier mal Klavier spielen.«
    Arabella seufzte vor Erleichterung innerlich auf. »Moira sagte, Sie hätten kein Klavier«, erwiderte sie dann und schaute sich um.
    »Stimmt, aber wenn wir eins besorgen, werden Sie dann hier spielen?«
    »Ja natürlich«, sagte Arabella, über seinen Optimismus lächelnd.
    »Dann sind wir im Geschäft, Fitzi.«
    Arabella seufzte entnervt.
     
    Dave hatte einen Kellerraum unter dem Hotel, wo er die »Würze«, wie er es nannte, gären ließ und das Bier dann in Flaschen abfüllte. Arabella ging mit ihm hinunter, als er seine Gerätschaften zusammensuchte. Sie sah, dass es nicht sehr sauber war, aber es war angenehm kühl.
    Dave schien sein Handwerk zu verstehen. Als Arabella ihm hinauf in die Küche folgte, redete er ununterbrochen von dem Verfahren. Zuerst stellte er zwei große Töpfe mit Wasser auf den Herd, um es zum Kochen zu bringen. Einer enthielt anderthalb Gallonen, der andere fünf Gallonen. Er müsse fast den ganzen Tag Wasser kochen, erklärte er Arabella, damit er genug habe, um mit dem Brauen beginnen zu können. Arabella war erleichtert, dass er sich sofort an die Arbeit machte; sie hatte nicht damit gerechnet, dass es so einfach sein würde, ihn auf Trab zu bringen. Offensichtlich hatte sie die richtige Entscheidung getroffen, als sie ihm

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