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Im Taumel der Herzen - Roman

Im Taumel der Herzen - Roman

Titel: Im Taumel der Herzen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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andere Stimmen, ein paar davon mit amerikanischem Akzent. Nun konnte sie nur noch hoffen, dass James wenigstens zu Hause war und nicht wieder versuchte, der Verwandtschaft seiner Frau aus dem Weg zu gehen.
    Dann aber hörte sie eine einzelne Stimme erklären: »Ich habe dort die ganze Woche nach ihm gesucht und die Leute befragt. Ich habe Richards Bruder von einem Ausflug mit seinem Sohn abgehalten, weil ich unbedingt wollte, dass er jeden Winkel ihres Hauses durchsucht – was er auch getan hat. Rich ist nicht dort. Ich habe sogar in den nahe gelegenen Gefängnissen nachgesehen. Inzwischen sind mir die Ideen ausgegangen, Gabby. Er ist weg, einfach verschwunden!«
    Julia erkannte die Stimme als die von Richards Freund Ohr. Genau in dem Moment, als er den letzten Satz zu Ende sprach, erreichte sie die Tür. James war dort und verzog wie üblich keine Miene. Georgina und Gabrielle, die auf dem Sofa saßen, wirkten beide besorgt, Gabrielle sogar richtig beunruhigt. Drew stand hinter dem Sofa und hatte seiner Frau eine Hand auf die Schulter gelegt. Boyd und Ohr saßen auf dem Sofa gegenüber.
    »Wir wissen beide, dass er nicht einfach verschwinden würde, ohne uns Bescheid zu geben«, wandte Gabrielle sich an Ohr. »Demnach ist er noch irgendwo hier in der Gegend, wir müssen lediglich herausfinden, wo. Du sagst, er hasst seinen Vater? Und deswegen hat er uns nie von ihm erzählt?«
    »Seine Verlobte hasst er ebenfalls. Kein Wunder, dass er nie nach England zurückwollte!«
    Julia war bei diesen Worten zusammengezuckt. Offenbar
hatte Ohr der Gruppe bereits einiges über ihre Beziehung zu Richard erzählt, bevor sie zufällig die letzten paar Sätze des Gesprächs mitbekommen hatte. Trotzdem war sie sehr überrascht, als er nun hinzufügte: »Sie muss auf jeden Fall befragt werden, aber das überlasse ich euch.«
    »Du glaubst doch nicht etwa …?«
    »Zumindest war sie an dem Tag dort«, fiel Ohr Gabrielle ins Wort, »und nach der Verwüstung im Gasthaus zu urteilen, wurde Richard mit Gewalt von dort verschleppt. Außerdem hat sie damit gedroht, ihn umzubringen.«
    »Gütiger Gott, das ist mir doch nur im Eifer des Gefechts herausgerutscht!«, erklärte Julia voller Abscheu, während sie den Raum betrat. Alle Blicke richteten sich auf sie. »In Wirklichkeit würde ich das doch nie tun!«
    James erholte sich als Erster von dieser unerwarteten Offenbarung. » Du bist die andere Hälfte des verlobten Paars? Ja, natürlich, dein vermisster Verlobter und all das. Was für eine Ironie des Schicksals!«
    Auch Gabrielle hatte sich inzwischen wieder gefangen. Stirnrunzelnd fragte sie Julia: »Aber warum hast du behauptet, ihn gerade erst kennengelernt zu haben, wenn du doch schon dein ganzes Leben lang mit ihm verlobt bist?«
    »Auf dem Ball trug er eine Maske und stellte sich unter einem falschen Namen vor – Jean Paul, wenn ich mich richtig erinnere«, rief Julia ihr ins Gedächtnis.
    »Ach ja, natürlich.« Abrupt fügte Gabrielle hinzu: »Weißt du vielleicht, was mit ihm passiert ist?«
    »Ja.«
    »Gott sei Dank!«
    »Nein, es gibt leider keinen Grund, dankbar zu sein«, entgegnete Julia in ernstem Ton. »Ich komme gerade vom Land, wo ich mit seinem Vater gesprochen habe. Ich wollte dem Grafen mitteilen, dass ich nicht länger gewillt bin, den Heiratsvertrag
zu respektieren, nachdem ich Richard getroffen hatte und wir als erwachsene Menschen übereingekommen waren, dass es keine Heirat geben werde. Im Gegenzug ließ der Graf mich wissen, Richard werde in sieben Monaten seine Meinung ändern, ich solle mich also auf eine Hochzeit vorbereiten. Ich antwortete ihm, dass ich nicht bereit sei, auch nur einen Monat länger zu warten. Woraufhin er mir damit drohte, meine Familie zu ruinieren. Da ich der Meinung war, dass er im Hinblick auf diesen seltsamen Zeitrahmen von sieben Monaten nur bluffte, versuchte ich es meinerseits ebenfalls mit einem Bluff. Ich erklärte ihm, wenn er mir keinen vernünftigen Grund nennen könne, warum Richard es sich in diesen sieben Monaten plötzlich anders überlegen sollte, sei die Angelegenheit für mich endgültig erledigt. Also nannte er mir den Grund. Er erwähnte irgendwelche kleineren Vergehen, für die Richard bestraft werden müsse, und …«
    »Die Sachen, die Richard damals angestellt hat, um seinen Vater dazu zu bringen, sich von ihm loszusagen?«, warf Ohr ungläubig ein.
    »In welchem Gefängnis sitzt er?«, meldete Drew sich zu Wort. »Wir holen ihn von dort heraus!«
    »Das war auch

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