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Im Taumel der Sehnsucht

Im Taumel der Sehnsucht

Titel: Im Taumel der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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sie sich nur so gehenlassen können? Er mußte sie ja für ein lockeres Frauenzimmer halten!
    »Und jetzt sagen Sie mir noch einmal ins Gesicht, daß nichts zwischen uns besteht«, verlangte Bradford. Seine Stimme klang schroff und, wie sie verärgert zur Kenntnis nahm, fürchterlich triumphierend.
    »Ich leugne ja nicht, daß Sie recht angenehm küssen«, erwiderte Caroline. Sie blickte auf, und ihre klaren Augen zogen Bradford erneut in ihren Bann.
    »Ich will Sie, Caroline.« So weit zum Thema >süße Wortes dachte Bradford und zog in Gedanken eine Grimasse. Er hätte sich für sein hastiges Vorgehen ohrfeigen mögen, als er sah, wie sich ihre Miene veränderte.
    Ein drückendes Schweigen senkte sich über sie, während Caroline fassungslos zu ihm aufsah. Wie sollte sie reagieren? Sie war wütend, aber sie konnte die Schuld nur sich selbst zuschreiben. Sie hatte sich schließlich wie ein gewöhnliches Straßenmädchen benommen, hatte den Kuß erwidert, statt diesen Mann empört von sich zu stoßen. »Sie wollen mich?« fragte sie schließlich mit bebender Stimme. »Wie können Sie es wagen, mir etwas Derartiges zu sagen? Liegt es daran, daß ich Ihnen erlaubt habe, mich zu küssen?« Tränen quollen in ihre Augen, aber sie war zu aufgewühlt, um sich darum zu kümmern. »Ich will gar nicht wissen, ob Sie mich wollen!«
    Sie ließ Bradford nicht erst die Zeit, sich eine Erwiderung zu überlegen. Mit wachsendem Zorn fuhr sie fort: »Glauben Sie, Sie könnten alles haben, was sie wollen, nur weil Sie Titel und Rang besitzen? Nun, Mylord, Sie irren sich. Mich können Sie nicht haben, egal, wie sehr Sie mich wollen. Ich gehöre nicht zu Ihrer besseren Gesellschaft, und ich lasse mich auch nicht durch materiellen Wohlstand verlocken!«
    »Jede Frau läßt sich durch materielle Dinge verlocken«, murmelte Bradford.
    »Wollen Sie damit sagen, daß es bloß auf den Preis ankommt? Heißt das, Sie kriegen jede Frau, wenn nur der Preis stimmt?« Caroline straffte die Schultern und richtete sich zu voller Größe auf, als Bradford die Schultern zuckte. Ihr wütender Blick schien sich direkt in sein Inneres bohren zu wollen. »Sie beleidigen mich, Mylord!«
    »Nur weil ich aufrichtig zu Ihnen bin?«
    »Nein! Weil Sie tatsächlich glauben, was Sie da sagen«, fauchte Caroline. »Ich würde mich genauso wenig mit Ihnen einlassen, wie ich mich mit Ihrem König George einlassen würde.«
    »Ich verstehe nicht, wie Sie zu dem Schluß kommen, daß ich Sie als Mätresse haben will. Ich habe nur gesagt, daß ich Sie begehre. Und Sie sind beleidigt, wo Sie doch geschmeichelt sein sollten!« Auch Bradford war jetzt wütend, und er gab sich keine Mühe, das zu verbergen. »Aber wenn ich Ihnen den Hof mache und um Ihre Hand anhalte ... was dann?« Er hatte seine Hände links und rechts von ihrem Kopf gegen die Wand gestützt, und ihre Gesichter waren nur ein winziges Stück voneinander entfernt. Oh, er wußte genau, was sie wollte - in dieser Hinsicht war sie nicht anders als all die anderen Frauen. Und das ärgerliche war - so sehr es ihn auch schmerzte, es sich einzugestehen -, daß er sie beinahe genug begehrte, um es ihr zu geben. »Nicht wahr, dann würde sich Ihre Ansicht recht schnell ändern, oder?«
    Caroline sah ihn mit zornig funkelnden Augen an. »Wie bitte? Geschmeichelt soll ich sein? Sie meinen, Sie hätten mir ein Kompliment gemacht? Ha! Sie erzählen mir die ganze Zeit, daß es zwischen uns irgend etwas gibt. Einverstanden.« Sie brach ab, um nach Luft zu schnappen. »Aber es handelt sich hier nur um körperliche Anziehungskraft - nicht mehr! Glauben Sie ernsthaft, daß ich mich Ihnen aus einem derart armseligen Grund hingebe? Ich würde Sie niemals heiraten«, fuhr sie voller Inbrunst fort. »Sie behaupten, Sie wollten eine loyale, vertrauenswürdige, liebende Frau, aber Sie besitzen keine einzige von diesen Eigenschaften.«
    »Und woher wollen Sie das wissen?« fragte Bradford barsch.
    Caroline war zu aufgebracht, um sich einschüchtern zu lassen. »Erstens haben Sie angedeutet, daß Sie mich als Mätresse wollen. Und alles nur, weil wir uns zueinander hingezogen fühlen.«
    »Warum sonst sollte ich Sie als Geliebte wollen?« fragte Bradford. »Im übrigen habe ich Sie keinesfalls gebeten, meine Mätresse zu werden!« Den letzten Satz hatte er gebrüllt, aber es kümmerte ihn nicht, ob ihn jemand hörte.
    »Oh, aber das hätten Sie noch getan. Zweitens sind Sie viel zu egoistisch für meinen Geschmack. Tja, ich lasse

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