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Im Tal der flammenden Sonne - Roman

Titel: Im Tal der flammenden Sonne - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran Sylvia Strasser Veronika Duenninger
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gearbeitet. Ihre Eltern würden aus allen Wolken fallen, wenn sie erführen, dass sie in einem Hotel als Tellerwäscherin arbeitete!
    Maggie kam in die Küche, ein Tablett Gläser in den Händen. Sie war sichtlich überrascht, als sie Jonathan an der Spüle stehen sah. »Sind Lily und Missy nicht gekommen?«
    »Doch, aber beide waren betrunken«, antwortete Arabella. »Sie haben sich gestritten, dass die Fetzen flogen, und einen Teller zerbrochen.Dann sind sie wieder gegangen.«
    Maggie schloss die Augen und stieß einen gereizten Seufzer aus. »Und jetzt haben Sie den ganzen Abwasch gemacht?« Sie sah Jonathan an. »Das war wirklich nett von Ihnen, vielen Dank.« Sie klang sehr müde. »Bis auf ein paar Farmarbeiter, die noch austrinken, sind alle gegangen. Tony bringt Wally Jackson heim, weil der in seiner Verfassung nicht mehr allein nach Hause finden würde.« Maggie stellte das Tablett auf die Arbeitsfläche. Plötzlich gaben ihre Knie nach. Sie griff sich an die Brust und stützte sich mit der anderen Hand ab, um nicht zu fallen.
    Jonathan eilte zu ihr, fasste sie um die Taille und half ihr zu einem Stuhl. »Alles in Ordnung, Maggie?«
    »Ja … ja, es geht schon wieder«, flüsterte sie atemlos. »Mir ist nur ein bisschen … schwindlig. Das hab ich manchmal.«
    »Sie sollten sich hinlegen.«
    In diesem Moment kam Tony herein. Als er sah, dass Arabella und Jonathan sich besorgt über seine Frau beugten, die zusammengesunken dasaß, eilte er mit großen Schritten zu ihr. »Maggie! Was hast du?«
    Seine Stimme zitterte vor Angst.
    »Mir fehlt nichts, Tony … mir war bloß ein bisschen schwindlig. Daran ist nur diese furchtbare Hitze schuld.«
    »Du bist erschöpft. Komm, ich bring dich hinauf, dann legst du dich hin.«
    »Ach Unsinn, Schatz, mir geht’s gut. Außerdem wartet noch eine Menge Arbeit auf mich.«
    »Keine Widerrede, Maggie«, sagte Tony streng. »Du musst dich ausruhen. Es war ein langer Tag für uns beide.«
    »Aber die Gläser …«
    »Überlassen Sie das uns«, sagte Jonathan. »Wir machen das schon.«
    »Sie haben bereits so viel getan«, sagte Maggie.
    »Dann kommt’s auf ein paar Gläser auch nicht mehr an«, erwiderte Jonathan. »Gehen Sie schlafen, und ruhen Sie sich aus.«
    Maggie sah ihn dankbar an. »Ich weiß gar nicht, wie ich Ihnen danken soll.« Sie ließ sich von Tony hinausführen.
    Arabella stöhnte innerlich auf. »Ich bin auch müde«, sagte sie, als die McMahons außer Hörweite waren. »Können die Gläser nicht bis morgen warten?«
    »Was meinen Sie, wie Maggie sich fühlen würde, wenn sie morgen früh herunterkäme und als Erstes die schmutzigen Gläser sähe?«
    Daran hatte Arabella nicht gedacht, und es erstaunte sie, dass ausgerechnet Jonathan auf den Gedanken gekommen war. Anscheinend war er nicht nur ein rücksichtsvoller Mann, sondern steckte auch voller Überraschungen. Nicht viele Männer würden freiwillig Geschirr abwaschen. Ihren Vater hatte sie nie auch nur in der Nähe des Spülsteins gesehen, nicht einmal dann, wenn ihre Haushälterin ihren freien Tag hatte.
    Jonathan ging, um schmutzige Gläser aus der Bar und dem Speisesaal zu holen. Auf dem Weg zurück in die Küche begegnete er Tony, der Maggie in ihr Schlafzimmer gebracht hatte.
    »Ich wollte Ihnen und Miss Fitzherbert nur sagen, dass Sie die Gläser stehen lassen sollen. Sie beide haben für heute genug getan. Wir sind Ihnen sehr dankbar für die Hilfe.«
    Jonathan nickte. »Sollen wir die Gläser nicht lieber doch noch spülen?«
    »Nein, das kann bis morgen warten. Sie und Miss Fitzherbert sind bestimmt rechtschaffen müde.«
    »Na schön, dann machen wir es gleich morgen früh. Sagen Sie Maggie, sie soll sich richtig ausschlafen.«
    »Das werde ich, aber ich bezweifle, dass sie auf mich hören wird«, meinte Tony.
    »Wo steckt eigentlich Stuart Thompson?«
    »Er hat sich vor etwa einer Stunde auf sein Zimmer zurückgezogen, weil er völlig erledigt war. Kein Wunder!« Tony schüttelte den Kopf. »Er ist heute Morgen in aller Frühe mit Goolim Rasool und seinen Kamelen aufgebrochen und den Oodnadatta Track entlang bis zum Dingo-Zaun geritten. Er war todmüde, als er zurückkam, deshalb rechne ich es ihm umso höher an, dass er mir noch in der Bar geholfen hat. Also dann, eine gute Nacht. Schlafen Sie gut.«
    »Das wünsche ich Ihnen auch«, erwiderte Jonathan.
    Er ging in die Küche und sagte Arabella, sie sollten die Gläser stehen lassen. Sie war sichtlich erleichtert. Gemeinsam gingen sie zur

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