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Im Tal der flammenden Sonne - Roman

Titel: Im Tal der flammenden Sonne - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran Sylvia Strasser Veronika Duenninger
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schlug die Tür hinter sich zu und drehte den Schlüssel herum.
    Dann roch sie den Rauch.
    »O nein!«, schrie sie auf.
    Im gleichen Moment kam Maggie herein. Die Steaks waren auf der einen Seite völlig verkohlt; Rauchschwaden zogen durch die Küche.
    »Was haben Sie denn jetzt wieder angestellt?«, stieß Maggie hervor. Sie riss die Steaks vom Rost und fächelte mit der anderen Hand den Rauch weg.
    »Da draußen war jemand!«, jammerte Arabella hysterisch. »Ein Mann! Ich glaube, es war Wally Jackson!«
    Maggie blickte aus dem Fenster. »Es ist stockdunkel da draußen. Wie wollen Sie da etwas erkennen?«
    »Ich habe ein seltsames Geräusch gehört, und da bin ich raus, um nachzuschauen. Ich dachte zuerst, es wäre ein Wombat, und dann …«
    »Die sieht man hier des Öfteren. Sie durchwühlen die Abfälle nach Essensresten.«
    »… und dann hab ich gesehen, dass es ein Mann war. Er hat sich in der Nähe der Außentoilette herumgetrieben.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Wenn ich es sage!«
    »Das hätte Gott weiß wer sein können, Arabella. Die Aborigines lungern auch ständig hier herum.«
    Arabella schüttelte energisch den Kopf. »Nein, es war ein Weißer.« Obwohl sie ihn nur flüchtig gesehen hatte, war sie ganz sicher. »Und er hat wie Wally Jackson ausgesehen.«
    Maggie konnte ihr schlecht das Gegenteil beweisen. Außerdem wusste sie, dass sie nicht ganz unschuldig an Arabellas Panikattacke war. »Sie haben sich ganz bestimmt getäuscht«, sagte sie, um Arabella zu beruhigen. »Wally wird sich hier so bald nicht blicken lassen. Er ist in seinem Stolz verletzt.« Sie seufzte. »Schade um die Steaks. Sie hätten besser aufpassen müssen, Arabella. Tony sollte das lieber nicht sehen.« Sie stellte einen großen Teller auf die verkohlten Steaks. »Machen Sie die Tür auf, damit der Rauch abziehen kann.«
    Arabella starrte sie ängstlich an. »Auf keinen Fall!«
    Maggie verdrehte die Augen. »Herrgott, dann mach ich es eben. Bei der Gelegenheit kann ich auch gleich das Licht draußen einschalten.«
    Als sie zurückkam, begann sie mit den Essensvorbereitungen. Sie warf ein paar neue Steaks auf den Rost, legte Brotscheiben zum Rösten dazu und briet Eier, als die Steaks fast durch waren. Im Handumdrehen waren die Sandwiches fertig.
    »Haben Sie schon überlegt, was Sie den Männern sagen könnten, damit sie Wally nicht mehr hänseln?«, fragte Maggie und schloss die Tür wieder.
    Arabella schüttelte den Kopf. »Nein.«
    Maggie warf ihr einen tadelnden Blick zu, während sie die Teller mit den Sandwiches nahm. »Fangen Sie schon mal an, die Küche aufzuräumen«, sagte sie und eilte hinaus.
    Arabella gehorchte, achtete jedoch darauf, dem Fenster und der Tür nicht zu nahe zu kommen. Als Maggie die leeren Teller zurückbrachte, bat sie Arabella, das Geschirr zu spülen. Das aber bedeutete, dass sie direkt am Fenster stehen müsste.
    »Könnten Sie das nicht machen, Maggie? Wenn Wally da draußen herumlungert …«
    »Ganz bestimmt nicht, weil er nicht von seinen Freunden gesehen werden will, wenn die zur Toilette müssen«, entgegnete Maggie mit Entschiedenheit und kehrte in die Bar zurück, um schmutzige Gläser zu holen.
    Arabella sah ein, dass Maggie Recht hatte. Wally würde sich bestimmt nicht draußen herumtreiben, zumal jetzt Licht brannte. Arabella nahm die Schüssel Wasser, die Maggie zum Erwärmen hinten auf den Rost gestellt hatte, und füllte das Spülbecken. Als sie die Teller ins Wasser stellen wollte, tauchte plötzlich ein Gesicht hinter der Fensterscheibe auf. Arabella stieß einen Entsetzensschrei aus und ließ die Teller fallen. Scherben klirrten.
    Die Tür flog auf, und Maggie kam mit Tony in die Küche gestürzt.
    »Was ist los?« Maggie warf einen Blick ins Spülbecken und sah das zerbrochene Geschirr. »Was haben Sie denn jetzt schon wieder gemacht?«
    »Da war ein … ein Gesicht am Fenster!«, stammelte Arabella. Sie zitterte am ganzen Leib.
    »Ein Gesicht?« Maggie schüttelte den Kopf, als wollte sie sagen: Was für ein alberner Gedanke! Sie stieß die Hintertür auf und ging nach draußen.
    Tony seufzte tief. Er war überzeugt, Arabella wollte sich nur vor der Arbeit drücken. Wortlos drehte er sich um und kehrte in die Bar zurück.
    Arabella drückte sich an die Wand neben dem Fenster, damit sie von draußen nicht gesehen werden konnte. Sie hörte, wie Maggie mit jemandem redete. Einen Augenblick später kam sie wieder herein.
    »War es Wally?«, hauchte Arabella.
    »Nein, das war Jack Emu.

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