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Im Taumel der Sehnsucht

Im Taumel der Sehnsucht

Titel: Im Taumel der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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noch darüber klar werden konnte, welche Fluchtrichtung sie einschlagen sollte, hatte Bradford sie schon um die Taille gepackt und riß sie an sich. Kein einziges Mal ließ er seinen Blick von ihr. Als sie an seiner Brust lag und er ihr Gesicht zu sich hinaufzwang, sagte er: »Sie haben sich auf billige Art und Weise zur Schau gestellt, haben jedem Mann in diesem Haus einen großzügigen Blick auf Ihren Körper gewährt, Sie haben mich den ganzen Abend ignoriert und versuchen nun auch noch, sich mir zu widersetzen. Ja, meine Geliebte, ich glaube, dies ist einer der Augenblicke in Ihrem Leben, in dem Sie wirklich Angst haben sollten.«
    Oh, er war wütend. Der verräterische Muskel in seinem Kiefer zuckte heftig - ein, wie sie bereits wußte, sicheres Anzeichen dafür, daß er extreme Schwierigkeiten hatte, sich zusammenzureißen.
    Caroline war wie vom Donner gerührt. Sie konnte nicht glauben, wie mühelos es ihm gelang, die Tatsachen zu verdrehen. Er war es doch, der sich gemein und ekelhaft benommen hatte.
    »Ich habe mich nicht zur Schau gestellt«, verteidigte sie sich. »Lorettas Kleid ist weit. . . weit offenherziger als meins. Und Sie sind derjenige, der den ganzen Abend herumgeschäkert hat, Bradford, nicht ich. Und wagen Sie es nicht, mich so böse anzustarren. Sie haben den ganzen Abend einer verheirateten Frau schöne Augen gemacht, oder haben Sie vielleicht vergessen, daß sie verheiratet ist?«
    Sie wartete gar nicht erst auf eine Antwort, sondern fuhr fort: »Ja, ich habe Sie ignoriert, aber nur, weil Sie mein Kleid kritisiert haben. Wahrscheinlich war das sehr kindisch von mir, aber ich wollte, daß dieser Abend perfekt wird, und da Sie mir das verdorben haben, habe ich wohl ein wenig überreagiert.«
    »Warum?« Bradfords Miene verriet nichts, was Caroline nervös machte. »Warum wollten Sie, daß dieser Abend perfekt wird?«
    Caroline senkte den Blick, um konzentriert auf seine Halsbinde zu starren. »Ich hatte gehofft, daß Sie ... das heißt, ich habe geglaubt. ..« Caroline seufzte. Sie konnte nicht fortfahren.
    Sie wirkte nun so geknickt, daß Bradfords Wut nachließ. Er lockerte seinen Griff ein wenig und begann, ihr zart den Rücken zu streicheln. »Wir können die ganze Nacht hier stehen, wenn nötig«, sagte er schließlich. »Sie werden mir jetzt sagen, was in Ihnen vorgeht.«
    Caroline wußte, daß er es ernst meinte. Sie nickte. »Ich hatte gehofft, daß Sie ... daß Sie etwas Nettes zu mir sagen! So, jetzt ist es heraus, und vielen Dank, daß Sie nicht gleich loslachen. Ich wollte von Ihnen einmal etwas anderes hören, als immer nur >Ich will Sie haben<. Ist das denn zuviel verlangt, Bradford?«
    Bradford schüttelte den Kopf. Er drückte ihr das Kinn hoch, damit sie ihn ansehen mußte. »Leider habe ich im Augenblick überhaupt keine netten Worte im Kopf. Ich würde Sie lieber erwürgen. Ich mag es nicht, wenn man mit mir spielt! Sie haben mich in den letzten Wochen am Gängelband geführt. Schlimmer noch,« sein Blick nahm eine Intensität an, die sie erzittern ließ, »ich habe mich gängeln lassen!« Er hielt inne, um sich ein wenig zu beruhigen. »Aber damit ist es jetzt vorbei. Und auch mit unserem kleinen Wettstreit. Meine Geduld ist am Ende.«
    »Haben Sie soviel Geduld aufgebracht, weil Sie von mir hören wollten, daß auch ich Sie will?« flüsterte sie. »Ja, ich will Sie. Und jetzt? Nicht wahr, mein Eingeständnis freut Sie. Aber bevor Sie triumphieren, Bradford, sollten Sie sich klarmachen, daß es für mich nicht genug ist. Ich liebe Sie zufällig auch noch. Und nur deswegen ist es in meinen Augen überhaupt zu tolerieren. Ich will Sie, weil ich Sie liebe.«
    Bradfords Ärger löste sich augenblicklich in nichts auf. Er konnte nicht verhindern, daß ein breites Grinsen auf seinem Gesicht erschien. Das Gefühl der Befriedigung war beinahe überwältigend. Er beugte sich herab, um sie zu küssen, aber sie wich ihm aus.
    »Nein, Bradford, Sie haben keinen Grund, so selbstgefällig zu grinsen. Ich wollte mich nicht in Sie verlieben. Sie sind kein besonders netter Mann. Warum ich mir nicht so einen wie Paul Bleachley aussuchen konnte, wird mir wohl ewig ein Rätsel bleiben. Ich nehme an, ich habe mich mit der Zeit einfach an Sie gewöhnt, so wie man sich an lästige Warzen gewöhnt, die auf der Haut wachsen, ohne daß man es verhindern kann.« Sie brach ab und seufzte resigniert. »Ich weiß, das ist keine richtige Erklärung, aber eine andere fällt mir nicht ein. So, und nun

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