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Im Tal der flammenden Sonne - Roman

Titel: Im Tal der flammenden Sonne - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran Sylvia Strasser Veronika Duenninger
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Geld?«
    Wally wusste, dass Ernie es unverzüglich in Schnaps umsetzen würde. Er zitterte förmlich in gieriger Vorfreude. »Sobald du zurück bist und mir sagst, wo die Goldader ist«, erwiderte er schroff.
    »Entweder du gibst mir einen Teil gleich oder ich bleib da«, drohte Ernie.
    Wally unterdrückte seinen Zorn. Er hatte keine andere Wahl, als auf Ernies Forderung einzugehen. Unwillig zog er einen Geldschein aus der Hosentasche und wedelte Ernie damit vor der Nase herum. »Den kriegst du, wenn du mir versprichst, das Geld erst nach deiner Rückkehr auszugeben!«
    »Meinetwegen«, knurrte Ernie. Wally glaubte ihm zwar nicht, gab ihm das Geld aber dennoch.
    Als Wally ins Haus zurückging, machten Ted und Les, die in der Küche auf ihn gewartet hatten, betretene Gesichter. Wally hatte sie in seinen Plan eingeweiht, ihre Bedenken einfach vom Tisch gewischt und rücksichtslos seinen Kopf durchgesetzt.
    »Ich weiß nicht, Jacko«, sagte Les und zog nervös an seiner Zigarette. »Die ganze Sache gefällt mir nicht.« Je länger er über Wallys Plan nachdachte, desto unruhiger wurde er.
    Wally hatte Les immer schon für einen Waschlappen gehalten, deshalb erstaunte ihn dessen Bemerkung nicht. »Ich sehe nicht ein, warum Stuart Thompson das ganze Gold für sich allein behalten soll«, knurrte Wally. »Der Kerl ist nicht von hier, er gehört nicht mal hierher. Wir sind hier zu Hause! Das Land um Marree ist unser Land!«
    »Und wenn es gar kein Gold gibt?«, warf Ted ein. »Vielleicht irrt Stuart Thompson sich ja.«
    »Euch ist doch auch aufgefallen, wie er sich verändert hat. Erst erzählt er jedem, was er vorhat, und dann kriegt er auf einmal den Mund nicht mehr auf. Seit ein paar Tagen tut er richtig geheimnisvoll. Ich sag euch, der ist auf eine fette Ader gestoßen! Er hätte die Leute hier fragen müssen, ob sie ihren Anspruch geltend machen wollen. Sein Pech, dass er es nicht getan hat. Jetzt wird er am Ende mit leeren Händen dastehen.«
    Les und Ted wechselten einen vielsagenden Blick. Wallys Plan gefiel ihnen immer weniger. Jetzt, wo Terry Higgins wieder da war, erschien ihnen das Ganze viel zu riskant.
    »Der Verdacht wird zuerst auf uns fallen, wenn Thompson ausgeraubt wird«, gab Ted zu bedenken. »Hast du daran schon gedacht?«
    »Na und? Solange sie uns nichts beweisen können …« Mit einem gereizten Blick in die sorgenvollen Gesichter seiner Kumpel fuhr Wally fort: »Wir schauen uns nur mal um, sobald wir wissen, wo sich das Vorkommen befindet, okay? Falls nicht viel da ist, lassen wir die Finger davon.«
    Weder Les noch Ted glaubten ihm. Wally würde sich alles, was er fand, unter den Nagel reißen.
    »Du wirst Thompson doch nichts tun, Jacko?« Les wusste, wie unberechenbar Wally war, und das machte ihn noch nervöser.
    Wallys Augen wurden schmal. So langsam ging Les ihm mächtig auf die Nerven. »Hör zu, Les, du kannst gern aussteigen, wenn du die Hosen voll hast. Umso mehr bleibt für mich und Ted übrig.«
    Ted warf Les einen unbehaglichen Blick zu. Les sollte nicht denken, er und Wally hätten hinter seinem Rücken eine heimliche Absprache getroffen. »Hier in der Stadt können wir sowieso nichts von der Beute ausgeben«, meinte er. »Terry Higgins wird ein wachsames Auge auf uns haben.«
    »Verdammt, jetzt reicht’s mir aber!«, explodierte Wally. »Haut doch ab, ihr Schlappschwänze, ich zieh das Ding allein durch! Jeder Putzlumpen hat mehr Rückgrat als ihr beide!«
    »So solltest du nicht mit uns reden, Wally.« Les machte ein beleidigtes Gesicht. »Wir wollen doch bloß sichergehen, dass du auch wirklich an alles gedacht hast.«
    Wally schnaubte verächtlich. »Ihr seid zwei Miesmacher, die keinen Mumm in den Knochen haben. Deshalb werdet ihr auch nie aus diesem Nest rauskommen. Ich schon! Ich werde mit meinem Anteil nach Sydney fahren und mir ein schönes Leben machen!«
    »Wir werden nirgendwohin fahren, so lange kein Zug verkehrt«, bemerkte Ted trocken.
    »Wir brauchen nichts weiter zu tun, als die Klappe zu halten und in Ruhe abzuwarten.«
    »Und wo sollen wir das Gold so lange verstecken?«, fragte Les, dem Wallys Plan Bauchschmerzen bereitete.
    Wally starrte ihn ungläubig an. »Ist dir schon mal aufgefallen, dass Marree mitten in der Wüste liegt, du Trottel?«
    »Na und?«
    Wally verdrehte genervt die Augen. »Die Wüste ist etliche tausend Meilen groß, da gibt es Millionen Verstecke! Selbst wenn Higgins uns verdächtigen würde, das Gold irgendwo vergraben zu haben, würde er es

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