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Im Taumel der Sehnsucht

Im Taumel der Sehnsucht

Titel: Im Taumel der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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fügte sie beiläufig hinzu. »Und dieser Kuß eben war ein >Abschied-auf-ewig-Kuß<, nicht wahr, Mylord?«
    »Oh, nur ein Abschied bis morgen«, erwiderte Bradford. Er ignorierte ihren festen Schubs und nahm statt dessen Charitys Hand. »Es ist mir ein Vergnügen, Sie kennenzulernen, Charity.«
    Bradford und Charity tauschten ein paar Nettigkeiten aus, dann sprach Charity endlich das Thema an, das sie am meisten beschäftigte. »Mylord, kennen Sie zufällig einen Mann namens Paul Bleachley?« Sie warf Caroline einen unsicheren Blick zu, und diese lächelte sie ermutigend an. Caroline wußte, wie wichtig die Sache für ihre Cousine war, und hatte augenblicklich ein schlechtes Gewissen, daß sie Bradford noch nicht danach gefragt hatte.
    »Ja.«
    Dieses eine Wort hatte eine erstaunliche Wirkung. Caroline packte seinen Arm und versuchte, ihn zu sich zurückzuziehen, während Charity zur gleichen Zeit aufgeregt an seinem anderen Arm zupfte. »Sind Sie ihm in letzter Zeit begegnet?« fragte sie atemlos.
    Bradford nahm Carolines Hand und zog sie an seine Seite. Dann wandte er sich Charity zu. Sein Daumen rieb gegen Carolines Handinnenfläche, während er sich erzählen ließ, wie und wann Charity den Mann kennengelernt hatte.
    »Können Sie mir sagen, ob Paul verheiratet ist?« fragte Charity abschließend. »Er ist ganz plötzlich aus Boston verschwunden und hat mir nicht einmal einen Brief dagelassen.«
    »Nein«, antwortete Bradford. »Er ist nicht verheiratet. Er ist vor einigen Monaten aus den Kolonien zurückgekehrt und lebt jetzt in seinem Haus in den Außenbezirken von London.«
    Es gab noch sehr viel mehr zu erzählen, aber Bradford zögerte. Aus Charitys Reaktion schloß er, daß sie und Paul sich in der Zeit, die er in Übersee verbracht hatte, nähergekommen waren.
    Während er mit Unbehagen beobachtete, wie sich Charitys Augen mit Tränen füllte, versuchte Caroline, sich Bradfords Hand zu entziehen, um ihre Cousine zu trösten, doch Bradford ließ es nicht zu. Er zog ein leinenes Taschentuch aus seinem Rock und bot es Charity an. Dann schlug er vor, daß sie zu ihrem Onkel zurückkehren sollte und versprach, daß er und Caroline gleich nachfolgen würden.
    Caroline grinste, als sie das Taschentuch sah. Nirgendwo ein Zipfelchen Spitze, dachte sie zufrieden. Ganz wie sie es sich vorgestellt hatte.
    »Liebt sie Paul?« fragte Bradford, als Charity außer Hörweite war.
    Zögernd nickte Caroline. »Er hat Versprechungen gemacht, die er nicht eingehalten hat«, erwiderte sie. »Er hat ihr das Herz gebrochen.«
    »Paul geht es nicht besser«, sagte Bradford ruhig. »Ich könnte mir vorstellen, daß auch er sie liebt, sonst hätte er ihr überhaupt keine Versprechungen gemacht. Er ist ein ehrbarer Mann.«
    »So, ist er das? Ich fürchte, Sie irren sich!« sagte Caroline barsch. »Charity erzählte mir, daß er um ihre Hand angehalten hat. Sie hat ihm ihr Jawort gegeben, aber dann ist er einfach verschwunden.«
    Bradford ließ ihre Hand nicht los, während sie langsam über den Balkon zurückschlenderten. »Ich werde Ihnen sagen, was ich weiß, Caroline, aber Sie müssen sich genau überlegen, ob Sie es an Ihre Cousine weitergeben wollen. Das, was ich zu erzählen habe, wird Charity nur neue Pein verursachen, und ich meine, daß es vielleicht besser wäre, wenn Sie ihr die Wahrheit ersparen.«
    Caroline blieb stehen und drehte sich ihm zu. »Sagen Sie es mir und überlassen Sie mir die Entscheidung«, forderte sie ihn auf.
    Bradford nickte. »Während Paul in Boston war, wurde er schwer verwundet. Es hatte eine Explosion gege ben, und sein Schiff wurde vernichtet. Er hat im Grunde nur durch Glück überlebt, aber Narben davongetragen, die er sein ganzes Leben behalten wird. Wieder zurück in England hat er sich in sein Haus verkrochen - es liegt etwa eine Stunde zu Pferd von hier entfernt -, und empfängt keinerlei Besuch mehr. Nicht einmal seine Familie darf zu ihm kommen.«
    Caroline war erschüttert. »Haben Sie ihn gesehen?«
    »Ja. Kurz nachdem er nach London zurückgekehrt ist. Er kann einen Arm nicht mehr gebrauchen, und sein Gesicht ist vollkommen entstellt.«
    Caroline schloß die Augen und schüttelte langsam den Kopf. »Ich habe ihn für einen Schuft gehalten, als er einfach verschwunden ist, aber Charity hat nie geglaubt, daß er sie freiwillig hat sitzenlassen.« Sie holte tief Atem und sagte dann: »Beschreiben Sie mir sein Gesicht. Bitte, Bradford, halten Sie mich nicht für sensationslüstern. Ich

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