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Im Tal der flammenden Sonne - Roman

Titel: Im Tal der flammenden Sonne - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran Sylvia Strasser Veronika Duenninger
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kann.«
    »Das wird nicht nötig sein. Ich kenne mich in der Wüste bestens aus.«
    Jonathan nickte. »Das glaube ich Ihnen, aber es kann nicht schaden, für alle Eventualitäten gerüstet zu sein. Da draußen kann man sich schnell ein Bein brechen oder von einer Schlange gebissen werden.«
    »Das Risiko gehe ich ein«, meinte Stuart halb im Scherz.
    »Aber wenn Ihnen nun wirklich etwas zustößt«, sagte Arabella. »Wir wüssten doch gar nicht, wo wir nach Ihnen suchen sollen.«
    »Würden Sie mich denn vermissen?«, fragte Stuart.
    Arabella wurde rot. Sie wusste nicht, was sie darauf erwidern sollte, doch als sie sein Grinsen sah, erkannte sie, dass er sie nur aufzog. »Na ja … ein bisschen schon.« Sie schaute Jonathan an, der den Wortwechsel befremdet verfolgt hatte. »Wir würden uns natürlich Sorgen machen, nicht wahr?«
    »Natürlich«, pflichtete Jonathan ihr steif bei. »Die Frage ist, ob das Gold es wert ist, dass Sie Ihr Leben dafür aufs Spiel setzen.«
    »Es wird mich viel eher mein Leben kosten, wenn jemand herausfindet, wo die Ader ist«, erwiderte Stuart leise. »Ich habe lange in Goldgräberstädten gelebt und weiß, was das Gold aus Menschen machen kann. Solange niemand meinen Aufenthaltsort kennt, bin ich in Sicherheit.« Stuart waren das Geflüster in der Bar und die verstohlenen Blicke, die man ihm zuwarf, nicht entgangen. Die Leute waren neugierig. Stuart war ihren Fragen ausgewichen, so gut es ging, und hatte Goolim zu absolutem Stillschweigen verpflichtet, obwohl der Afghane die genaue Lage der Schürfstelle gar nicht kannte: Je weniger er wusste, desto weniger könnte er verraten, falls man ihn mit Gewalt dazu bringen wollte, sein Wissen preiszugeben.
    »Passen Sie auf sich auf, Stuart.« Jonathan reichte dem Goldgräber die Hand, als dieser sich erhob. »Und treffen Sie zu Ihrer eigenen Sicherheit alle notwendigen Vorkehrungen.«
    »Das werde ich, Jonathan.«
    »Seien Sie auf der Hut, Stuart«, ermahnte auch Arabella ihn. »Ich weiß, wie es ist, sich in der Wüste zu verirren. Und ich weiß auch, wie viel Glück ich hatte, dass die Aborigines mich gefunden haben.«
    »Ich pass schon auf, keine Angst.« Er zwinkerte Arabella zu und wandte sich zum Gehen.
    »Hoffentlich weiß er, auf was er sich einlässt«, murmelte Jonathan, als Stuart gegangen war, und schaute Arabella prüfend an. Er hatte bemerkt, wie Stuart ihr zugezwinkert hatte, und nun fragte er sich, ob sie in ihn verliebt war. Doch er traute sich nicht, das Thema anzuschneiden.
    »Ja, das hoffe ich auch«, sagte Arabella leise. Sie legte ihre Hand kurz auf die von Jonathan. »Sie sind sehr nett, wissen Sie das?«
    »Nett?«, wiederholte er enttäuscht. Das war nicht unbedingt, was er zu hören wünschte.
    »Ja, Sie sorgen sich immer um andere Menschen, und das finde ich großartig.«
    »Danke«, versetzte er trocken. Er hätte sie gern gefragt, ob sie Stuart auch »nett« fand, verkniff es sich aber.
     
    Nicht weit von Frankie Millers Haus entfernt unterhielt Wally Jackson sich leise mit einem eingeborenen Fährtenleser namens Ernie Mandawauy. Die beiden Männer standen hinter einem Eukalyptusbaum, damit sie nicht gesehen wurden.
    »Kannst du die Fährte eines Weißen auf einem Kamel oder einem Pferd verfolgen, Ernie?«
    »Was für eine Frage, Wally!«, antwortete Ernie empört. Seiner Ansicht nach hatte er einen geradezu legendären Ruf als Fährtenleser.
    »Er darf nicht merken, dass du ihm folgst«, schärfte Wally dem Aborigine ein. Er spähte hinter dem dicken Stamm des Eukalyptusbaumes hervor. Weit und breit war kein Mensch zu sehen. Sein Blick schweifte zum Great Northern Hotel hinüber. Der Vormittag war noch nicht vorüber, aber die Hitze flirrte bereits über der roten Erde.
    »Er wird nichts merken, keine Angst«, versicherte Ernie. Die Augen halb zugekniffen, fügte er hinzu: »Ein Weißer, sagst du?«
    »Ja, aber du kennst ihn wahrscheinlich nicht, er ist noch nicht lange in der Stadt.«
    »Ein Weißer ist besonders leicht zu verfolgen«, meinte Ernie zuversichtlich.
    Wollte er damit andeuten, dass die Weißen dumm waren? Wally schluckte seinen Ärger über die Bemerkung hinunter. »Ich hab gehört, er will heute aufbrechen, also geh rüber zum Hotel und leg dich auf die Lauer. Pass auf, dass er dich nicht sieht, verstanden? Er wird verdammt vorsichtig sein. Wahrscheinlich rechnet er sogar damit, dass jemand versucht, ihm zu folgen.«
    »Er wird nichts merken, Wally, verlass dich drauf. Wann krieg ich mein

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