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Im Tal des Fuchses: Roman (German Edition)

Im Tal des Fuchses: Roman (German Edition)

Titel: Im Tal des Fuchses: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte Link
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aufgeschraubt, froh über die Ruhe und das Dämmerlicht hier drinnen, als an die Tür geklopft wurde. Eine Frau streckte den Kopf in den Raum.
    »Miss Nora Franklin?« Sie hielt einen Ausweis in die Höhe. »Detective Inspector Olivia Morgan. Wir kennen uns. Ich war vor einigen Wochen schon einmal bei Ihnen daheim in Ihrer Wohnung.«
    Nora richtete sich auf. Sie erinnerte sich an die Polizistin. Sie hatte Ryan damals wegen des Überfalls auf Debbie sprechen wollen. Weshalb kam sie diesmal? Noras Herz begann zu rasen. Sie hoffte, dass man ihr ihre Angst nicht anmerkte.
    »Ja?«, sagte sie fragend.
    Ein Mann tauchte hinter Morgan auf.
    » DS Jenkins«, stellte sie ihn vor. Sie strich sich eine Haarsträhne aus der Stirn. »Ihre Kolleginnen haben uns gesagt, wo wir Sie finden.« Sie war wahrscheinlich im ganzen Krankenhaus herumgeirrt.
    »Ich habe gleich den nächsten Patienten«, behauptete Nora.
    Morgan schüttelte den Kopf. Unaufgefordert nahm sie auf einem der Klappstühle Platz, während DS Jenkins an den Türrahmen gelehnt stehen blieb. Das Betreten eines Damenumkleideraums schien ihm höchst unangenehm zu sein.
    »Ich habe Ihren heutigen Dienstplan gesehen«, sagte Morgan. »Den nächsten Patienten haben Sie um 14 Uhr. Uns bleibt also eine gute halbe Stunde.«
    »Okay?«, entgegnete Nora wachsam. Im Zusammenhang mit allem anderen bedeutete das Auftauchen der Polizisten hier in der Klinik mit Sicherheit nichts Gutes.
    Wie sich herausstellte, ging es um den Fall der verschwundenen Alexia Reece aus Swansea. Auf Morgans Frage hin bejahte Nora: Sie hatte davon gelesen.
    »Nun, es führt im Augenblick zu weit, Ihnen alle Details zu schildern«, sagte Morgan, was die höfliche Umschreibung dafür war, dass sie Nora natürlich nicht in die Feinheiten der Ermittlungsarbeit einweihen würde, »aber Sie haben sicherlich auch gelesen, dass der Fall Reece erhebliche Parallelen zu einem anderen Fall aufweist, der sich vor knapp drei Jahren in Pembrokeshire zugetragen hat: der Fall Dr. Vanessa Willard.«
    »Ja«, sagte Nora. Ihr brach der Schweiß aus. Sie schüttelte ihren Pony nach vorn. Sicher sah man die Perlen auf ihrer Stirn.
    »Wir haben den Hinweis bekommen, dass jemand, der einen blauen, schon ziemlich alten Corolla fährt, das Haus von Matthew Willard, Vanessa Willards Ehemann, mehrfach … observiert hat.«
    »Blauer Corolla«, wiederholte Nora mit matter Stimme.
    Morgan musterte sie scharf. »Um aufrichtig zu sein, Miss Franklin, wir haben nicht das komplette Kennzeichen. Aber wir haben es teilweise, und damit konnten wir die Zahl der in Frage kommenden Fahrzeuge zumindest erheblich einschränken. Sie gehören somit in den Kreis derer, die wir ansprechen.«
    »Ich … kann Ihnen vermutlich nicht helfen«, sagte Nora. Sie räusperte sich. Ihre Stimme hörte sich komisch an. Matthew Willard observieren. Wieso?
    »Kennen Sie eine Jenna Robinson aus Swansea?«, fragte Morgan.
    »Nein. Wer ist das?«
    »Die neue Lebensgefährtin von Matthew Willard. Ihr fiel das besagte Auto vor ihrer Haustür auf. Sie hat uns darauf aufmerksam gemacht. Wir haben uns noch am Samstag in der Straße in Mumbles umgehört, in der Matthew Willard lebt, und tatsächlich hat sich gestern Abend eine Anwohnerin von dort, die über das Wochenende verreist war und verspätet von unseren Nachforschungen erfuhr, bei uns gemeldet. Sie hatte ebenfalls dieses Fahrzeug bemerkt und sich darüber gewundert. Zum Glück bekam sie sogar noch Teile des Kennzeichens zusammen.«
    »Ich habe niemanden observiert«, sagte Nora. »Weshalb sollte ich das auch tun?«
    »Sie nicht, Miss Franklin. Es war ein junger Mann, der in dem Auto saß. Seine Beschreibung deckt sich ziemlich mit dem Aussehen Ihres … Wie soll ich ihn nennen? Untermieter? Mitbewohner? Lebensgefährte?«
    »Sie meinen Ryan Lee«, sagte Nora. Ihr Herzschlag wollte sich nicht beruhigen. Verdammt, verdammt, verdammt. Er hatte ihr immer noch nicht alles gesagt. Sie dachte an die vielen Stunden, in denen er mit ihrem Auto unterwegs gewesen war, sich entweder angeblich bei Debbie aufgehalten hatte oder einfach so herumgefahren war. Sie zweifelte keinen Moment daran, dass er derjenige war, der vor Willards Haus herumgelungert hatte und vor dem dieser … wie hieß sie? Jenna Robinson. Was hatte er herausfinden wollen? Ob Vanessa dort irgendwo ihre Bahnen zog? Sie hoffte es, hoffte es zutiefst. Was, wenn er irgendetwas mit dem Verschwinden dieser Alexia Reece zu tun hatte?
    Sie merkte, dass Morgan sie

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